Leserunde zu "Hot Mess" von Sophie White

Tragisch-komisch und ungeschönt
Cover-Bild Hot Mess
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Sophie White (Autor)

Hot Mess

Roman. "Eine tragisch-komische, ungeschönte Geschichte über Freundschaft, Verletzlichkeit und Ehrlichkeit.“ IRISH TIMES

Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Für Lexi könnte es nicht besser laufen. Der Podcast, den sie zusammen mit ihrer besten Freundin moderiert, geht durch die Decke, ihr Freund hat ihr einen Antrag gemacht. Doch passt dieses Leben überhaupt noch zu ihr? Joanne ist einsam. Sie hat gerade ein Baby bekommen, und ihre Freundinnen verstehen nicht, dass die langen Partynächte nun vorbei sind. Claire fühlt sich ausgeschlossen. Im Whatsapp-Chat mit ihren alten Schulfreundinnen ist es seltsam ruhig. Was nur eines bedeuten kann: Es gibt eine neue Gruppe, ohne sie. Als sich die Wege der drei Frauen kreuzen, müssen sie entscheiden: Um welche Freundschaft lohnt es sich zu kämpfen? Und welche lassen sie für immer los?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 16.09.2024 - 06.10.2024
  2. Lesen 14.10.2024 - 10.11.2024
  3. Rezensieren 11.11.2024 - 24.11.2024

Bereits beendet

Schlagworte

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Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 2, Seite 157 bis 301, inkl. Kapitel 20

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abnuncha

Mitglied seit 21.08.2024

Gute Bücher enden nicht mit der letzten Seite, sie begleiten dich ein Leben lang

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 12:55 Uhr

Loorie schrieb am 23.10.2024 um 08:08 Uhr

„Eher ablehnend oder verständnisvoll, und wie passt das in unsere schnelllebige Welt…“
Das beschreibt Claire in einem kurzen Abschnitt eigentlich ganz gut. Ich glaube das war bei der Kleideranprobe?
Viele Menschen sind völlig überfordert damit, wenn sie mit psychischen Erkrankungen konfrontiert werden. Entweder schweigen Sie und ignorieren das Thema weg, um sich nicht damit auseinander setzen zu müssen oder aber sind völlig übergriffig mit ihren Fragen oder „Tipps“.

Vielen Dank für Deine offene Meinung, so schwierig ist immer noch der Umgang mit psychischen Erkrankungen, das stimmt Nachdenklich. Und gerade in unserer schnelllebigen Welt, es ist doch eine Erkrankung. Schwierigkeiten und schlechte Lebensphasen hat doch jeder mal und warum nicht Hilfe annehmen? Wenn jemand anderweitig erkrankt ist, ist es also normaler, annehmbarer? Finde ich ein Interessantes Thema und in die Situation kann doch jeder kommen, da spricht sich keiner frei. Ich glaube ja, das bei Claire die Fäden nachher zusammenkommen und es genau um dieses Thema geht. Der Podcast scheint nur ein Nebenschauplatz zu sein. Ich frage mich die ganze Zeit warum hinterfragt Claire nicht warum Dinge so sind, das sie sich ausgeschlossen fühlt. Das tut sich nicht einmal auch gegenüber ihrem Lebensgefährten nicht. Und sie scheint sich auch immer irgendwie in Dinge zu verrennen, die Hochzeitsgeschenke, sie verwirft ihre Ideen, wie es scheint aber ohne die Meinung der anderen.

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abnuncha

Mitglied seit 21.08.2024

Gute Bücher enden nicht mit der letzten Seite, sie begleiten dich ein Leben lang

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 13:06 Uhr

MareikeUnfabulous schrieb am 23.10.2024 um 12:46 Uhr

Zitat von ich_lesebuecher

Was haben sich denn Amanda und Jonathan dabei gedacht?



Ich glaube, die Frage kann man schnell beantworten Sie haben an nichts anderes als an sich selbst gedacht. Jonathan und Amanda sind sich selbst der Nächste.

