Der Duke und Ich? Nicht für mich.
Nachdem die Serie zum Buch eines DER Themen überhaupt ist, wollte ich mir mithilfe des Buches wenigstens ein bisschen Wissen aneignen, um den Hype nachvollziehen zu können.
Der Einstieg ist mir dann wirklich ...
Nachdem die Serie zum Buch eines DER Themen überhaupt ist, wollte ich mir mithilfe des Buches wenigstens ein bisschen Wissen aneignen, um den Hype nachvollziehen zu können.
Der Einstieg ist mir dann wirklich gut gelungen, denn die Hauptcharaktere Daphne und Simon treffen recht schnell aufeinander und beginnen gleich mit ihren unglaublich humorvollen Dialogen. Die Gespräche zwischen den beiden sind auch mein absolutes Highlight des Buches und ich habe jeder Begegnung entgegengefiebert.
Gleich zu Beginn ist mir der Schreibstil der Autorin aufgefallen. Nicht unbedingt positiv, denn er war mir stellenweise einen Tick zu schwülstig und übertrieben. Das spiegelt natürlich einerseits die Zeit wieder, in die der Roman angesiedelt ist, hat mich aber andererseits mehrfach gestört. Manchmal wirkte die Wortwahl aber auch derart überspitzt, dass dieser Effekt durchaus gewollt sein kann.
Ein weiterer Punkt, der mir gut gefallen hat, war das Familienleben der Bridgertons, Daphnes Familie. Alle Charaktere, die man näher kennengerlernt hat, waren mir wirklich sympathisch, da sie sehr authentisch und einzigartig wirkten. Besonders Daphnes ältere Brüder sind in ihrer Beschützerrolle aufgegangen.
Umso mehr sind mir die Mängel an Simon aufgefallen. Der männliche Protagonist der Geschichte blieb mir in seiner Beliebtheit leider ein Rätsel, denn ich persönlich habe seine Persönlichkeit ziemlich unlogisch und demnach als undurchschaubar empfunden. Sein gesamter Charakter beruhte auf seiner traumatischen Kindheit, die ich persönlich als gar nicht so extrem wahrgenommen habe. Seine Sprachprobleme als Kleinkind hätten damals bestimmt viele adelige Väter abgeschreckt. Die Auswirkungen, die die katastrophale Beziehung zu seinem Vater auf Simon hatte, wirkten zudem auch etwas zusammenhanglos. Es wirkte auch öfter, als würde Simon sich selbst als düsteren Charakter mit Geheimnissen sehen, quasi als Bad Boy der damaligen Zeit, was auch durch seinen angeblich schlechten Ruf befeuert wurde. Davon habe ich aber leider nichts in der Geschichte wiedergefunden, sodass diese Andeutungen für mich haltlos waren. Simon wirkte wie ein Durchschnitts-Duke, in dem ich leider keine Besonderheiten erkennen konnte. Seinen Wunsch weder zu heiraten, noch Kinder zu kriegen, fand ich allerdings logisch, weswegen ich wenig Gefallen an Daphnes Bemühungen gefunden habe, dies zu ändern. Da diese aber einen Großteil der zweiten Hälfte des Buches dominieren, hat mir das Ende und auch die Auflösung des Konflikts leider nicht gefallen.
Die Geschichte hat mich durch ihren Humor gut unterhalten, ihr fehlt es aber an Außergewöhnlichkeit, um herauszustechen. Ein gutes Buch für ein paar gehaltlose Lesestunden nebenbei, aber kein Dauerbrenner, den ich länger im Gedächtnis haben werde.