Zu wenig Historie
Die französische Prinzessin Catherine war 4 Jahre alt als sie mit ihrer Schwester in ein Kloster kam. Dort wurde sie von Nonnen erzogen und gelehrt.
Mit 17 Jahren holt ihre Mutter sie an den französischen ...
Die französische Prinzessin Catherine war 4 Jahre alt als sie mit ihrer Schwester in ein Kloster kam. Dort wurde sie von Nonnen erzogen und gelehrt.
Mit 17 Jahren holt ihre Mutter sie an den französischen Hof zurück, ihre Schwester bleibt im Kloster, sie nimmt den Schleier.
Catherine soll nun den englischen König Heinrich V. heiraten. Das Schicksal meint es gut mit ihr den beide fühlen starke Zuneigung füreinander. Bald darauf kommt der Thronfolger zur Welt.
Heinrich V. stirbt ohne sein Kind je gesehen zu haben.
Catherine wird als Königin am englischen Hof geduldet, Einfluss und Macht hat sie nicht.
Als sie Owen Tudor begegnet verliebt sie sich in ihn. Eine Liebe die geheim bleiben muss.
„Das Geheimnis der Königin“ von Mari Griffith ist ein schön geschriebener Roman. Er erzählt von einer großen Liebe zwischen einem König und einer Prinzessin die zwar aus politischen Gründen heiraten aber doch innige Zuneigung für einander empfinden. Doch der König stirbt sehr früh und Catherine ist alleine in einem fremden Land.
Zu Beginn des Buches habe ich Catherine bewundert. Sie ist in einem Kloster aufgewachsen, ohne schöne Kleider und Etikette.
Wie schnell sie sich dann am Hof zurechtfand war schon toll. Auch wie sie sich dem König von England gegenüber verhielt und die englische Sprache lernte zeugte von Intelligenz.
Als der König starb war ihr Sohn, der Thronfolger noch ein Säugling. Doch er war jetzt der König.
Mit nicht mal einem Jahr musste er schon im Parlament erscheinen.
Hier verlor Catherine meine Bewunderung.
Catherine hatte kaum noch Einfluss auf die Erziehung ihres Sohnes. Als er 7 Jahre wurde hat sie ihn kaum noch zu Gesicht bekommen.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau nicht um ihr Kind kämpft. Es wurde noch nicht mal über einen Versuch erzählt den Catherine unternommen hat um ein Mitspracherecht bei der Erziehung zu haben. Sie hat es wohl einfach akzeptiert.
Auch wenn historisch vielleicht nichts überliefert ist hätte sich die Autorin hier vielleicht ihre künstlerische Freiheit nehmen sollen.
Im 2. Teil des Buches lernt Catherine dann Owen Tudor kennen und verliebt sich in ihn. Ab hier ging es fast nur noch darum sich mit dem Geliebten heimlich zu treffen. Hierbei hilft ihr, ihre Zofe.
Später wird sie mehrere Male schwanger und auch das musste verheimlicht werden.
Was zu dieser Zeit in England und am Königshof geschah wird fast völlig außer Acht gelassen.
Ich hätte schon gerne etwas über Heinrich VI. gelesen als er dann etwas älter war. Von seiner Krönung. Oder über die weitere Beziehung zu Frankreich.
Aber das wurde ja nur am Rande erwähnt. Von der historischen Seite war der historische Anhang am Ende des Buches am interessantesten.
„Das Geheimnis der Königin“ ist ein gut geschriebenes Buch. Der Schreibstil ist sehr leicht und es ist schnell zu lesen.
Als historischer Roman ist es allerdings zu Oberflächlich.