Leserunde zu "Himmelsstürmerinnen - Wir leben unsere Träume" von Sarah Lark

Am Anfang wird erst die Geschichte von Mary Ann erzählt und ich hatte Angst der Fokus geht von Ailis, Donella und Emily weg. Aber schon bald durfte ich wieder von Ailis lesen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Erzählstränge so schön miteinander verwoben werden. Donella kümmert sich um Mary Ann, Emily trifft auf Lady Mairead und Copper fährt mit Mary Ann und Lady Mairead nach Schottland.

Mary Ann, die in kurzer Zeit ziemlich viel mitgemacht hat, muss jetzt mit ihrer Großmutter nach Schottland. Ich bin sehr gespannt was sie dort erwartet und ob Copper ihr in der ersten Zeit zur Seite stehen kann. Bei Donella wäre Mary Ann sicher mehr gefördert worden und glücklicher gewesen. Auch sehr schade, dass sie wie in ihrer Pflegefamilie wieder nur ein Ersatz für ein anderes Kind ist. Ich hoffe, sie darf am Ende glücklich werden.

Sehr spannend auch der neue Erzählstrang in Südafrika. Da freue ich mich mehr zu lesen.

Interessant ist, dass die politische Situation, die Vorherrschaft der Weißen und auch die Rassentrennung zwar Thema ist, dies aber nicht übermäßig thematisiert wird. Es bleibt etwas an der Oberfläche, was das Lesen und das Buch für mich zu einem leichteren Leseerlebnis macht. Ich mag es jedenfalls.

Der 1. Abschnitt hat sich außerordentlich gut lesen lassen, obwohl die Zeit ja doch schon einiges her ist. Auch die Sprünge zwischen den Figuren waren kein Problem.
Wie die beiden Kinder sich durchschlagen (müssen), hat mich sehr beeindruckt. Ob sie wirklich ihr Glück finden werden?
Auch das leben der beiden forschenden Frauen, auf ihrem Weg nach Südafrika fand ich faszinierend. Sie wirken so unglaublich modern.

Der Einstieg in das Buch ist mir extrem leicht gefallen. Schon nach wenigen Sätzen bin ich komplett in die Geschichte eingetaucht. Aus meiner Sicht immer das beste Zeichen dafür, dass ein Buch sehr vielversprechend ist. Ich hatte zunächst auch überhaupt nicht den Eindruck, dass ich etwas wichtiges verpasst habe, weil ich das erste Band nicht kenne. In die Story von Mary Ann und Hoss einzutauchen viel mir extrem leicht. Ich habe mitgelitten und mitgefiebert. Die beiden haben in den 3 Jahren enorm viel erlebt. Mir ging es stellenweise fast zu schnell. Wenige Seiten vergingen bis Mary Ann von Donna an die Lady übergeben wurde. Das Hoss fortgeht fand ich sehr traurig. Ich hoffe, es gibt noch ein Wiedersehen mit seiner Figur.

In die Geschichte von Ailis und Molly konnte ich noch nicht ganz reinfinden. Vermutlich fehlt mir hier dann doch die Vorgeschichte aus Band 1. Noch ist mirnicht ganz klar, ob die beiden ein Paar sind oder einfach nur Freundinnen. Als Paar würde ich vermuten, dass sie zu dieser Zeit weit mehr Konflikte mit der Gesellschaft gehabt hätten oder ein weit größeres Geheimnis darum gemacht hätten. Ich bin gespannt wie sich diese Geschichte weiter entwickelt und hoffe ich erhalte hier noch einen besseren Zugang.

Spannend finde ich, dass der Roman auf 3 Kontinenten spielt. Das macht es wirklich sehr abwechslungsreich und man lernt auch viel. z. B. über die Geschichte Südafrikas.

