Tana French – Feuerjagd
Cal Hopper hat sich in seiner neuen Heimat eingelebt, hat eine feste Beziehung, und hilft der fünfzehnjährigen Trey sich nach dem Verlust ihres Bruders zurechtzufinden. Gemeinsan schreinern sie für die Dorfbewohner Möbelstücke und das Dorf respektiert die Beiden.
Als ihr Vater Johnny nach jahrelanger Abwesenheit wieder zurück kommt, will Trey ihn zuerst schnellstmöglich loswerden, doch dann reift ein Plan voller Rache in ihr.
Während Johnny den übrigen Dorfbewohnern von der Möglichkeit reich zu werden vorschwärmt und die Menschen manipuliert, in ein großes Projekt zu investieren, hat Trey ihre eigene Pläne und versucht diese vor Cal zu verheimlichen.
Doch was muss geschehen, damit Trey von ihrem irrwitzigen Plan ablässt?
Denn als ein Mord geschieht, werden die Karten neu gemischt.
Ich habe von der Autorin bereits "Der Sucher" gelesen, die direkte Vorgeschichte zu "Feuerjagd". Man muss nicht unbedingt den ersten Band kennen, da es genügend Rückblicke gibt, aber natürlich empfehle ich diesen der Vollständigkeit wegen.
Da ich vom ersten Buch her wusste, dass sich die Geschichte verrmutlich genauso langsam entwickeln würde, das Tempo eher mässig ist und sich die Geschichte in vielen Details und Beschreibungen der irischen Dorfbewohner und der Landschaft verliert und das der Spannungsbogen eher flach aber stetig ist, hatte ich keine großen Überraschungen beim lesen.
Die Grundidee ist interessant, die Story ist gut erzählt, der Erzählstil vielleicht ein wenig zu ausschweifend, aber insgesamt hat sich das Buch gut lesen lassen und wer ruhige, gediegene Krimis mit irischer Idylle und kleiner, verschworener Dorfgemeinschaft mag, der wird das Buch ebenfalls mögen.
Einen Teil der Figuren kannte ich bereits aus dem ersten Buch. Cal ist in der Dorfgemeinschaft angekommen, wird auch als ein Teil davon angesehen, obwohl an einigen Stellen trotzdem spürbar ist, dass der Ex-Cop notfalls auch ans Messer geliefert werden würde, wenn es sein müsste. Ich kann keine allzu große Entwicklung bei ihm feststellen. Er strahlt viel Ruhe aus, hinterfragt alles, ist clever, aber immer noch nicht unbedingt sympathisch. Er hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt.
Trey dagegen macht in Sachen Entwicklung in diesem Buch erst einen gewaltigen Rückschritt um dann später doch vorwärts zu preschen. Sie ist ein verdammt schlaues Mädchen, aber wegen ihres Bruders auf Rache aus. Das bringt sie in einige Schwierigkeiten und es stellt sich die Frage, was ist wirklich passiert und hängt Trey mit drin?
Die Fragen werden am Ende alle beantwortet, lose Fäden verknüpft und die Handlungsstränge gekonnt zusammen geführt.
Die verschiedenen Schauplätze sind hier anschaulich und detailreich beschrieben, sodass sämtliche Sinne angesprochen werden, was den Krimi durchaus Lebendigkeit verleiht.
Ich habe das Buch gern gelesen, obwohl es eigentlich nicht in mein Beuteschema fällt. Ich mag es durchaus actionreicher, spannender und gern mit hohem Tempo, dennoch gefiel mir das Buch gut.
Die Ruhe, die unterschwellige Gefahr, das doch sehr unterschiedliche Figurenensemble der eingeschworenen Dorfgemeinschaft hat was.
Wer einen ruhigen, intensiven Krimi mit irischem Flair lesen mag, der wird das Buch sicher mögen.
Das Cover passt zum Inhalt des Buches, wenn man es bis zum Ende gelesen hat.
Fazit: ruhiger, gediegener Krimi. 4 Sterne.