Mal etwas anderes
Für diesen Kriminalroman von Lioba Werrelmann müsste eigentlich eine neue Schublade aufgemacht werden.
Bei der Leseprobe deutet noch nichts auf Mord hin, die Personen machen große Lust aufs Weiterlesen. ...
Für diesen Kriminalroman von Lioba Werrelmann müsste eigentlich eine neue Schublade aufgemacht werden.
Bei der Leseprobe deutet noch nichts auf Mord hin, die Personen machen große Lust aufs Weiterlesen. Man ahnt, dass man es hier keineswegs mit Langweilern zu tun hat. Ganz im Gegenteil es geht immernoch schräger und merkwürdiger.Da ist zu nächst die Protagonistin Caro. Es wird sofort klar, dass sie ein nicht ganz alltägliches Leben in einem Haus voller Überraschungen lebt. Und wenn man denkt jetzt ist keine Steigerung mehr möglich setzt die Autorin noch ein bisschen obendrauf. So ist es auch mit der Sprache, die manch einem zu viel an vulgären Beschreibungen bietet. Es geht immernoch ein bisschen ekliger. Vermutlich muss die Sprache aber so gewählt werden weil es die Sprache dieses Viertels und die eines Berliner Hinterhauses ist.
Man ist schnell dabei die Hauptpersonen in schwarz und weiß einzuteilen, die eine Person wird sofort verurteilt die andere bekommt ganz viel Sympathie wie zum Beispiel Henry. Aber es bleibt nicht dabei. Denn dafür passiert zu viel was der Leser nicht unbedingt erwartet hat. Am Ende der schrägen Geschehnisse muss nochmal neu sortiert werden. Es kommen auch Peronen aus ihrer Nebenrolle heraus und zeigen ihr wahres Gesicht. Nur bei Caro ist man sich von Anfang an sicher dass sie sehr naiv sein muss, was im Verlauf immer wieder bestätigt wird und was auch Adrian dann später treffend beschreibt.
Gegen Ende, als sich die Handlung stark zuspitzt wird die Geschichte zum Krimi und schließlich bleiben nur zwei Mitspieler übrig: Caro und Mandy, und es hört sich alles nach Einzug von Normalität an, soweit das bei diesen Vergangenheiten überhaupt möglich ist.