Leserunde zu "Hot Mess" von Sophie White

Hallo, gute Frage was hat Lexi und Amanda eigentlich über den Podcast hinaus verbunden. Die Frage ist ja auch wie und wann haben die beiden sich kennengelernt, gibt es eine Geschichte dazu, nein, eigentlich nicht.

Die Gastgeschenke die Claire für die Hochzeit bastelt zeigt sie doch nie anderen oder. Ihr Lebensgefährte findet welche im Abfall und spricht das an. Warum tut sie das nicht, sie verwirft eine Idee nach der anderen, ohne die Meinung der anderen dazu zu hören? Ich habe mich so ein bisschen auf Claire eingeschossen, ich sollte mehr Beachtung dem drumherum geben, vielleicht übersehe ich etwas in der Geschichte. Hellhörig hat mich gemacht, dass Claire Medikamente nicht und das unregelmäßig und letztendlich irgendwie ganz weglässt. Und ihr Lebensgefährte stellt sie am Wochenende mit ihr zusammen und das scheint sehr wichtig zu sein. Wenn man Medikamente weglässt, kann das einfach nicht gut ausgehen, deswegen bin ich bei Claire. Und sie hat nach wie vor nicht das Gespräch mit den Freundinnen gesucht oder?

Ich finde das Cover auch gut, ruhige schöne Farben, aber wie Du schreibst, das ist Geschmackssache.

Man weiß, dass die beiden sehr lange befreundet sind, aber was genau macht ihre Freundschaft aus? Ich habe nicht den Eindruck, dass Amanda Lexi eine Stütze ist.

Ich frag mich manchmal, wie ich eigentlich aussehe, wenn ich in ein Buch vertieft bin, hier hab ich aber total gemerkt, wie sich mein Gesichtsausdruck ständig verändert hat. Das Buch hat mich emotional richtig getroffen, vor allem aber wütend gemacht. Was sind das bitte für blöde Freundinnen; und das nach so vielen Jahren Freundschaft?

Einige von euch haben schon vermutet, dass Amanda und Jonathan was miteinander haben, aber ich hätte Jonathan das echt nicht zugetraut. Amanda ist rücksichtslos und egoistisch, ja. Was mich daran am meisten wütend macht ist, dass beide gar nicht checken, dass sie Lexie damit verletzt haben. Beide schauen nur aufs Geschäft und denken ans Geld… Lexie soll sich doch einfach zusammenreißen! Wenn sie sich in Lexie schon nicht hineinversetzen können, dann sollen sie doch wenigstens akzeptieren, dass sie verletzt ist und sich so fühlt. Das kenn ich von meinen Geschwistern: Sie bemerken nicht, was ich fühle, akzeptieren nicht, dass ich negative Gefühle habe und wenn sie es doch mal merken, bin ich in ihren Augen zickig. Ich finde es gut, dass Lexie da die Reisleine gezogen hat – beruflich wie privat. Ich finde es schade, dass Lexie beruflich nun weniger gehört wird, da sie die „langweiligere“ von den beiden ist, auch wenn (zum Glück) viele Fans auf ihrer Seite stehen. Das wurde in Claires Abschnitt schön beschrieben.

Apropos Claire: Sie tut mir so leid und ich kann so gut verstehen, dass sie an der Freundschaft zu Aifric und den anderen festhält, weil sie sonst alleine wäre… aber die Freundschaft zur Bitch Bubble tut ihr einfach überhaupt nicht mehr gut. Dass sie so eine Show abzieht um in einer Mutter-Kind-Gruppe eine Freundin zu finden, ist einfach nur krass. Ich bin erleichtert, dass sie es als Fehler erkennt und in der Geschichte bereits beendet ist, ich war echt schockiert über das Treffen zu lesen. Ja, sie hat sich dazu entschieden, aber zu welchen Taten ihre Freundinnen sie da getrieben haben… macht mich echt betroffen. Langsam sickert es durch, dass die anderen sie ausgrenzen, aber diese reagieren immer noch dämlich. „Du hast beim Brautkleidaussuchen nichts verpasst, die andern waren nur betrunken“, „Ups, falscher Chat“ und „Nimm doch eine Freundin mit, wenn du dir ein Einzelzimmer nicht leisten kannst“ ist einfach nur gemein. Auf die Nachricht mit der „echten Brautkleidsuche“ hätte ich direkt irgendwas mit „Ich freu mich drauf“ geantwortet, damit die anderen in Zugzwang kommen. Merken Claires Freundinnen echt nicht, wie sch* sie sie behandeln? Ist es für sie jetzt einfacher, Claire auszuschließen, wo diese behauptet hat, sie hätte noch andere Freudinnen? Auf Ich finde es doof, dass ich mich mit den Schlagworten hier auf der Seite selbst gespoilert habe, es ist eigentlich echt interessant, wie man über Claire denkt, ohne dass ihre psychische Erkrankung konkret angesprochen wurde. Ich finde es aber seltsam, dass Claire verletzt ist bei der offiziellen Brautkleidanprobe als älteste Freundin vorgestellt zu werden, denn früher im Buch hat sie auch mal so gedacht (älteste statt beste). Vielleicht ist es aber der Autorin oder dem Lektorat durchgerutscht…

