Cover-Bild Zugvögel
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 26.08.2020
  • ISBN: 9783103974706
Charlotte McConaghy

Zugvögel

Roman
Tanja Handels (Übersetzer)

Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis

»Ein grandioses Buch« Olli Schulz

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Charlotte McConaghys »Zugvögel«, in deutscher Übersetzung von Tanja Handels, ist eine Ode an die wilden Geschöpfe dieser Erde und eine bewegende Geschichte über die Wege, die wir für die Menschen gehen, die wir lieben.

»Eines der schönsten und herzzerreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe!« Emily St. John Mandel, Bestsellerautorin von »Das Licht der letzten Tage«

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2021

Etwas überladen

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Die Vorstellung, dass mit dem Fortschreiten des Kllimawandels unsere Erde still wird, weil es keine Vögel mehr gibt und auch die meisten anderen Tiere ausgestorben sind oder zumindest kurz davor stehen ...

Die Vorstellung, dass mit dem Fortschreiten des Kllimawandels unsere Erde still wird, weil es keine Vögel mehr gibt und auch die meisten anderen Tiere ausgestorben sind oder zumindest kurz davor stehen für immer von unserem Planeten zu verschwinden, ist einfach furchtbar.

In ihrem Debütroman "Zugvögel" entwirft die australische Autorin mit irischen Wurzeln, Charlotte McConaghy, genau dieses leider gar nicht so undenkbare dystopische Szenario.

In dieser Zeit, nicht fern der unseren lebt Franny Lynch. Sie fühlt sich von jeher mit der Natur, dem Meer und besonders den Vögeln verbunden, die sie erforscht hat ohne je studiert zu haben. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, dem vermutlich letzten Vogelflug der Küstenseeschwalben auf ihrem weiten Weg von der Arktis in die Antarktis zu folgen. Nachdem sie die Vögel mit Peilsendern ausgestattet hat, gelingt es ihr eine Passage auf einem der selten gewordenen Fischerboote zu bekommen, indem sie den Kapitän überzeugt, dass ihre Mission auch den Fischern dienlich ist. Das Meer ist zwar quasi leergefischt, was Fischer und Umweltschützer immer wieder aneinandergeraten lässt, aber den Vögeln auf ihrerr Route zu folgen, heißt auch ihre Nahrungsquelle, die Fische zu finden.

Es beginnt eine abenteuerliche Reise, wobei es der Autorin eindrucksvoll gelingt die Schönheit der Natur zu beschreiben und gleichzeitig immer wieder auf ihre Zerstörung durch den Menschen hinzuweisen.

"Gerade jetzt sterben wieder Tausende von Spezies, ohne dass ihnen jemand Beachtung schenkt. Wir rotten sie aus. Lebewesen, die gelernt haben, alles und jedes zu überleben, alles nur nicht uns."

Mit der Protagonistin und den Nebenfiguren hatte ich allerdings meine Schwierigkeiten. Franny trägt eine komplizierte Familiengeschichte und jede Menge psychologischer Probleme mit sich herum. Sie ist nicht gerade eine Sympathieträgerin, genauso wenig wie die Mitglieder der grummeligen Schiffscrew mit dem eigenbrötlerischen Kapitän Ennis Malone, der mich ein bisschen an Kapitän Ahab in Moby Dick erinnerte. Franny und Ennis ist ihr unbändiger Freiheitsdrang gemein. Beide sind sie Getriebene,die ihre Leidenschaft und Liebe zur Natur verbindet und die im normalen Leben kaum zurechtkommen.

Charlotte McConaghy arbeitet immer wieder mit Zeitsprüngen, und zu den Hintergründen von Franny's Geschichte werden nur kleinste Andeutungen eingestreut, was natürlich einen Sog erzeugt, immer weiter lesen zu wollen, um diese rätselhafte Frau am Ende endlich zu verstehen.

Begeistert hat mich die poetische Sprache und die Beschreibungen der Natur, der interessante und fazinierende Plot. Für meinen Geschmack wollte die Autorin aber einfach zu viele Themen in ihrem Roman unterbringen, so dass ich ihn auch als überladen empfunden habe. Für mich war "Zugvögel" aber auf jeden Fall ein beeindruckender literarischer Debütroman mit kleinen Einschränkungen, den ich gerne gelesen haben und deshalb auch gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 19.12.2020

Keine leichte Kost

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Ich muss gestehen, dass dieses Buch es mir zu Beginn nicht leicht gemacht hat. Es hat seine Zeit gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte und mir dann auch noch bewusst geworden war, dass ...

Ich muss gestehen, dass dieses Buch es mir zu Beginn nicht leicht gemacht hat. Es hat seine Zeit gedauert, bis ich mich an den Schreibstil gewöhnt hatte und mir dann auch noch bewusst geworden war, dass sich die Geschichte in der Zukunft abspielt.