Jonathan war bisher erfolgsorientiert und immer nur auf das Geld bzw. auf Profit aus. Ihm hat zu keinem Zeitpunkt etwas an Lexis Wohlergehen gelegen. Er hat ja nicht einmal davor zurückgeschreckt, sie in Bezug auf ihren Vater anzulügen.
Amanda ist unmoralisch, empathielos und egoistisch.

Wenn ich genauer darüber nachdenke, dass passen Jonathan und Amanda ganz gut zusammen.

Hat Jonatan überhaut eine Rolle, er lässt sich alles zuspielen und kommt sich dabei unglaublich gut vor. Amanda finde ich unsympathisch, das hat mich Freundin nichts zu tun, sie scheint nur am Mikro zu funktionieren. Was wieder die Frage aufwirft, was machen uns solche Menschen vor? Auch das Amanda und Jonathan zusammenpassen ist mehr Schein als Sein, was wäre er den ohne sie und was ist er ohne Lexi? Die Frage ist auch, wo bleibt er als es mit dem Haus nicht klappt, zieht er sofort zu Amanda, das bleibt irgendwie offen.

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abnuncha

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Gute Bücher enden nicht mit der letzten Seite, sie begleiten dich ein Leben lang

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 13:17 Uhr

MareikeUnfabulous schrieb am 23.10.2024 um 12:29 Uhr

Zitat von schnaeppchenjaegerin

Wird das Casting für die Influencerin die Verbindung zu Lexi?



Stimmt! Das Freundinnen-Casting! Irgendwie weird, aber ich denke auch, dass dort Claire und Lexi aufeinander treffen. Ich kann mir die beiden zusammen aber noch nicht vorstellen.

Verrennt sich Claire nicht von einer ungelösten Situation in die nächste? Was viele Fragen aufwirft finde ich. Und warum sucht niemand das Gespräch, weder Claire noch die Freundinnen. Allerdings die Mutter ihrer Tagesmutterkinder, die scheint etwas zu wissen, was bisher eher im Hintergrund beschrieben wird. Claire ist für mich nach wie vor die Schlüsselfigur in dem Ganzen.

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 17:15 Uhr

abnuncha schrieb am 23.10.2024 um 12:55 Uhr

Vielen Dank für Deine offene Meinung, so schwierig ist immer noch der Umgang mit psychischen Erkrankungen, das stimmt Nachdenklich. Und gerade in unserer schnelllebigen Welt, es ist doch eine Erkrankung. Schwierigkeiten und schlechte Lebensphasen hat doch jeder mal und warum nicht Hilfe annehmen? Wenn jemand anderweitig erkrankt ist, ist es also normaler, annehmbarer? Finde ich ein Interessantes Thema und in die Situation kann doch jeder kommen, da spricht sich keiner frei. Ich glaube ja, das bei Claire die Fäden nachher zusammenkommen und es genau um dieses Thema geht. Der Podcast scheint nur ein Nebenschauplatz zu sein. Ich frage mich die ganze Zeit warum hinterfragt Claire nicht warum Dinge so sind, das sie sich ausgeschlossen fühlt. Das tut sich nicht einmal auch gegenüber ihrem Lebensgefährten nicht. Und sie scheint sich auch immer irgendwie in Dinge zu verrennen, die Hochzeitsgeschenke, sie verwirft ihre Ideen, wie es scheint aber ohne die Meinung der anderen.

Ich denke, dass viele Menschen unsicher im Umgang mit psychischen Erkrankungen sind. Sie sind einfach weniger greifbar und viele haben den Hintergedanken, dass die Erkrankten selbst schuld daran sind oder dass sie sich etwas einbilden. Psychische Erkrankungen werden automatisch mit Schwäche verbunden oder belächelt. Problematisch ist auch, dass psychische Erkrankungen Tabuthemen sind. Sie sind Betroffenen oder Angehörigen oft peinlich und werden verschwiegen.
Da braucht es noch viel Aufklärungsarbeit. Vielleicht tragen solche Bücher zu mehr Toleranz bei.

