Cover-Bild Endling
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 24.11.2023
  • ISBN: 9783847901457
Jasmin Schreiber

Endling

Roman. »Ein Roman, von dem ich nicht wollte, dass er endet.« TARA WITTWER

Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt sie nach Hause zurück, um sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2024

Schrullig schön

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Bücher von Jasmin Schreiber bereichern mein Leben. Aus ihren Geschichten, denen meist auch eine elementare Botschaft zugrunde liegt, kann ich immer etwas für mich mitnehmen. So auch bei diesem Buch. Ich ...

Bücher von Jasmin Schreiber bereichern mein Leben. Aus ihren Geschichten, denen meist auch eine elementare Botschaft zugrunde liegt, kann ich immer etwas für mich mitnehmen. So auch bei diesem Buch. Ich wollte gar nicht, dass es endet, weil die Geschichte auf so vielschichtig skurrile Weise einfach wunderschön ist.

Zum Inhalt: 2041- nach diversen Pandemien und bedingt durch den Klimawandel hat sich das Leben in Deutschland drastisch verändert. Minderheiten und Frauen haben es immer schwerer ihr Leben zu bestreiten, die Obdachlosenzahlen steigen, das Regime verfolgt alle, die gegen die Repressalien ankämpfen. Und in all dem Chaos machen sich drei Frauen auf den Weg um etwas zu finden, dessen Existenz nicht belegt ist.

Die Geschichte beginnt erstmal recht überraschend in einer Zukunft, die beunruhigend realistisch ist, da sie auf den aktuellen Begebenheiten beruht. Im Zentrum der Geschichte steht die Familie von Zoe, bestehend aus vier Frauen, die alle mit ihren ganz persönlichen Problemen und Sorgen struggeln. Das Familienbild, das hier geschaffen wird, hat nichts idyllisches, es ist eine Kraterlandschaft aus unausgesprochenen Konflikten und stummen Schuldzuweisungen. Ich habe es absolut geliebt zuzusehen wie hier der Knoten platzt und die Figuren für sich und ihre Bedürfnisse einstehen.

Neben der Haupthandlung bekommt man viele interessante Funfacts aus der Entomologie und Biologie. Liebe ja diese intelligenten Charaktere von Jasmin Schreiber, die einem auch immer was mit auf den Weg geben. Macht direkt Lust tiefer in diese Themen einzutauchen, obwohl ich das vorher jetzt nicht so als Interessengebiet von mir gesehen hätte.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, unterstützt durch die schrulligen Figuren und abstrusen Situationen in die diese sich bringen. Zwischen cleveren Ausführungen und gewitzten Schlagabtauschen bietet die Handlung einen hohen Unterhaltungswert. Gleichzeitig ist das Buch offen kritisch, feministisch, behutsam nachdenklich. Diese Mischung ist einfach grandios zu einer stimmigen Geschichte verwoben, die mir unglaublich gut gefallen hat

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Wie erwartet hervorragend, erschütternd und trotzdem empowernd

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Jasmin Schreiber ist meine liebste Autorin und das hat „Endling“ auch überhaupt nicht geändert. Wie schon in „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ begleiten wir eine Protagonistin. Der Ton ist authentisch ...

Jasmin Schreiber ist meine liebste Autorin und das hat „Endling“ auch überhaupt nicht geändert. Wie schon in „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ begleiten wir eine Protagonistin. Der Ton ist authentisch und lustig, mensch hört die Autorin beim Lesen quasi sprechen. Dadurch liest sich der Roman gut in einem Rutsch. „Endling“ empfand ich als weniger traurig, dafür politischer als die Vorgänger, das liegt alleine schon am Setting: Wir befinden uns im Jahr 2041, die Klimakrise ist enorm fortgeschritten, die Sommer sind lang und unerträglich heiß, viele Pflanzen- und Tierarten bereits ausgestorben. Deutschland hat eine faschistische Regierung, die vor allem die Rechte von Frauen extrem einschränkt. So gibt es bspw. scharfe Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Die EU ist Geschichte. Alles sehr dystopisch, aber auch eine deutliche Warnung an uns in der Gegenwart, denn genau das kann uns bevorstehen.
Der Roman birgt aber vor allem auch Widerstand, Solidarität und Einiges an männerfeindlicher Natur. So ist „Endling“ spannend, manchmal angstmachend, manchmal auch traurig, am Ende jedoch vor allem hoffnungsgebend.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Ein toller Zukunftsroman

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Jasmin Schreibers neuer Roman entführt den Leser – in das Jahr 2041 – eine Welt der Zukunft. Dort begegnen wir der Biologin Zoe, die in ihr elterliches Haus zurückkehrt, um auf ihre kleine Schwester Hanna ...