Auch mit der Protagonistin Franny hatte ich so meine Probleme. Sie ist ein rastloser und getriebener Mensch, ihre Sprunghaftigkeit und ihre Handlungen konnte ich zu Beginn kaum nachvollziehen. Die Autorin gewährt uns nach und nach Einblicke in Frannys Vergangenheit (leider nicht chronologisch), so dass sich das Puzzle allmählich zu einem Bild zusammensetzt. Irgendwann verstand ich sie besser und kam ihr näher.

Die anderen Charaktere sind ebenfalls sehr speziell. Sie haben alle irgendwelche Kanten oder Macken, gestalten die Geschichte aber interessanter und vielfältiger.

Im weitesten Sinn kommen in dieser Dystopie auch der Artenschutz und der Klimawandel zur Sprache. Aber bei diesen Themen wird nur an der Oberfläche gekratzt.

Wirklich überrascht hat mich das Ende. Mit dieser Wendung hätte ich nicht gerechnet und es hat mich sehr berührt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat mir die Geschichte doch noch gut gefallen, so dass es von mir vier Sterne gibt.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Das melancholische Leben von Franny in einer traurig-tierlosen Zukunft. Sehr speziell, aber berührend.

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Kurz zum Inhalt:
Franny ist schon ihr ganzes Leben lang von Vögeln fasziniert. Ihren Mann Niall lernt sie in einer Vorlesung kennen; er unterrichtet Ornithologie an der Universität.
Als nach und nach alle ...

Kurz zum Inhalt:
Franny ist schon ihr ganzes Leben lang von Vögeln fasziniert. Ihren Mann Niall lernt sie in einer Vorlesung kennen; er unterrichtet Ornithologie an der Universität.
Als nach und nach alle Vögel beginnen zu verschwinden, beschließt sie, den letzten Küstenseeschwalben auf ihrer Reise zu folgen und macht sich mit der ausgefallenen Crew eines der letzten Fischerboote auf den Weg in die Antarktis. Auf der Suche nach den letzten Fischen, immer den roten Punkt der GPS-Sender der Vögel im Auge; allen Naturgewalten zum Trotz.
Doch wohin die Tiere sie auch führen, ihrer Vergangenheit kann Franny nicht entfliehen...


Meine Meinung:
Die Schreibweise von "Zugvögel" ist am Anfang speziell, aber wenn man sich darauf eingelassen hat, ist man von der blumig umschreibenden Sprache gefangen genommen. Die Atmosphäre ist düster und melancholisch.
Die Autorin arbeitet mit vielen Zeitsprüngen, die leider nicht chronologisch sind. So muss man sich erst zurechtfinden.
Durch die vielen Dialoge ist die Geschichte lebendig; und die Autorin hat schöne Naturbeschreibungen (was davon noch übrig ist) eingefügt - auch wenn man erst mal herausfinden musste, dass die Geschichte wohl in einer fiktiven, nicht so fernen Zukunft spielt, da die Natur zerstört ist und es fast keine Wildtiere mehr gibt. Somit beinhaltet das Buch das aktuelle und brisante Thema Umweltzerstörung und Klimawandel.
Die Atmosphäre, die Verzweiflung und Angst vor der Naturgewalt, aber auch den Zusammenhalt und die Hilfe beim Seesturm hat die Autorin aufwühlend emotional beschrieben, man leidet mit Franny und der Crew mit und hat Kopfkino pur.

Die handelnden Personen sind detailreich beschrieben, sodass man sie bildlich vor Augen hat. Mir haben v.a. die total verschiedenen Charaktere der Crew auf dem Fischerboot gefallen; jeder ist anders mit Ecken und Kanten, speziell und eigen. Vor allem der Kapitän Ennis geht einem Nahe.
Franny ist ein vielschichtiger Charakter mit einer geheimnisvollen Vergangenheit, von der man viele Gedanken zu lesen bekommt. Sie will einerseits zu sich selbst finden, ist andererseits ruhelos und rastlos. Sie kann nicht an einem Ort sesshaft werden und hat "Wanderfüße", wie sie immer sagt. Auch ist sie psychisch angeschlagen und instabil. Sie ist hin- und hergerissen und hat Selbstzweifel; weiß nicht, wo sie hingehört. Doch sie weiß, wo sie hinwill: den Küstenseeschwalben über den Ozean bis in die Antarktis folgen.
Nachdem die Autorin anfangs immer nur kleine Puzzlestücke über die Person Franny hinwirft, ist die Neugierde über ihre Vergangenheit geweckt. Anfangs kann man die Bruchstücke noch nicht zusammensetzen, um zu erkennen, was in ihrem Leben passiert ist.
Leider ging mir genau das nach einiger Zeit auf die Nerven, da diese kleinen Happen immer wiederholt wurden, aber man keine weiteren Infos bekam und die einzelnen Teile nicht zusammensetzen konnte. Erst gegen Ende der Geschichte eröffnet sich das Gesamtbild, das sich aber schon früher herauskristallisiert hatte.
Das Ende ist schön, emotional, und gibt Hoffnung.


