Stimmungsvoll und bewegend
Mit „Die Rückkehr der Kraniche“ hat sich Romy Fölck nach ihren erfolgreichen Kriminalromanen an ein neues Genre - eine Familiengeschichte - gewagt, was ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.
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Mit „Die Rückkehr der Kraniche“ hat sich Romy Fölck nach ihren erfolgreichen Kriminalromanen an ein neues Genre - eine Familiengeschichte - gewagt, was ihr meiner Meinung nach sehr gut gelungen ist.
Der Roman wird im Wechsel aus den Perspektiven der vier Hansen Frauen, die drei verschiedenen Generationen angehören, erzählt. Jede der Frauen hat ein Geheimnis, das sie den anderen nicht anvertrauen mag. Denn über Sorgen und Gefühle wurde in der Familie noch nie geredet. Wilhelmine, die Mutter, bzw. Großmutter, hatte schon früh ihren Mann verloren und musste ihre zwei Töchter alleine großziehen, was sehr schwer für sie war. Sie war hart zu den Kindern und hart zu sich selbst, Gefühle zeigte sie nie und so lernten auch ihre Töchter nicht, Gefühle zuzulassen oder zu zeigen. Als Wilhelmine schwer erkrankt, kommen die Frauen im alten Landhaus inmitten der Elbmarsch zusammen und nur ganz langsam gelingt es ihnen, miteinander zu sprechen und ehrlich zu sein. Und auch wenn dabei alte Wunden wieder aufgebrochen werden, nähern sie sich doch einander wieder an.
Der Schreibstil von Romy Fölck gefällt mir sehr gut. Ruhig, anschaulich und mit wunderschönen stimmungsvollen Naturbeschreibungen erzählt sie diese Geschichte. Auch ihre vier Protagonistinnen beschreibt sie detailliert und authentisch und durch die häufigen Perspektivwechsel bekommt man gute Einblicke in die Gedanken und Gefühle der Frauen und lernt sie gut kennen. Grete mochte ich am liebsten, Anne dagegen war mir leider überhaupt nicht sympathisch.
Fazit: Ein ruhiges, stimmungsvolles und bewegendes Buch, das ich sehr gerne gelesen habe.