Was ich mir vielleicht noch gewünscht hätte, wäre, dass bei Orts- bzw. Personenwechsel, der Name und/oder der Ort am Anfang des Kapitels mit angedruckt wird. Das erleichtert, aus meiner Sicht, den Überblick

Ich bin noch mittendrin, aber schon wieder total begeistert. Einziger kleiner "Stolperer" meinerseits:
Mary Ann liest Anne auf Green Gables. Dieses Buch ist erst 1908 erschienen und der Zeitraum in dem Mary Ann das liest ist aber vom Teil "Himmelfahrt" mit 1899-1902 angegeben. Oder hab ich mich da vom Zeitraum her vertan?
Ist jetzt eh nix dramatisches, aber hat doch ein Fragezeichen bei mir ausgelöst ;)

Ansonsten ist Mary Ann bisher leider das passiert, was ich von Anfang an befürchtet habe, der Vater ist ein bigotter Mistkerl und die ganze verlogene Gemeinde inklusive Pfarrer und Co stehen eher hinter ihm, als dem Mädchen. Einfach nur furchtbar :(

Ailis Sternenbegeisterung hat mich sofort wieder angesteckt, bin absolut begeistert und freue mich schon, wenn es nach Südafrika geht :)

Der erste Leseabschnitt hat mich wie erwartet direkt gefesselt.
Mary Ann hat ihr ganzes Leben im Waisenhaus verbracht. Der erst seit kurzem aufgenommene Straßenjunge Horace Timber (Hoss) und sie finden sofort einen Draht zueinander. Beim Sommerfest erwecken natürlich nur junge Kinder das Interesse adoptionswilliger Paare. Damit aber die Waisenhäuser entlastet werden, sollen Kinder mit den sogenannten Orphan Trains zu gottesfürchtigen Familien in die neu erschlossenen Bundesstaaten geschickt werden. Es ist kein Geheimnis, daß die Kinder dort unter schrecklichen Lebens- und Arbeitsbedingungen leiden.
Mary Ann und Hoss sind bei der nächsten Fahrt dabei. Hoss ist entsetzt, aber fest entschlossen, Mary Ann zu beschützen.
Endlich in Lebanon, Missouri angekommen, müssen sich die Kinder wie Vieh auf einer Auktion präsentieren. Hoss behauptet, Mary Ann sei seine Schwester, damit sie zusammen zu Iris und Bob Waver gehen können. Iris will Mary Ann als Ersatz für ihre verstorbene Tochter Kitty und Hoss soll auf der Farm arbeiten. Hoss wird bei der geringsten Verfehlung heftig geschlagen. Im Vergleich zu Mary Ann scheint sein Schicksal auf den ersten Blick das schlimmere zu sein.
Hoss und Mary Ann dürfen nicht mehr miteinander reden, die „gottesfürchtige“ Familie wittert überall Gefahren. Aber Hoss ist nicht das Problem, Bob Waver fühlt sich zu Mary Ann hingezogen. Hoss wird beschuldigt, sich an ihr vergangen zu haben. Keiner glaubt Mary Ann, das gibt Bob einen Freibrief für seine Übergriffe!
Sie fliehen, wollen Angehörige von Mary Anns Mutter finden. Der Kansas City Star veröffentlicht ihre Geschichte. Die Mutter Haily Hard (Schauspielerin) war schließlich keine Unbekannte. Doch wer ist der Vater?
Haily Hard entstammt einer schottischen Adelsfamilie. In den USA hat sie 2 Cousinen, Ailis Hay, eine begabte Mathematikerin und Donella, eine Ingenieurin.
Donella Hard Machure wird von Hailys Familie immer noch vorgeworfen, sie sei für Hailys Tod verantwortlich, schließlich hatte sie den Ballon gebaut. Untersuchungen sprachen sie allerdings frei von Schuld. Donella und ihr Mann Armand möchten Mary Ann gern bei sich aufnehmen.
Ailis Hay und ihre Lebensgefährtin Molly Peak-Juston wollen in Johannisburg eine Stelle am neuen Observatorium annehmen. Ihr Sohn Copper wird in England Jura studieren.
Mittlerweile haben sie das Puzzle zusammengesetzt: Haily war damals nicht auf Tournee in den Südstaaten, sondern hat ein Kind zur Welt gebracht und im Waisenhaus zurück gelassen.
Leider wissen auch die Verwandten in Schottland, dass es Mary Ann gibt. Die Großmutter, Lady Mairead Hard macht sich umgehend auf den Weg, ihre Mary Ann heimzuholen.
Eingeschüchtert muss Mary Ann nach Schottland reisen, zum Glück begleitet von Copper.
Hoss fühlt sich verraten und verlassen und geht zurück nach New York zurück. Wird er Mary Ann je wiedersehen?
Mary Ann tut mir wirklich leid, erst war sie der Ersatz für Kitty Waver, jetzt soll sie Haily ersetzen. Ich glaube nicht, daß sie in Schottland glücklich wird. Kann sie mit Donella in Verbingung bleiben?
Ailis und Molly kommen in Durban an. Eine gänzlich andere Welt. Ob sie damit zurechtkommen? Das Jobangebot hörte sich für mich zu gut an. Ich traue Ivans nicht wirklich.
Ich glaube, es wird noch richtig spannend!