Fazit:
Die melodramatische Geschichte einer jungen Frau, die Erlösung sucht, indem sie den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis folgt. Speziell, aufwühlend, tief berührend.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Die Geschichte ist vergleichbar mit einer hohen Welle

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Z​ugvögel von Charlotte McConaghy


In diesem Buch geht es um eine etwa 30 jährige Frau die uns auf eine Reise durch ihr Leben mit nimmt. Wir sind an ihrer Seite als sie zu ihrer letzten Reise aufbricht ...

Z​ugvögel von Charlotte McConaghy


In diesem Buch geht es um eine etwa 30 jährige Frau die uns auf eine Reise durch ihr Leben mit nimmt. Wir sind an ihrer Seite als sie zu ihrer letzten Reise aufbricht und dabei ihr Leben Revue passieren lässt. Sie folgt den letzten Küsten-Seeschwalben und begibt sich auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise, findet dabei neue Freunde.


Ich muss gestehen, es hat einige Zeit gedauert bis ich mich in die Geschichte einfinden konnte, aber es wurde von Seite zu Seite besser bis ich irgendwann angekommen bin. Franny ist ein Charakter wie man ihn nicht so oft trifft und sie hat bei mir für viele Fragezeichen im Kopf gesorgt. Man merkt von Anfang an das die Kindheit sie geprägt hat und die Ruhelosigkeit die sie in sich trägt dort zu finden ist. Diese Ruhelosigkeit die immer wieder aus ihr hervor bricht ist der Auslöser dafür, dass sie auf Reisen gehen muss um den inneren Frieden wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Am Herzen liegen ihr auch die letzten Küsten-Seeschwalben, sie muss sie einfach begleiten, auch weil sie ihrem Mann sehr am Herzen liegen.


Die Protagonistin ist anders und es gibt Momente da kann ich mich komplett in sie rein versetzen, aber auch solche da kann ich absolut nicht nachfühlen was in ihr vorgeht. Ich glaube das macht das Buch dann aber auch aus, denn durch ihre Augen sieht man vieles mit einem anderen Blickwinkel. Man ist immer ganz nah an ihr dran und erkennt das sie vieles an Ballast mit sich rum trägt und das ihr die Küsten-Seeschwalben mega wichtig sind. Durch ihre Augen sehen wir was uns die Zukunft bringt, was der Klimawandel für Folgen hat und was uns eines Tages erwarten wird.


Besonders gut gefallen hat mir die Bootscrew mit der sie sich auf die Suche nach den letzten Küsten-Seeschwalben macht. Sie begibt sich mit komplett fremden, aber auch charakterlich total verschiedenen Menschen auf die Reise und findet dabei Freunde. Sehr berührend diese Momente auf dem Meer, den jedes einzelne Mitglied der Crew hat seine eigene Geschichte.


Das Buch wirft viele Fragen auf und ich habe lange Zeit absolut keine Ahnung wohin die Geschichte mich führen wird. Von Anfang an habe ich zig Fragezeichen im Kopf, konnte mir auf vieles keinen Reim machen, aber am Ende löst sich dann alles auf und ich war total baff weil die Geschichte dann nochmals in eine ganz andere Richtung ging wie gedacht.


Der Schreibstil war flüssig und fast schon poetisch. Das Buch war aufwühlend, aber gleichzeitig strahlte es eine Ruhe aus. Die Geschichte kann man mit einer Welle vergleichen, sie holt Kraft, türmt sich auf und überrollt dich dann. Du kannst dich dem Sog nicht mehr entreissen.


Von mir gibt es eine Leseempfehlung und vier Sterne.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Berührend und tiefsinnig

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Der Roman Zugvögel von Charlotte McConaghy befasst sich mit der Zukunft, in der durch den Klimawandel und den Menschen fast alle Tiere ausgestorben sind. Nur ein paar Küstenseeschwalben sind übriggeblieben ...

Der Roman Zugvögel von Charlotte McConaghy befasst sich mit der Zukunft, in der durch den Klimawandel und den Menschen fast alle Tiere ausgestorben sind. Nur ein paar Küstenseeschwalben sind übriggeblieben und die Protagonistin Fanny beschließt ihren bis zu ihrer Reise in die Antarktis zu folgen. Ein Fischerboot begleitet sie auf ihrer merkwürdigen Reise mit einer Besatzung exzentrischer Charakteren.
Der Erzählton des Romans ist eher ruhig, zum Teil poetisch und es werden so einige Denkanstöße gegeben, manche aber bleiben recht flach, von daher könnte ein wenig mehr Tiefgang wünschenswert sein.
Die Protagonistin Franny ist ein symphatischer, vielschichtiger Charakter, die auf Sinnessuche geht und sich auf eine Reise in ihr selbst begibt.
Dies mitzuverfolgen war fesselnd und bewegend zugleich. Ein gelungener Debutroman mit noch ein wenig Luft nach oben.