Jasmin Schreibers neuer Roman entführt den Leser – in das Jahr 2041 – eine Welt der Zukunft. Dort begegnen wir der Biologin Zoe, die in ihr elterliches Haus zurückkehrt, um auf ihre kleine Schwester Hanna sowie Tante Auguste aufzupassen, während sich ihre alkoholkranke Mutter in einer Entzugsklinik befindet.
So weit, so gut, wäre Tante Auguste nicht übervorsichtig gegenüber jeglichen Keimen und würde nicht in ihrer Wohnung zurückgezogenen unter strengsten hygienischen Maßnahmen leben. Aber auch Hanna macht es Zoe nicht leicht. Sie hält ihr ständig vor, als große Schwester vollkommen versagt zu haben und versucht zugleich ihren Frust in Alkoholexzessen zu ertränken.
Als dann noch Sophie, die beste Freundin von Tante Auguste, sich wochenlang nicht mehr bei ihr meldet, machen sich die drei auf die Suche nach ihr, schweißen nach und nach zu einem Team zusammen und begegnen wundersamsten Dinge aus längst vergangenen Zeiten. Ständiger Begleiter ist HP14, die letzte Weinbergschnecke und somit ein Endling.
Über den gesamten Roman hinweg gibt die Ich-Erzählerin Zoe in regelmäßigen Abständen interessante Exkurse in die Biologie – eine Leidenschaft, die sie mit ihrer Tante teilt.

Schreibers Roman ist ein vielseitiger Streifzug durch eine mögliche Ausprägung unserer Zukunft, die von patriarchalem Faschismus und stetig wachsendem, nicht mehr aufzuhaltendem Artensterben geprägt ist.

Das Buch endet relativ abrupt und bleibt bezüglich der weiteren Lebensverläufe der Protagonisten relativ offen. Somit kann sich der Leser eigenständig die Geschichte dieses Romans weiterspinnen. Vielleicht ist das aber auch von der Autorin bewusst so gewollt, um mit einer eventuellen Fortsetzung daran anzuknüpfen – zu wünschen wäre es auf jeden Fall!

Trotz negativer Kritiken anderer hat mich Schreibers neuester Roman überzeugt und ist meiner Ansicht nach ihr bisher bester!

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Die Welt im Jahr 2041

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Meine Meinung und Inhalt

"Was heißt deutlich schlimmer", fragte meine Mutter. "Na ja..."..."Deine Tante verlässt ihre Wohnung mittlerweile gar nicht mehr, wir müssen ihr Lebensmittel und alles bringen, ...

Meine Meinung und Inhalt

"Was heißt deutlich schlimmer", fragte meine Mutter. "Na ja..."..."Deine Tante verlässt ihre Wohnung mittlerweile gar nicht mehr, wir müssen ihr Lebensmittel und alles bringen, weil sie auch den Lieferanten nicht mehr traut. Also wegen der Bakterien und so, weißt du..." (ZITAT)


Da mir bereits ihr Werk "Marianengraben" sehr gut gefallen hat, wollte ich auch unbedingt "Endling" lesen. In dem Buch geht es um die Protagonistin Auguste. Diese ist Schneckenforscherin. Auguste hat sich komplett zurückgezogen und lebt in einer Wohnung, die mehr und mehr einem Kuriositätenkabinett gleicht. Ihre einzige Begleiterin ist eine Schnecke - keine gewöhnliche, sondern ein Endling, also das letzte Exemplar ihrer Art.
Als Augustes einziger verbleibender menschlicher Kontakt zur Außenwelt, ihre Brieffreundin, plötzlich nicht mehr schreibt, kann Auguste vor Sorgen kaum noch ein Auge zutun. Erst das Auftauchen ihrer Teenager-Nichte reißt sie aus ihrer Lethargie.

"Der wissenschaftliche Name ist Helix pomatia, und HP14 war vor allem eins: ein Endling. Die Letzte ihrer Art also, das einsame Überbleibsel einer seit Millionen von Jahren andauernden Erfolgsgeschichte, die mit dem Tod dieses kleinen Exemplars ebenfalls zum Erliegen kommen würde." (ZITAT)



Gemeinsam schmiedet das ungleiche Paar einen Plan und macht sich auf die Suche nach der verschwundenen Brieffreundin. Natürlich nicht ohne Augustes wertvollste Habseligkeit - ihre Schnecke.

Zoe war mir von Beginn an sympathsich. Sie ist Biologin mit Leib und Seele und das merkt man. Ihre Tante Auguste sorgte gleichermaßen für Lacher und zeigte einem eindrucksvoll, wie drastische Veränderungen Menschen beeinflussen und traumatisieren können.

"Der eigentliche Horror war das fast vollständige Absterben der Buchen vor zehn Jahren, eine verheerende Kettenreaktion, die ein Massensterben von Insekten, Pflanzen, Säugetieren und Vögeln nach sich zog. Wir ersaufen seitdem in Stechmücken, weil es zu wenig Wespen, Vögel und Spinnen gibt, die es mit ihnen aufnehmen. " (ZITAT)


Die Zukunftsvision in "Endling" finde ich gleichermaßen erschreckend als auch realistisch. Bereits heute sind schon erste Anzeichen davon ersichtlich und es wirkt wirklich so, als steuerten wir direkt auf diese Art von Zukunft zu.

Die Gestaltung des Buches finde ich super gelungen, ebenso die kurzen Informationen zum Thema Vögel. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und locker, was mir gut gefiel.


