Parallel-Leserunde zu "Delicate Dream" von Merit Niemeitz (2. Option)

"Das passierte seit Kurzem öfter: Mein Mund kam mir vor wie eine Fliegenfalle, in der sich Wörter verfingen. Bittere Buchstabenleichen, die ich auch jetzt kommentarlos herunterschluckte. Es hätte nichts gebracht, sie auszusprechen." (S. 15)

"Menschen können auf verschiedene Arten zu Gespenstern werden." (S. 22)

"Ein Parfüm konnte den Anwesenheitsschatten von Menschen heraufbeschwören, die nicht mehr da waren." (S. 23)

"Manchmal war die Abwesenheit von etwas - oder jemandem - präsenter als alle andere. Und dieser eine Mensch, der war eben mein ganz persönliches Herzgespenst." (S. 26)

(Hier nur ein paar wundervolle Zitate, ich habe noch viel mehr markiert.)

„Träumen ist gefährlich.“ S. 105 (Dazu aber: Wofür lebt man, wenn nicht für seine Träume?)

„In seiner Nähe war es, als würde sich mein Inneres entblättern [...] als wäre da nur nich dieser blanke Kern meines Ichs, wenn ich vor ihm stand. ‚Gibt es so was wie Zwiebelmenschen? Weil ich glaube , er ist meiner.‘“ Seite 137-138

„Das war das größte Paradoxon dieser Welt: Vergangenes ging nie fort.“ S. 75

Also wow das löst irgendwie so viel in mir aus.

,,Gesprochene Worte waren flüchtig, aber das was, ich spürte ,wenn ich Emmenline ansah, kam mir wie etwas Festgeschriebenes vor: Es würde immer so sein .Jederzeit in jeder Zeit.,, S 89

Wow was für schöne Worte :)

„Ein gutes Parfüm kreiert man mit dem Herzen und nicht mit dem Kopf.“ Seite 124

"Wo es Düfte gibt, gibt es kein Vergessen" (S. 165)

"Wir riechen, wir fühlen, wir erinnern. Wir leben." (S. 166)

,, Ich hab mich überfühlt ,, hatte sie einmal gesagt.Ich hatte sie darauf hingewiesen,dass das kein Wort war, nur um mich später zu fragen , ob es womöglich doch eins war.Das , mein Gefühl beschrieb wenn ich Emmeline ansah und nicht wusste ,was mit mir los war. S.198-199

Schöne Worte die Odells Gefühle zu Emmeline beschreiben!💌

Wo Träume zu Leben erwachen, beginnt Unsterblichkeit.
S. 279

"Insgeheim hatte ich immer Angst gehabt, etwas falsch zu machen. Etwas Falsches zu sein. Oder zumindest...doch nicht der Richtige." (S.48)

Traurige Worte, die den Druck beschreiben unter dem Odell schon immer stand.

"Das hier ist eine Berufung: ein Leben, das einen erwählt. .... Parfümeur zu sein, das heißt, das Leben auf eine bestimmte Weise zu betrachten, auf eine bestimmte Weise zu sein .... Ich denke und fühle in Gerüchen, ich lebe in ihnen und mit ihnen und für sie. Sie sind mein Zuhause, sie sind meine Welt. Das ist kein Job, Odell. Es ist das, was ich bin." (Samson, S. 232-233)

"Vermissen war ein Muskel. Ich hatte ihn in den letzten Jahren mit ganzer Kraft verkümmern lassen, indem ich es mir so gut wie möglich verboten hatte, an Odell und unser Damals zu denken. Doch je mehr Zeit wir in den letzten Wochen miteinander verbracht hatten, desto stärker hatte er wieder angefangen, sich zu bewegen." (S. 247)

"Emmeline war mein persönliches Gedankenmemory. Für jeden Augenblick mit einer anderen drehte sich in meinem Bewusstsein sofort ein Erinnerungskärtchen für einen Moment mit ihr um." (S. 255)

..."mir hatte nur niemand gesagt, dass man sich durch etwas Selbstloses manchmal wirklich selbst losließ." (Odell, S. 256)


... "denn das hier, dieses Fühlen mit Odell, diesel Odell-Fühlen -, das war mein allerliebster, mein geheimer, mein persönlicher sechster Sinn." (S. 267)