Eine tolle Idee, doch die Umsetzung hätte einfach mehr Seiten gebraucht
Kathy Lipinski ist Psychotherapeutin. Durch ihre persönlichen Probleme hat sie es scheinbar mit ihrem letzten Patienten etwas gegen die Wand gefahren und nun ist sie Bewährungshelferin. Aber nicht etwa ...
Kathy Lipinski ist Psychotherapeutin. Durch ihre persönlichen Probleme hat sie es scheinbar mit ihrem letzten Patienten etwas gegen die Wand gefahren und nun ist sie Bewährungshelferin. Aber nicht etwa eine ganz normale, denn in diesem Buch vermischt sich Thriller mit Sci-Fi oder eben nur einer neueren Technologie – wer weiß?
Leute wie Kathy werden als „Think“ bezeichnet. Sie hört ihr Klienten in ihrem Kopf. Sie kann die Gedanken hören und soll somit ehemaligen Straftätern einen Weg in die Normalität ebnen, denn die Kriminellen werden ja vor einer erneuten Straftat durch ihren Think abgehalten, oder?
In diesem Fall ist Clay wieder raus aus dem Gefängnis, aber eben nur, wenn er sich diesem Programm unterzieht und sich von Kathy in den Kopf hören lässt. Er kommt bei seiner Schwester unter. Doch lange ist er dort nicht, denn sie wird kurze Zeit später tot aufgefunden. War er es? Dabei glaubt er doch fest daran, dass er es nicht war. Kann Kathy der ganzen Sache in seinem Kopf auf die Spur kommen oder ist doch das wahre Leben da draußen eher für die Lösung dieses Falles zu gebrauchen?
Die Geschichte klingt so erstmal unglaublich spannend. Und es hat mich wirklich interessiert, denn sowohl Psychologie, als auch solche Technologien interessieren mich und ich bin mir eben nicht sicher, wie weit wir in der Forschung schon sind oder ob solche Technologie noch Wunschdenken ist.
Die einzelnen Klienten in Kathys Kopf bekommen ihre eigenen Kapitel und werden auf sehr eigene Art dargestellt, denn die Schreibweisen der Texte unterscheiden sich. Keine Satzzeichen? Keine Leerzeichen? Wie unterscheiden sich die einzelnen Leute und ist das dann die Art, wie sie denken? Ohne Punkt und Komma?
Dann gibt es da zusätzlich noch Kathy Vergangenheit, die zusätzlich zu den Klienten Fragen aufwirft. An sich finde ich diese ganze Story und auch die Charaktere echt interessant.
Nur wäre es vielleicht bei dieser Reihe besser gewesen, wenn man die erste Folge etwas länger gestaltet hätte.
Denn es braucht seinen Raum um in die ganze Thematik zu finden. Dies gestaltet sich teilweise etwas trocken und das merkt man sich bei einer Story auf 172 Seiten eben. Etwa im letzten drittel nimmt die ganze Sache Fahrt auf und ich fand es wirklich interessant, wie ist es, wenn man in dem Kopf eines anderen steckt? Wie soll man aus den Gedanken eines anderen schlau werden? Auch gibt es einen rennen gegen die Zeit. Aber leider kann dies eben nicht die ersten zwei Drittel dieses Buchs wieder gut machen. Und das finde ich sehr schade. Viele werden dieser Reihe keine weitere Chance geben. Ich werde den zweiten Teil lesen und euch dann berichten, ob es besser geworden ist, ob es einfach mal wieder dieser Fluch der ersten Episode ist!