Jasmin Schreiber ist Biologin, Schriftstellerin und eine der umtriebigsten Wissenschaftsjournalistinnen des Internets. Wenn sie nicht gerade zwischen Flora und Fauna kleine Expeditionen zu Farn und Gliederfüßern durchführt, schreibt sie sich auf die Spiegel-Bestsellerliste und bringt Geschichten aus Wissenschaft und Natur im Podcast bugtales.fm zusammen. 1988 in Frankfurt am Main geboren, studierte sie Biologie in Marburg und Wien. Ihr Debütroman Marianengraben erschien 2020, zuletzt erschienen der Roman Der Mauersegler und ihr aktuelles Sachbuch 100 Seiten über Biodiversität. Mit ihrem Newsletter Schreibers Naturarium bringt Jasmin Schreiber spannende Tiergeschichten, News zu Pflanzen, Ökosystem und die Welt der Wissenschaften ins Mail-Postfach. Dass Humor und Natur so wunderbar zusammengehen, beweisen auch Jasmins kluge Alltagsbeobachtungen auf Twitter und Instagram unter @lavievagabonde. Sie lebt aktuell zusammen mit einer Vielzahl von Tieren in Hamburg und Frankfurt.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Gesellschaftskritische Science-Fiction

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"So fremd und gleichzeitig so vertraut kann man sich vermutlich nur in einer Familie fühlen"(S. 50)

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das gesellschaftliche Probleme aufzeigt und nebenbei Science-Fiction, ...

"So fremd und gleichzeitig so vertraut kann man sich vermutlich nur in einer Familie fühlen"(S. 50)

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, das gesellschaftliche Probleme aufzeigt und nebenbei Science-Fiction, naturwissenschaftliches Wissen und Familie in dieser Art und Weise vereint. Ich habe vorher allerdings auch noch kein anderes Buch von Jasmin Schreiber gelesen (das muss ich dringend nachholen). Die Handlung von "Endling" spielt im Jahr 2041. Es geht um Zoe, eine Entomologin, die nach langer Zeit wieder in ihr Kindheitszuhause zurückkehrt. Dort soll sie über die Sommerferien auf ihre 16-jährige Schwester und ihre Tante aufpassen, während ihre alkoholsüchtige Mutter in einer Entzugsklinik ist. Schon nach kurzer Zeit merkt Zoe, dass zu Hause alles außer Fugen geraten ist, während sie nicht da war. Ihre Schwester schießt sich scheinbar oft mit Alkohol und Drogen ab, und ihre Tante kommt seit Ewigkeiten nicht mehr aus ihrer Wohnung, weil sie Angst hat, sich mit einer Krankheit anzustecken und daran, wie Zoes und Hannahs Vater zu sterben. Auch in der restlichen Welt sieht es nicht besser aus: Abtreibungen werden verboten, die Vergewaltigung der eigenen Ehefrau ist wieder legal, Frauen werden immer mehr vom Arbeitsplatz gedrängt, und Arten sterben durch den Klimawandel aus. Ihre Tante Augustine macht sich nun auch noch Sorgen um ihre beste Freundin, die plötzlich komplett von der Bildfläche verschwunden ist. Da sie sich seit Wochen nicht mehr gemeldet hat, machen sich die drei Frauen trotz der Keimphobie von Augustine auf den Weg nach Italien, um Sophie zu suchen. Dadurch begeben sie sich auf ein großes Abenteuer, auf dem alle ein bisschen mehr als Familie zusammenwachsen und über ihre Grenzen gehen.

Ich mochte das Buch wirklich sehr, genauso wie das Cover. Der Schreibstil der Autorin ist genauso einzigartig wie ihre Geschichte, und besonders die Unterhaltungen im Buch haben mir gut gefallen. Die Autorin schafft es, durch die unterschiedlichen Arten, wie die Charaktere reden, nicht nur ihnen mehr Tiefe zu verleihen, sondern die Unterhaltungen auch irgendwie echter klingen zu lassen. Wobei ich mir vorstellen kann, dass nicht jeder ein Fan von dieser Art des Schreibens ist. Ich fand die Geschichte unglaublich interessant, was für die Wissenshäppchen nur noch verstärkt wurde. Es geht erst nach den ersten ca. 100 Seiten los, sodass man genug Zeit hat, die Charaktere kennenzulernen. Von da an wird es auch echt spannend, und ich konnte das Buch fast gar nicht mehr weglegen. Es war schön zu sehen, wie sich die Charaktere entwickelt haben. Die Umsetzung der zukünftigen Welt fand ich auch irgendwie faszinieren. Die Autorin es auch immer wieder geschafft, die Atmosphäre irgendwie gemütlich und glücklich zu machen, obwohl über so viele schwere Themen geschrieben wurde.

Fazit: Ich würde das Buch jedem empfehlen, der ein eindrucksvolles Science-Fiction-Buch sucht, in dem man über Insekten und andere Tiere lernt, das in relativ naher Zukunft spielt und Themen behandelt, die auch schon heute von Bedeutung sind. Ich finde dieses Buch wirklich gelungen und wünsche jedem, der sich dazu entscheiden sollte, dieses Buch zu lesen, viel Spaß dabei.

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