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Elite1304

Mitglied seit 04.05.2018

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 18:10 Uhr

schnaeppchenjaegerin schrieb am 21.10.2024 um 00:30 Uhr

Mir gefällt der Roman nach wie vor sehr gut, weshalb ich schnell weiterlesen musste.
Ich kann mit allen drei Hauptfiguren richtig gut mitfühlen und mich in ihre Lage hineinversetzen. Zudem ist der Schreibstil einfach erfrischend, lebendig und hat die richtige Balance zwischen Humor und Dramatik. 
Die Abschnitte um Lexi und Claire gefallen mir ein wenig besser als die um Joanne. Sie hat eine etwas untergeordnete Rolle. Ihre Wut auf Bert ist erschreckend, aber witzig dargestellt. Sie fühlt sich ein wenig eingesperrt und die Mutterrolle reicht ihr schlicht nicht. Und dann wird auch noch ihr Arbeitgeber insolvent. Dabei zeigt sich, dass ihre Freundin sie auch offenbar noch hintergangen hat. 
Durch Joanne und Claire bekommen die einzelnen Kapitel eine engere Bindung. Beide lernen sich in der Mutter-Kind-Gruppe kennen. Claire ist ihre Idee am Ende aber ziemlich peinlich... Dennoch verbindet es sie, dass sie beide einsam sind und sich von ihren Freundinnen im Stich gelassen fühlen und verabreden sich auf einen Kaffee. Wird das Casting für die Influencerin die Verbindung zu Lexi?
Von Claire wissen wir nun auch, dass sie im letzten Jahr für sechs Wochen in einer Psychiatrie war und der Kontakt seitdem zu ihren Freundinnen kompliziert ist. Ich verstehe noch nicht ganz, warum. Sollte man nicht gerade dann zusammenhalten, wenn es einer Freundin nicht gut geht? Warum halten sie Claire auf Distanz, vor allem ihre angeblich beste Freundin Aifric? Mir tut Claire so leid wie sie so offensichtlich ausgeschlossen wird und es fällt mir schwer zu verstehen, dass sie immer noch dazugehören möchte. Klar möchte sie nciht allein sein, aber auf solche Freundinnen kann man verzichten! Sie lügen sie an und mobben sie geradezu. Sie benehmen sich wie Teenager - dabei sind sie Anfang 30. Und Claire macht sich weiterhin Gedanken über passende Gastgeschenke, von denen eins nach dem anderen abgelehnt wird. Wahrscheinlich hat Aifric schon längst welche!
Auch Lexi musste ganz bitter lernen, dass Amanda keine liebe Freundin ist und dass auch ihr Jonathan nicht perfekt ist. Für Amanda und Joanathan zählt nur der Podcast, die Vermarktung und das Geld. Für den Erfolg lassen sie Lexi über die Klinge springen. Und das schlimme ist, dass sie ihren Fehler gar nicht einsehen, geschweige denn, sich entschuldigen. Sie sind so vom Erfolg verblendet! Es tut weh zu sein, wie damit eine langjährige Freundschaft und Beziehung zerbrechen. 

Ich finde die Balance auch gut zwischen Dramatik und Humor. Manchmal musste ich so lachen, manchmal war ich total schockiert!
Ich finde auch, dass Joanne eine untergeordnete Rolle hat, aber eine, die total aus dem heutigen Leben ist und ich glaube, dass sie wie ein Puzzleteil am Ende zwischen den dreien funktionieren könnte. Ich bin gespannt.

Ich habe mich auch gefragt, was das für Freundinnen sind, wenn sie in Claires Krankheit nicht zu ihr halten. Es hat sie ja auch keine von ihnen besucht...

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Elite1304

Mitglied seit 04.05.2018

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 18:11 Uhr

blaues-Herzblatt schrieb am 21.10.2024 um 23:48 Uhr

Hey in die Runde :) ich war echt froh jetzt endlich zu erfahren wie es bei den drei Frauen weitergeht und meine Gedanken dazu auch noch hier teilen zu können.

Insgesamt fliege ich nur so durch die Seiten und liebs komplett die drei zu begleiten, fühlt sich fast mehr so an als würde man eine Serie schauen und mit viel Spannung verfolgen.

Joanne finde ich teilweise so komisch und witzig im Umgang mit Bert auch unter anderem die Geburt und das er nach Schmerzmitteln fragt so gut auf den Punkt gebracht gesellschaftlich, Liebs wie da Kritik mitschwingt

Auch krass fand ich den Verrat von Aoife (auch so schöne ungewohnte Namen in dem Buch) und dem Jobangebot (der im ersten Abschnitt zwar thematisiert wurde aber zu kurz kam), finde gut dass das in diesem Abschnitt nochmal thematisiert wird, weil ich das auch richtig schlimm finde, da es hier ja noch mehr um existenzielle Probleme geht, die sich daraus ergeben.

Du hast völlig Recht. Es könnte auch eine Reality-Serie sein. :)

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Elite1304

Mitglied seit 04.05.2018

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 18:14 Uhr

blaues-Herzblatt schrieb am 21.10.2024 um 23:51 Uhr

Und mal ganz was anderes, finde es interessant dass der Titel für die deutsche Ausgabe geändert wurde, obwohl es sich ja immernoch um einen englischen Titel handelt.
Welchen findet ihr passender? bin da noch unentschieden weil beide Titel ja doch sehr auf Lexi und den Podcast anspielen.

Mh... Ich finde den "deutschen" besser glaube ich. Es stimmt, beide spielen auf den Podcast an, aber der ursprüngliche Titel noch mehr. Da es nicht nur um Lexi geht, finde ich "Hot mess" besser, denke ich. Andererseits scheinen alle drei letztlich durch den Podcast irgendwie zusammenzufinden.

Man, das ist eine gute Frage von dir :D

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Elite1304

Mitglied seit 04.05.2018

Veröffentlicht am 23.10.2024 um 18:16 Uhr

abnuncha schrieb am 23.10.2024 um 13:06 Uhr

Hat Jonatan überhaut eine Rolle, er lässt sich alles zuspielen und kommt sich dabei unglaublich gut vor. Amanda finde ich unsympathisch, das hat mich Freundin nichts zu tun, sie scheint nur am Mikro zu funktionieren. Was wieder die Frage aufwirft, was machen uns solche Menschen vor? Auch das Amanda und Jonathan zusammenpassen ist mehr Schein als Sein, was wäre er den ohne sie und was ist er ohne Lexi? Die Frage ist auch, wo bleibt er als es mit dem Haus nicht klappt, zieht er sofort zu Amanda, das bleibt irgendwie offen.

Ich finde Amanda auch unsympathisch und zwar immer. Das wäre keine Person, die ich in meinem Umfeld haben wollen würde.

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ich_lesebuecher

Mitglied seit 24.04.2023

Veröffentlicht am 24.10.2024 um 09:30 Uhr

Tatsächlich? Ich finde das Cover des deutschen Buchs einfach nur wunderschön. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.
Mich sprechen grelle oder Neonfarben zum Beispiel gar nicht so an.

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MareikeUnfabulous

Mitglied seit 27.06.2017

Wer nicht liest, lebt nicht.

Veröffentlicht am 24.10.2024 um 10:54 Uhr

Elite1304 schrieb am 23.10.2024 um 18:16 Uhr

Ich finde Amanda auch unsympathisch und zwar immer. Das wäre keine Person, die ich in meinem Umfeld haben wollen würde.

Ich schließe mich dir an! Was mich zur Frage bringt, was Lexi an Amanda findet. Oder anders gesagt: Was war es, was die Freundinnen (über den Podcast hinaus) verbunden hat?