Gedankenkontrolle
Think ist ausgebildete Psychotherapeutin, doch nachdem sie als solche einen großen Fehler machte, nimmt sie einen anderen Job an:
Sie überwacht die Gedanken von Straftätern, die unter der Voraussetzung ...
Think ist ausgebildete Psychotherapeutin, doch nachdem sie als solche einen großen Fehler machte, nimmt sie einen anderen Job an:
Sie überwacht die Gedanken von Straftätern, die unter der Voraussetzung dieser Überwachung wieder frei leben dürfen.
Es handelt sich bei dem Roman um den ersten Teil einer Thrillerserie mit Science-Fiction-Anteilen. Die Geschichte spielt scheinbar in der Gegenwart, allerdings einer Gegenwart, die sich doch von unserer unterscheidet. Das „Quorumed“ ermöglicht es, die Gedanken einer Person auf eine andere zu übertragen, so dass diese Gedanken überwacht werden können. Auf diese Art ist Think als Bewährungshelferin für insgesamt drei Straftäter zuständig, in deren Gedanken sie sich immer wieder einschaltet und eingreift, falls diese in eine gefährliche Richtung deuten. Soweit läuft alles gut, bis jemand ermordet wird und einer ihrer „Probanten“ veranwortlich zu sein scheint.
Der Grundgedanke dieser Serie hat mich, die ich eigentlich Thriller kaum lese, doch sehr neugierig gemacht und ich finde ihn nach wie vor spannend. Wie läuft die Kontrolle ab? Wie ist es für die beteiligten Personen? Wird der Eingriff von allen akzeptiert?... Leider bin ich mit dem Buch dann aber doch nicht ganz warm geworden.
Zum einen war der Text selbst oft unverständlich. Es wurden viele fremde bzw. unbekannte Begriffe und Abkürzungen wie selbstverständlich verwendet, wobei sich nur einige davon im Laufe des Textes von selbst erklärten. Oft wurden Sätze sehr abgehakt beendet bzw. mittendrin unterbrochen, da sich die Gedanken der „Probanten“ mit denen von Think vermischten. Einige Textpassagen kamen auch ganz ohne Satzzeichen und Lücken zwischen den Worten aus. Dies alles hat natürlich den besonderen Charakter der Geschichte unterstrichen und das, was in Thinks Kopf passiert, sehr anschaulich verdeutlicht. Andererseits hatte ich dadurch aber auch Mühe, der Geschichte zu folgen, wurde immer wieder aus dem Lesefluss hinausgeworfen und musste mich sehr auf die Handlung konzentrieren, um mitzukommen.
Zum anderen bin ich mit den handelnden Personen erst gegen Ende überhaupt etwas warm geworden. Am ehesten gelang mir das mit Clay, dessen Gedanken und Handlungen für mich noch am nachvollziehbarsten waren und der im Laufe der Geschichte auch immer mehr mein Mitgefühl gewann. Die beiden anderen „Probanten“ von Think waren für mich bis zuletzt nur wirre Störenfriede, mit denen ich kaum etwas anzufangen wusste. Zu Think selber blieb immer eine kühle Distanz. Ich fand sie weder symphatisch noch unsympathisch, ihre Handlungen konnte ich sehr oft nicht nachvollziehen und es bleiben auch zum Schluss noch viele Fragen zu ihr offen.
Auch der Mord und seine Auflösung wollen sich mir nicht so recht erschließen und lassen mich unzufrieden zurück. Das erschien mir zu sehr konstruiert und unwahrscheinlich.
Gegen Ende habe ich dann doch etwas Zugang zu der Geschichte gefunden und die Andeutungen, die zum Schluss gemacht wurden, wecken bei mir doch etwas Neugier auf den nächsten Teil. Ob diese ausreicht, um weiterzulesen, weiß ich jedoch nicht.