Joannes Situation war in diesem Abschnitt am wenigsten greifbar für mich. Sie liebt ihren Sohn, ist aber nicht gerne Mutter bzw. macht nicht gerne all die Aufgaben für ein kleines Baby, aber was genau sie stört, versteh ich nicht ganz. Auch dass sie auf ihren Partner sauer ist. Irgendwie finde ich es gut, dass er Joanne dazu ermutigt sich mit ihren Freudinnen zu treffen oder etwas anderes außerhalb ihres Mutterdaseins zu machen, aber andererseits sind manche Bemerkungen oder Handlungen von ihm schon echt doof, z. B. dass er mit dem schweren Desinfektionseimer noch nie geholfen hat oder „Was hast du heute geschafft?“ fragt, wenn er nach Hause kommt. Ich weiß nicht, was genau Joannes Problem ist, aber ich finde, die beiden passen definitiv nicht zusammen. Statt zusammen an einem Strang zu ziehen und durch ihr Kind enger zusammenzurücken, passt es einfach nicht mehr zwischen ihnen.

Mittlerweile haben manche Bücher einen gewissen Humor, den ich nicht wirklich mag. So aufgesetzt lustig. Im ersten Teil ist das auch manchmal durgeschimmert, aber ich hab mich gefreut, dass es in dieser Geschichte eben nicht so ist und das Leben und die Freundschaften der drei Protagonistinnen so realistisch dargestellt sind. Aber in diesem Abschnitt kam der für mich seltsame Humor leider doch auf. Dass bei der Totenwache über das endlich (durch Krankheit) erreichte Wunschgewicht der Toten geredet wird und die Frau aus der Sportgruppe ein Foto von der Toten macht, schießt den Vogel ab. Finde ich nicht mehr lustig.

Ich finde "Hot Mess" besser als "My hot friend", weil das Leben der drei und ihre Freundschaften gerade wirklich ein einziges Chaos sind. Dass der Titel sich auf den Podcast bezieht, finde ich nicht so schlimm, schließlich kommt der in allen drei Handlungssträngen vor.

Und wie viel Aufwand sie sich macht! Claire ist so eine tolle Freundin, die sich ins Zeug legt und Aifric behandelt sie einfach wie Dreck! Ich dachte ja, sie nutzt Claire aus und nimmt noch die gebastelten Gastgeschenke mit, aber vermutlich hast du recht und sie hat schon längst welche gekauft. Ich weiß nicht, was ich schlimmer finden soll :)

Ja, so nach dem Motto „Egal, kann man doch mal machen“. Wobei ich verwundert war, dass Joanne an dem Abend so viel trinkt. Alkohol beim Stillen ist doch auch verboten, oder?

Ja, richtig schön! Und Claire und Joanne finden, wenn auch holprig, auch zusammen. Amandas Tipp hat mich auch sehr überrascht! Aber dass sie von einer toxischen Freundschaft spricht, hat mich auflachen lassen, weil sie Lexi auch nicht besser behandelt, wie Aifric Claire.

Es wurde kurz erwähnt, dass Aifric die Ideen alle nicht gut findet. Dass Claire direkt 20 Teebeutel näht, ist vielleicht übertrieben, aber Aifric konnte es sich bei zwei nicht „richtig vorstellen“.

Finde ich auch sehr schade. Und wenn sie unsicher sind, wie sie sich verhalten sollen, könnten sie wenigsten an der Freundschaft festhalten. Ist ja kein Grund, Claire jetzt auszuschließen bzw. langsam aus dem Freundeskreis zu drängen.

Vielleicht nur Gewohnheit.
Sie haben sich ja in der Schule kennengelernt, als Lexie gehänselt wurde und Amanda denen die Meinung gegeigt hat. Amanda war wohl schon immer die lautere und frechere. Ich frag mich, ab wann sie Lexie so mies behandelt hat. In der Kindheit/Jugend scheint es noch nicht so gewesen zu sein (Lexie erinnert sich in ihrem Kinderzimmer positiv daran zurück, wie sie beide Jungs angerufen haben). Wahrscheinlich haben sie sich mit der Zeit auseinandergelebt? Sie sind ja doch etwas verschieden (auch wenn ich mir vorstellen kann, dass solche Freundschaften funktionieren können).

„Mittlerweile haben manche Bücher einen gewissen Humor, den ich nicht wirklich mag. So aufgesetzt lustig. Im ersten Teil ist das auch manchmal durgeschimmert, aber ich hab mich gefreut, dass es in dieser Geschichte eben nicht so ist und das Leben und die Freundschaften der drei Protagonistinnen so realistisch dargestellt sind. Aber in diesem Abschnitt kam der für mich seltsame Humor leider doch auf. Dass bei der Totenwache über das endlich (durch Krankheit) erreichte Wunschgewicht der Toten geredet wird und die Frau aus der Sportgruppe ein Foto von der Toten macht, schießt den Vogel ab. Finde ich nicht mehr lustig“

Dem kann ich mich nur anschließen! Also da hab ich absolut nicht verstanden, was diese Szene bezwecken sollte außer, dass sie wirklich merkwürdig war und einfach unkommentiert blieb…

Ergänzen wollte ich noch: ich finde es ein bisschen Schade, dass Claire und auch Lexi erstmal etwas faken, also in der Mutter-Kind Gruppe und dieses komische Casting. Das geht ja nicht wirklich ihre Probleme im Kern an… Ich schätze aber mal dass da vielleicht noch ein „und die Moral von Geschichte“ kommt.