Das fand ich so gruselig, wie kann man bitte glauben, dass ein Mensch einen anderen ersetzen kann? Auch wenn ich natürlich anerkennen muss, das es wohl ihre Form der Trauerbewältigung war tat mit Mary Ann hauptsächlich leid.

So sehr ich mich gefreut habe, diese Suche lief ja doch verdächtig glatt. So schnell wurde jemand gefunden, der ihnen zuhört....das kam mir etwas zu schnell/überhastet vor. Auch das Iris und Bob wohl allen Zeitungsmeldungen zum Trotz nicht noch irgendeinen Einspruch eingelegt haben und die Flucht lief ja auch ohne Probleme ab. Aber ich denke das war nur als Zwischenschritt für alle weiteren Erlebnisse gedacht und wurde deshalb relativ schnell und unproblematisch abgehandelt.

Da hab ich auch geschluckt, dass ist in dieser Hinsicht echt vom Regen in die Traufe. Da hilft auch das ganze Geld und die Annehmlichkeiten nichts, wenn man ständig nur als "Ersatz von" behandelt wird. Hoffe Copper kann May Ann weiterhin an die Hand nehmen und ihr helfen!

Ob die Wavers den Boston Globe lesen bezweifle ich.... Zu der Zeit gab es auf den Farmen nicht viel Lesestoff. Und Boston ist weit.

Stimmt, Anne auf Green Gables wurde erst 1908 veröffentlicht...

Stimmt natürlich auch wieder...

Der Einstieg ins Buch hat mich direkt gefesselt, und ich war gespannt, welche Wege die Figuren einschlagen würden. Besonders Mary Ann steht zu Beginn im Fokus, was zunächst unerwartet kam. Doch bald wurden auch die Geschichten von Ailis, Donella und Emily wieder aufgegriffen, was für mich den perfekten Ausgleich geschaffen hat. Die Verbindungen zwischen den Erzählsträngen sind hervorragend gelungen: Donella spielt eine wichtige Rolle für Mary Ann, während Emily auf Lady Mairead trifft und Mary Ann gemeinsam mit Copper nach Schottland reist.

Mary Ann selbst erlebt eine enorme Entwicklung. Nach all den Herausforderungen muss sie nun ihre Zukunft mit ihrer Großmutter in Schottland beginnen. Ich bin neugierig, wie sie sich dort einleben wird und ob Copper an ihrer Seite bleibt. Gleichzeitig empfinde ich es als traurig, dass Mary Ann oft in Rollen gedrängt wird, die sie nicht frei wählen kann – sowohl in ihrer Pflegefamilie als auch jetzt. Es bleibt zu hoffen, dass sie sich davon befreien und ihr eigenes Glück finden kann.

Besonders spannend fand ich den neuen Schauplatz in Südafrika, der das Buch noch abwechslungsreicher macht. Dabei werden gesellschaftliche Themen wie die Rassentrennung oder die politische Situation nur am Rande behandelt. Das schafft eine Balance, die das Lesen leicht und flüssig macht, ohne wichtige Themen komplett auszuklammern. Für mich ist das Buch dadurch nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich!