Cover-Bild Die Sammlerin der verlorenen Wörter
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 11.04.2022
  • ISBN: 9783453292635
Pip Williams

Die Sammlerin der verlorenen Wörter

Roman - Der New-York-Times-Bestseller
Christiane Burkhardt (Übersetzer)

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Esme wächst in einer Welt der Wörter auf. Unter dem Schreibtisch ihres Vaters, der als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary arbeitet, liest sie neugierig heruntergefallene Papiere auf. Nach und nach erkennt sie, was die männlichen Gelehrten oft achtlos verwerfen und nicht in das Wörterbuch aufnehmen: Es sind allesamt Begriffe, die Frauen betreffen. Entschlossen legt Esme ihre eigene Sammlung an, will die Wörter festhalten, die fern der Universität wirklich gesprochen werden. Sie stürzt sich ins Leben, findet Verbündete, entdeckt die Liebe und beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen.

»Eine wunderschöne Erkundung der Geschichte und der Macht der Sprache. Dieser subversive Roman verwebt stimmungsvoll Liebe, Verlust und Literatur – für alle, die Wörter lieben und feiern.« Reese Witherspoon

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2022

Konnte mich leider nicht abholen

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Meinung:

Ich habe mir von "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" eine Geschichte erhofft, die interessante Einblicke in die damalige Zeit und die Arbeit am Oxford English Dictionary bietet und dabei von ...

Meinung:

Ich habe mir von "Die Sammlerin der verlorenen Wörter" eine Geschichte erhofft, die interessante Einblicke in die damalige Zeit und die Arbeit am Oxford English Dictionary bietet und dabei von einer lebensnahen Geschichte einer Protagonistin begleitet wird. Während das Buch die Erwartungen bis zu einem gewissen Grad erfüllen konnte, wurde ich an der ein oder anderen Stelle doch enttäuscht.

Aber ich beginne mal am Anfang des Buches, den hier findet sich ein schöner Einstieg, bei dem der Leser die junge Esme im Alter von 5 Jahren kennenlernt. Versteckt unter dem Schreibtisch ihres Vaters bekommt sie schon früh einiges zu der Arbeit am Oxford English Dictionary mit und wird von den Wörtern magisch angezogen. Ihre kindliche Perspektive hat mich beim Lesen gleich angesteckt und ich konnte, wie Emse, nicht genug von den Wörtern bekommen. Dabei sind der Autorin die Einblick und die Hintergründe sehr gut gelungen und obwohl ich zuvor kaum etwas über das Dictionary wusste, wurde mein Interesse schnell geweckt und ich konnte allem auch sehr gut folgen. Mit den Seiten wird nicht nur die Arbeit am Dictionary immer weiter fertiggestellt, sondern Esme wird auch älter. Obwohl in die rund 500 Seiten einige Lebensjahre von ihr Platz finden müssen und so einiges kürzer gehalten wurde, hatte ich am Anfang nie das Gefühl, dass alles zu schnell ging. Das hat sich dann aber nach und nach geändert. Über das ganze Buch hinweg steht das Dictionary im Vordergrund, was ich an sich nicht schlecht finde. Nur leider passiert wenig spannendes und auch das interessante hat irgendwann schon seinen Platz gefunden. Ich habe gehofft, dass das Leben von Esme etwas Abwechslung bringt, aber dem ist leider nicht so. Zwar finden sich durchaus spannende Szenen, aber mir ist an der ein oder andere Stelle aufgefallen, dass wichtige Szenen einfach weggelassen wurde und man vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Das fand ich sehr schade, denn der Weg zum Ziel wäre das Interessante gewesen und nicht das Ziel selber. Durch die Mischung, der nach und nach langweilig werdenden Arbeit am Dictionary so wie die fehlenden wichtigen Szenen im Leben von Esme, hat mich leider ab der Hälfte des Buches sehr enttäuscht.

Am Anfang konnte mich Esme mit ihrer kindlichen Neugier anstecken und mir hat ihr Charakter im Hinblick auf die Geschichte gut gefallen. Leider findet sich nur schwer eine Charakterentwicklung und Esme legt ihre kindliche Art nie wirklich ab, was im Laufe ihres Lebens dann doch eher unpassend scheint. Das wird auch dadurch unterstützt, dass ihr ganzes Leben Platz auf "nur" 500 Seiten finden muss, wodurch nur wenig Platz für Entwicklungen bleibt.

Eine weitere Enttäuschung fand sich dann leider in den "achtlos" weggeworfenen Wörter der Männer, die laut dem Klappentext alle samt Frauen betreffen sollen. In dieser Angabe findet sich nur ein kleiner funke Wahrheit. Zwar findet Esme Wörter, die herunter fallen und das ein oder andere Wort betrifft dabei auch Frauen, aber eben nicht alle und für mich hat es auch nicht den Eindruck gemacht, dass sie von den Männern "weggeworfen" wurden. Während der Klappentext also nicht ganz dem Inhalt entspricht, schafft die Autorin trotzdem interessante Einblicke in das Leben der Frauen aus der Zeit einzubringen und das in Verbindung mit der Sprache. Vom Schreibstil her lässt sich das Buch sehr schön lesen und die Szenen haben eine angenehme Länge und dadurch, dass das Leben von Esme einen schnelleren Verlauf findet, bekommt die Geschichte etwas an Tempo.

"Die Sammlerin der verlorenen Wörter" hat mir etwas anderes geliefert als ich erwartet habe und hat mich dabei leider eher weniger positiv überrascht. Das Buch ist gespickt von Einblicken in die Arbeit rund um das Oxford English Dictionary und sicher für den ein oder anderen Leser etwas, die großes Interesse daran hegen. Dennoch kommt die Geschichte im Hinblick auf Esme zu kurz und steht für mich mit dem Dictionary nicht zu hundert Prozent im Einklang. Wer jedoch aber nicht unbedingt auf der Suche nach einem sehr emotionalen Roman ist und sich total angesprochen wird, wird bei dem Buch aufjedenfall mit einem gelungenen und angenehm zu lesen Schreibstil belohnt und Szenen, die im einzelnen toll sind.

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Veröffentlicht am 27.04.2022

Es hat was, aber es hat sich leider gezogen und war mir zu deprimierend

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Esmes Leben dreht sich um Wörter – das war schon immer so. Ihr Vater, ein Lexikograph arbeitet am Oxford English Dictionary, einer Mammutaufgabe. Esme, die ohne Mutter aufwächst, lernt im Skriptorium auf ...

Esmes Leben dreht sich um Wörter – das war schon immer so. Ihr Vater, ein Lexikograph arbeitet am Oxford English Dictionary, einer Mammutaufgabe. Esme, die ohne Mutter aufwächst, lernt im Skriptorium auf dem Schoß ihres Vaters das Lesen und die Liebe zu den Wörtern – vor allem zu jenen, die niemand haben will. Schon als Fünfjährige hat sie sich bei dem Versuch ein Wort aus den Flammen des Kamins zu retten schwerste Verbrennungen an einer Hand zugezogen. Bereits da war klar, dass es für sie niemals ein Leben ohne Worte geben würde. Dabei bleibt sie von Schicksalsschlägen und Schmerz nicht verschont. Sie muss ihren Weg finden in einer Welt, in der Frauen offen unterdrückt werden und die Frauenrechtlerinnen sich immer mehr Gehör verschaffen wollen.
Wir folgen Esmes Geschichte, ebenso wie der Geschichte des Wörterbuchs, von 1886 bis letztlich im Epilog ins Jahr 1989.


Ich liebe Geschichte und ich denke es gibt kaum jemanden, der noch nie vom Oxford English Dictionary gehört hat. Was man aber nicht weiß ist, dass es beinahe vierzig Jahre gedauert hat, bis es vollständig erschienen war. Der erste Band wurde 1886 veröffentlicht, der letzte 1928. Dazu kamen dann noch Ergänzungsbände und später eine Neuauflage, die 1989 erschien.
Heute sind Wörterbücher aus der Mode geraten. Wer etwas nachschlagen will, schaut im Internet nach. Ein paar von uns Besitzen aus nostalgischen Gründen vielleicht noch einen Duden oder ein altes Schulwörterbuch – die meisten von uns haben die aber schon längst aussortiert. Nie haben wir uns aber Gedanken darüber gemacht, wo sie eigentlich herkommen, wer sie erstellt und die Wörter gesammelt und definiert hat. Und schon gar nicht, wie das früher zur Hochzeit der Wörterbücher ablief.
In diesem Buch erfährt man all das. Man ist „live“ dabei, als Geschichte geschrieben wurde.

Esme fühlte sich schon immer von Wörtern angezogen, kein Wunder immerhin wächst sie inmitten von ihnen auf. Allerdings versteht sie anfangs noch nicht, warum manche Wörter aussortiert werden, oder was sie gemeinsam haben. Erst mit der Zeit, und mit dem Erwachsenwerden, erkennt sie, dass die meisten dieser aussortierten – man könnte glatt sagen verschmähten – Wörter mit Frauen zu tun haben. Es sind welche, die aus „unbedeutend“ gelten, oder nicht schriftlich irgendwo belegt wurden, Wörter der einfachen Leute, der Armen und eben der Frauen, die keine Zeit haben alles immer schriftlich zu fixieren. Die Schrift, die Wissenschaft war zu lange eine reine Männerdomäne – kein Wunder, dass diese Herren sich also nicht mit „Weiberkram“ beschäftigten.
Esme sammelt diese Wörter, sie macht sich sogar aktiv auf die Suche nach weiteren, in den Straßen der Stadt und überwindet dabei Standesgrenzen.
Doch all ihre Arbeit verkommt zu einem Hobby, denn niemand beim Wörterbuch hat ein Interesse an diesen Worten.

Durch Esme erlebt man nicht nur, was es damals hieß eine (junge) Frau zu sein, sondern vor allem auch Geschichte. Esme lernt Suffragetten kennen, liest in der Zeitung von Hungerstreiks und Zwangsernährung, von Unruhen und Aufmärschen. Der Erste Weltkrieg überschattet ihr Leben, wie das aller zu der Zeit und immer dreht es sich um Wörter, die auch durch das Zeitgeschehen, neue Bedeutungen dazugewinnen.


Fazit: Im Endeffekt ist dieses Buch einerseits eine Liebeserklärung an die Sprache, an Wörter und an ihre Veränderbarkeit. Andererseits ist es ein historischer Roman über eine Frau, die ein ungewöhnliches Leben lebt und immer wieder ihren Träumen näherkommt, ohne sie je wirklich leben zu dürfen – einfach, weil sie eine Frau war und ihr nur aufgrund dessen vieles verwehrt blieb.

Ich fand die Idee echt mega. Ich liebe Worte und die Sprache an sich. Ich finde auch Wörterbücher interessant – vor allem natürlich solche Mammutprojekte wie das Oxford English Dictionary. Heute wirkt das alles unvorstellbar.

Mein Problem war vor allem, dass sich das Buch zum einen immer wieder sehr gezogen hat, es nahm immer wieder Abzweigungen und ging einigen Themen offen aus dem Weg, wo ich mehr erwartet hätte. Zum anderen war es mir schlicht zu deprimierend. Esme muss sehr viel durchmachen und mir war es irgendwann dann einfach zu viel. Ich rechnete schon immer direkt mit der nächsten Katastrophe.

Ich fand die Aufmachung des Buches toll, ebenso wie die Definitionen und Erklärungen, die immer auf englisch und deutsch abgedruckt waren. Das Buch ist einfach durchsetzt von diesem Wörterbuch-Charakter.

Insgesamt hat es sich für mich zu sehr gezogen und war mir zu deprimierend, deswegen kann ich dem Buch leider nicht mehr als 3 Sterne geben. Weniger aber auch nicht, weil es trotzdem sehr interessant war, dabei zu sein, wie ein berühmtes Wörterbuch entsteht.

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Veröffentlicht am 23.11.2022

Eine blasse Protagonisten bei so einem tollen Thema

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Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Esme wächst in einer Welt der Wörter auf. Unter dem Schreibtisch ihres Vaters, der als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary arbeitet, liest sie neugierig heruntergefallene ...

Oxford, Ende des 19. Jahrhunderts. Esme wächst in einer Welt der Wörter auf. Unter dem Schreibtisch ihres Vaters, der als Lexikograph am ersten Oxford English Dictionary arbeitet, liest sie neugierig heruntergefallene Papiere auf. Nach und nach erkennt sie, was die männlichen Gelehrten oft achtlos verwerfen und nicht in das Wörterbuch aufnehmen: Es sind allesamt Begriffe, die Frauen betreffen. Entschlossen legt Esme ihre eigene Sammlung an, will die Wörter festhalten, die fern der Universität wirklich gesprochen werden. Sie stürzt sich ins Leben, findet Verbündete, entdeckt die Liebe und beginnt für die Rechte der Frauen zu kämpfen.

Mein Fazit:


ich musste abbrechen und habe mich damit sehr schwer getan. 200 Seiten habe ich gelesen und dachte, dass der Roman doch langsam mal ab fahrt aufnehmen müsste. Tat er in meinen Augen aber nicht. Es passiert einfach nichts und ich glaube, dass esmes Geschichte auch in weniger Worten erzählt gewesen wäre. Sie ist so eine zarte und unscheinbare Persönlichkeit, kann sich kaum gegen die männerdomäne durchsetzen, beginnt dann aber hinterrücks Worte zu sammeln, die eher anrüchiger Natur sind. Das war spannend, ging dann aber plätschernd über 100 Seiten so. Ich hab mich nur noch gequält. Leider. Denn sowohl Story als auch Cover sahen so vielversprechend aus. Ich fühle mich wirklich schlecht, weil ich aufgehört habe, aber 200 Seiten müssen genügen, um den Leser zu binden. Der Schreibstil ist gut, der Erzählstil nunmal eher weniger :/

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Anspruchsvolle, liebeswerte Geschichte

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Das wunderschöne Cover hat mich sofort angesprochen. Da ich Englisch studiert habe, fand ich den Klappentext sehr ansprechend und habe mich sehr auf das Buch gefreut.
Der Roman ist sicher nicht von der ...

Das wunderschöne Cover hat mich sofort angesprochen. Da ich Englisch studiert habe, fand ich den Klappentext sehr ansprechend und habe mich sehr auf das Buch gefreut.
Der Roman ist sicher nicht von der Sorte, die man mal überfliegen kann. Der Schreibstil ist schön, aber anspruchsvoll und, für mich, nichts wobei man entspannen kann. Ich musste mich sehr konzentrieren, obwohl ich die Story ansprechend finde und die Charaktere sehr gern hatte. Es hat leider nicht so für mich gepasst und ich glaube, ich werde das Buch in 1-2 Jahren nochmal probieren. Ich konnte mich nicht richtig reinfinden und die Story zieht sich sehr. Ich fand, dass die Protagonistin, Esme, zu langweilig und kindisch war. Leider passiert im ersten Teil des Buches nicht viel und ich brauchte eine sehr lange Pause, bis ich mich wieder dazu gebracht habe weiter zu lesen.
Es ist sicher ein Buch, das für manche Menschen passend ist und ich werde es auch in meinem Bekanntenkreis weiterempfehlen, aber für mich hat es gerade nicht gepasst.

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