Die Handlung kam nicht in die Gänge
The hurricane wars versprach eine spannende Mischung aus Fantasy und Enemies-to-lovers, was mich grundsätzlich schon sehr neugierig gemacht hat. Dieses überwältigende Fantasywerk hatte aber leider auch ...
The hurricane wars versprach eine spannende Mischung aus Fantasy und Enemies-to-lovers, was mich grundsätzlich schon sehr neugierig gemacht hat. Dieses überwältigende Fantasywerk hatte aber leider auch seine Schwächen, die ich nicht ignorieren konnte.
Die Welt von Talaysn und Alaric ist umfassend und manchmal schon fast etwas überfordernd, wenn man keinen Überblick darüber behält. Die beiden Protagonisten befinden sich in einem jahrelangen Kampf zwischen Nachbarstaaten des sardovischen Allbunds - Sonnhain und Kesath. Das Nachtimperium, dem Alaric dient rückt stetig vor und die Verbündeten rund um Talasyn befinden sich in einer misslichen Lage. Man brauchte etwas, um diesen Konflikt wirklich verstehen zu können und es war am Anfang alles andere als leicht, sich in der Welt zurechtzufinden. Dennoch habe ich irgendwann verstanden, wie es läuft und konnte mich dann auch gut in die Geschichte einlassen. Neben diesen Aspekten gab es auch noch Magie und Technologie, welche eine wichtige Rolle spielten. Besonders der technische Aspekt im Ganzen war nicht ganz leicht einzuordnen und hat seine Zeit gebraucht. Alles in allem war die Welt sehr umfassend und hat viel geboten. Dies fand ich sehr schön, war aber nicht immer ganz leicht zu verstehen. Auch der Schreibstil hat dem nicht immer geholfen, da er öfter auch verworren und sehr umschreibend war. Dennoch blieb ich bin zum Ende dran und habe nicht abgeschaltet, weil mich die Geschichte so sehr interessiert hat und ich auch für den zweiten Band sehr gespannt bin, wie es weitergehen wird.
Talasyn ist ist Soldatin im sardovischem Regiment und kämpft gemeinsam mit ihren Kameraden gegen die Invasion des Nachtimperiums. Als Pilotin erlebt sie die Kämpfe hautnah und ist mittem im Geschehen. Gleichzeitig ist sie aber auch die letzte Lichtweberin, eine magisch Begabte, die mit ihren Kräften entscheidend für Sieg oder Niederlage sein kann. Talasyn ist aber nicht nur eine Kämpferin, sie hat auch eine emotionale Vergangenheit, die sie sehr beschäftigt. Als Säugling wurde sie auf die Türschwelle eines Waisenhauses gelegt und fragt sich seither, wo ihre Wurzeln sind und was mit ihren Eltern passiert ist. Sie sehnt sich nach Zugehörigkeit und der Suche nach Antworten. Ihre mutige und rebellische Art war aber nicht immer vorteilhaft und hat sie manchmal ziemlich in Schwierigkeiten gebracht. Insgesamt war Talasyn aber eine unterhaltsame und facettenreiche Protagonistin, die man gerne auf ihrem Weg begleitet hat. Dennoch war sie manchmal auch ziemlich stur und hat beharrlich auf ihre Meinung bestanden, was von aussen ziemlich anstrengend wirkte. Gemeinsam mit Alaric bildete sie einen riesigen Gegensatz, welcher nur schwer überwunden werden konnte. Alaric war stellvertretend für die "böse" Seite der Geschichte und kämpfte ziemlich unerbittlich für ein machtgetriebenes System. Aus diesem Grund war es für mich wirklich schwer, mich mit ihm zu arrangieren. Ich konnte den Sinn seiner Aktionen nicht sehen und begegnete dafür nur seinem Machttrieb. Man musste so fast zum Schluss kommen, dass er einfach ein schlechter Mensch ist, was es schwierig machte, Sympathien für ihn zu empfinden. Gegen Ende wurde es besser und ich bin auch auf seine (hoffentlich) grosse Entwicklung im nächsten Band gespannt, so ganz meins war es aber nicht. Ich konnte auch die Chemie zwischen Talasyn und Alaric nur bedingt spüren und hätte mir da mehr Momente zwischen ihnen gewünscht, welche nicht von Streit und Abneigung geprägt waren.
Das grosse Manko des Buches war leider die Handlung und die daraus resultierende Spannung. Durch die lange Einleitung, das Zurechtfinden in der Welt und die anschliessende Kennenlernphase der Protagonisten hat sich die gesamte Handlung sehr in die Länge gezogen. Ebenfalls ist ein Grossteil der Geschichte einfach zu wenig passiert. Die Protagonisten befanden sich an einem Ort, es gab keine neuen Entwicklungen und die Handlung steckte gewissermassen fest. Was in der Mitte oder schon fast am Ende des Buches passiert ist, hätte auch sehr gut nach 100-200 Seiten geschehen können. Das war sehr schade und hat leider viel Spannung aus dem Buch genommen. Ich bin gespannt, in welche Richtung die Geschichte in Band zwei gehen wird und werde aus diesem Grund auch weiterlesen. Dennoch muss ich hier kritisieren, dass mir einfach zu wenig passiert ist und ich gelangweilt war. Das Buch hatte viel Potential, welches einfach nicht ganz ausgeschöpft werden konnte.
Insgesamt war The hurricane wars ein vielversprechendes Konzept mit einer umfassenden magischen Welt, welches in der Umsetzung aber einige Schwächen aufgewiesen hat. So war das Hauptproblem dabei die Handlung, welche unzureichend spannend war und mich einfach nicht wirklich packen konnte. Dies ist schade und dennoch freue ich mich auf Band zwei in der Hoffnung, dass dieser ereignisreicher ablaufen wird.