beeindruckend dicht
"Mein drittes Leben" der Autorin Daniela Krien hat mich von der ersten Seite an gefesselt.
Linda geschieht das, was keiner Mutter passieren sollte. Ihre Tochter stirbt durch einen Verkehrsunfall und sie ...
"Mein drittes Leben" der Autorin Daniela Krien hat mich von der ersten Seite an gefesselt.
Linda geschieht das, was keiner Mutter passieren sollte. Ihre Tochter stirbt durch einen Verkehrsunfall und sie verliert sämtlichen Halt und Sinn in ihrem Leben. Nach dem ersten Schock und dem Realisieren, dass ihre Tochter wirklich nicht mehr wieder kommt, bricht Linda mit ihrem alten Leben und flüchtet in ein Dorf, in dem sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen. Sie, die immer Wert auf ihre Erscheinung und Kultur gelegt hat, arbeitet nun im Garten, wäscht seit Monaten ihre Haare nicht mehr und versucht irgendwie zu überleben. Jeder Tag ist ein Kampf, der Abend, an dem die Schlaftabletten genommen werden können, wird herbeigesehnt. Richard, ihr Ehemann, bleibt in der gemeinsamen Wohnung, versucht die Ehe zu retten und besucht sie regelmäßig.
Die Autorin schafft es durch ihren Schreibstil mich als Leserin ganz nah an die Verzweiflung und Emotionen von Linda heranzuführen. Dies geschieht durch die hervorragende Charakterisierung von Linda und den wenigen Personen in ihrem Umfeld, zu denen sie noch Kontakt hat.
Das Buch ist keine leichte Kost, doch es vermittelt auch ein großes Stück Hoffnung und ich kann es nur weiterempfehlen.