Düstere Auswirkungen
Es hätte der perfekte Sommer sein sollen, der letzte, bevor der Ernst des Lebens beginnt.
Dieser Sommer wird für die eingeschworene Clique, bestehend aus Norah, Goran, Peggy, Rolaf und Daniel, zum Albtraum ...
Es hätte der perfekte Sommer sein sollen, der letzte, bevor der Ernst des Lebens beginnt.
Dieser Sommer wird für die eingeschworene Clique, bestehend aus Norah, Goran, Peggy, Rolaf und Daniel, zum Albtraum und treibt sie auseinander.
Erst nach 19 Jahren kehrt Goran in sein Heimatdorf Waldesroda zurück, um Norah beizustehen, die seit geraumer Zeit Drohbriefe erhält. Die Briefe scheinen von David, Norahs früheren Freund, der zum Mörder wurde, verfasst worden zu sein. Aber David ist lange tot.
Als Erstes begeistert mich das Cover und der Farbschnitt. Chapeau!
Das Buch leuchtet den Leser direkt beim Betreten der Buchhandlung an.
„Wenn sie lügt“ ist nach „Das Loft“ und „Die Verborgenen“ das dritte Buch von Linus Geschke, das ich gelesen habe. Zwei Dinge haben die Bücher meiner Meinung nach gemeinsam. Zum einen erleben wir in der Gegenwart die Nachwirkungen einer Tat oder eines Fehlers in der Vergangenheit. Zum anderen entwickeln diese spannenden Thriller sich durch Rückblenden, indem immer wieder kurze Szenen aus der Vergangenheit beleuchtet werden, durch Berichten aus verschiedenen Perspektiven und aus Gedankenschnipseln des oder der Täter. Obwohl ich darin ein gewisses Muster sehe, sind die drei Thriller so verschieden, wie sie nur sein können. Und das ist gut so. Jeder Thriller spielt in einen anderen Kosmos und überrascht mit neuen Entwicklungen.
Irgendwie erscheinen mir die Thriller von Linus Geschke immer mit leichter Hand geschrieben, aber durchgängigem Spannungsbogen. Man kann das Buch kaum aus der Handlegen und rätselt ständig, wer der Täter bzw. der Briefeschreiber sein könnte. Bis auf eine oder zwei Ausnahmen: Nach einigen Kampfszenen musste ich das Buch schließen und kräftig durchatmen. Es gibt diesmal mehr blutige Szenen und Leichen, als ich es aus den vorherigen Geschkes Standalones gewohnt bin. Trotzdem hat mich dieser Thriller wieder begeistert.
Die Protagonisten wurden gut ausgearbeitet und sind mir schnell ans Herz gewachsen. Die fortschreitenden Enthüllungen haben zum Miträtseln eingeladen und den Leser in die Richtung der Auflösung geführt. Das tat meiner Spannung, oder sollte ich sagen, meiner Anspannung keinen Abbruch.
Abschließend muss noch erwähnt werden, dass ich selten so ein lesenswertes „Nachwort und Danksagung“ gelesen habe. Das belegt, dass der knallharte Journalist und Thriller-Autor ein richtig sympathischer Zeitgenosse ist.
Danke, ich freue mich auf mehr.