Melisande in Nöten - ein äußerst spannender historischer Roman!
"Das Schicksal der Henkerin" des Autorenduos Sabine Martin ist im August 2020 als Taschenbuch mit 464 Seiten bei Lübbe erschienen.
Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe, man kann das Buch jedoch ...
"Das Schicksal der Henkerin" des Autorenduos Sabine Martin ist im August 2020 als Taschenbuch mit 464 Seiten bei Lübbe erschienen.
Es handelt sich um den dritten Band einer Reihe, man kann das Buch jedoch problemlos unabhängig von den Vorgängerbänden lesen, alle wichtigen Informationen bekommt der Leser hier geliefert.
Das Buch hat ein tolles Cover und eine angenehme Schriftgröße.
Die Handlung spielt in Rottweil um 1340, wo die ehemalige Henkerin Melisande sich auf den Weg macht, um einem Hilferuf ihres Bruders zu folgen, den sie seit 15 Jahren tot glaubte...Melisande bringt sich damit in große Gefahr.
Und Gertrud, ihre 8-jährige Tochter, hat plötzlich das Bedürfnis, die Mutter zu suchen, und zieht mit ihrem 6-jährigen Bruder Antonius heimlich los bei Schnee und Eis.
Der Vater, Wendel Füger, kehrt heim von einer Geschäftsreise und entdeckt das Fehlen seiner Familie, woraufhin er sich mit vielen Helfern in großer Sorge auf die Suche nach seinen Kindern macht, denn es ist dunkel und bitterkalt...erschwerend kommt hinzu, dass Melisande nicht ihr wahres Ziel angegeben hat und so erstmal in der falschen Richtung gesucht wird...
In der Adlerburg laufen dann die Geschehnisse zusammen, aber dort geht nicht alles mit rechten Dingen zu, Macht, Geldgier und Korruption sind allgegenwärtig.
Alle Mitglieder der Familie Füger geraten in brenzlige und gefährliche Situationen und man hofft und bangt beim Lesen des Öfteren, dass alles gut ausgehen möge...!
Der Schreibstil von Sabine Martin hat mir ausgesprochen gut gefallen, es gab hier sehr viele hochspannende Situationen und auch Cliffhanger und einen top Showdown - eine ungewöhnliche Kombination für einen historischen Roman, die ich sehr gelungen finde und als Thriller-Fan sehr genossen habe.
Die Hauptprotagonistin Melisande ist eine sehr sympathische Person, die bereits einiges durchgemacht hat in ihrem Leben und nun mit ihrer Familie endlich soweit zur Ruhe gekommen war - eigentlich...
Auch ihren Mann Wendel und die beiden Kinder mochte ich sehr und ich habe mit ihnen gelitten und gefiebert.
Insgesamt sind die Charaktere detailliert ausgearbeitet und stimmig, auch die "Bösen" erzeugen genau das richtige Maß von Mißtrauen und / oder Abneigung beim Leser.
Es geschieht hier im Verlauf der Handlung so einiges Unvorhergesehenes, und man muss für sich selbst beim Lesen zulassen, dass man nicht durch eine etwas gehäufte Anzahl an Zufällen oder Wirrungen genervt ist oder das unglaubwürdig findet, dann ist der Spaß am Buch uneingeschränkt und groß!
Ein absolut empfehlenswerter historischer Roman, der mir kurzweilige Lesestunden bereitet hat :)