Im Romance und Romantasy Bereich konnte mich Stella Tack bisher immer begeistern, was vor allem auch an ihrem eigenwilligen Humor liegt, den ich einfach liebe.
Daher war ein Ausflug an die Akademie der Exorzisten unumgänglich.
Ihr Schreibstil ist dabei überaus fesselnd.
Sie punktet hier mit einer Vielzahl an Charakteren. Die Perspektiven erfahren wir allerdings oftmals von Leaf und Lore.
Ich muss gestehen, dass ich die Entwicklung zwischen Lore und Leaf am gewaltigsten fand. Diese Veränderung. Auf physischer, als auch auf mentaler Ebene hat mich enorm begeistert. Zudem birgt es so viele Facetten, die hier noch längst nicht ausgeschöpft wurden, stattdessen geht die Autorin damit ihren eigenen Weg und zeigt, was passiert, wenn Gut und Böse um die Vorherrschaft kämpfen. Dabei fließt auch ihr eigenwilliger Humor ein. Was zwar anfangs noch sehr amüsant ist, aber irgendwann ihre Wirkung verliert. Was auch daran liegt, dass der Ursprung von allem sehr ernst und gefährlich ist. Und das sich nur selten etwas planen lässt. Denn der Mensch fühlt und lebt und daraus ergibt sich etwas eigenes und das ist ihr in meinen Augen sehr gut gelungen.
Ich persönlich mochte auch Zero und Craine sehr gern. Der eine gebrochen und zögerlich und der andere so durchtrieben und chaotisch, dass du irgendwann nicht mehr weißt, was er wirklich ist.
Mit Falco konnte ich dagegen gar nichts anfangen. Er war mir einfach zu steif, zu unfertig. Wie Crusher ganz passend formulierte, zu sehr mit Stock im Allerwertesten behaftet, als dass er mal irgendeine Regung zeigen könnte.
Der Einstieg war enorm gut. Denn die Idee ist richtig genial. Dadurch, dass ich den Klappentext nicht gelesen habe, war es umso überraschender, was mit Leaf passiert ist. Das ist ein Moment, in dem man vom Himmel in die Hölle stürzt.
Den Mittelteil dagegen fand ich sehr schwach und nur wenig erkenntnisreich. Da mir zu viel drumherum passierte, was im Endeffekt nichts wirklich nennenswertes zutage brachte. Auch wenn die Perfidität dahinter sehr gut greift.
Auch wenn sie sehr interessante Ansätze brachte, so waren diese doch sehr vorhersehbar.
In Punkto Leaf denke ich, dass hier noch einiges ungesagt ist, was von elementarer Bedeutung ist.
Die Hintergründe mit ihren düsteren und tragischen Einschlägen, fand ich enorm gut und gleichzeitig zeigt es eine enorme Bedrohung auf, die so viel mehr offenbart, als einem bewusst ist.
Im letzten Drittel teilt sie wieder richtig aus und kommt dabei auch perfekt auf den Punkt. Das war an Action und Emotionen nicht zu übertreffen. Zumal hier plötzlich so viele Möglichkeiten offenbart werden und man auch die Zerrissenheit der Personen unglaublich gut nachvollziehen konnte.
Dabei verschieben sich unmerklich die Blickwinkel und man wird mit einem bittersüßen Gefühl zurückgelassen.
Insgesamt kein schlechter Auftakt, doch ihm hätten meines Erachtens 100 Seiten weniger gutgetan. Ich mag die Kreativität der Wesen unglaublich gern, zumal sie etwas Einzigartiges, Verletzliches und Diabolisches an sich haben. Es gibt Momente, da schwappt die Leidenschaft und Intensität auf den Leser über und man fühlt sich berauscht und willenlos. Dieser Aspekt ist das, was ich möchte und das ist ihr perfekt gelungen.
Zudem entsteht hier eine außergewöhnliche Kombination und Dynamik, die einfach emotional auch sehr viel aufzeigt und mitnimmt.
Ich bin zwar noch nicht gänzlich überzeugt, aber unglaublich gespannt darauf, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird, da dies quasi der Vorlauf war, und in Band 2 die Geschichte erst richtig losgeht.
Fazit:
Mit der Black Bird Academy bringt Stella Tack eine sehr interessante Reihe an den Start.
Sehr düster, bedrohlich und faszinierend.
Für mich persönlich war der erste Band noch nicht komplett überzeugend, da der Humor oftmals deplatziert wirkt, auch wenn er auflockernd sein soll.
Dennoch eine sehr interessante Handlung, die so viele Möglichkeiten aufzeigt.
Ich bin gespannt auf die Fortsetzung.