Leserunde zu "Hot Mess" von Sophie White

Tragisch-komisch und ungeschönt
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Sophie White (Autor)

Hot Mess

Roman. "Eine tragisch-komische, ungeschönte Geschichte über Freundschaft, Verletzlichkeit und Ehrlichkeit.“ IRISH TIMES

Alexandra Kranefeld (Übersetzer)

Für Lexi könnte es nicht besser laufen. Der Podcast, den sie zusammen mit ihrer besten Freundin moderiert, geht durch die Decke, ihr Freund hat ihr einen Antrag gemacht. Doch passt dieses Leben überhaupt noch zu ihr? Joanne ist einsam. Sie hat gerade ein Baby bekommen, und ihre Freundinnen verstehen nicht, dass die langen Partynächte nun vorbei sind. Claire fühlt sich ausgeschlossen. Im Whatsapp-Chat mit ihren alten Schulfreundinnen ist es seltsam ruhig. Was nur eines bedeuten kann: Es gibt eine neue Gruppe, ohne sie. Als sich die Wege der drei Frauen kreuzen, müssen sie entscheiden: Um welche Freundschaft lohnt es sich zu kämpfen? Und welche lassen sie für immer los?

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 16.09.2024 - 06.10.2024
  2. Lesen 14.10.2024 - 10.11.2024
  3. Rezensieren 11.11.2024 - 24.11.2024

Bereits beendet

Schlagworte

pola Irland irische Autorin Freundinnen Frauenfreundschaft weibliche Freundschaft junge Mutter Mutterschaft Podcast Podcasterin Mental Health bipolar Own Voice Irish Book Awards 2023 Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 1, Seite 1 bis 156, inkl. Kapitel 9

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Sarahxsh

Mitglied seit 30.07.2023

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 07:06 Uhr

Guten Morgen zusammen

ich habe bereits gestern Abend den Abschnitt beenden können und fand die ersten Kapitel schon so toll geschrieben. Mir sind schon die ersten Post-It's ausgegangen, weil ich so so viel markiert habe. Schon in der Leseprobe war ich von der Darstellung der Protagonistinnen total begeistert. Lexi, Joanne und Claire haben ganz unterschiedliche Lebensrealitäten und befinden sich an völlig verschiedenen Punkten. Jede hat mit ihrer jetzigen Situation zu kämpfen. Es steht bei allen eine große Unsicherheit im Raum und vor allem die Fragen: Ist es das, was ich wirklich will? Machen mich die Menschen in meiner Umgebung glücklich? Kann ich ganz ich selbst sein? Ist mein Leben, so wie es gerade verläuft, dass was ich mir erhofft habe?
Es geht um Themen, welche Frauen in ihren 20ern und 30ern und vor allem in der heutigen Zeit umtreiben und den Kopf zerbrechen lassen. Allein dass diese Gedankengänge im Fokus stehen, freut mich total und könnte das Buch für mich persönlich zu einem Highlight machen.

Ich finde, dass die Gedanken und Gefühle bei jeder der drei Frauen so gut und nachvollziehbar geschrieben wurden, dass ich mich in jede von ihnen reinversetzen kann. Claire's Schmerz und Unsicherheit durch den Ausschluss aus ihrer Mädelsgruppe, Joanne's neue, überfordernde Rolle als Mutter und Partnerin und Lexi's Geschäftsbeziehung, Freundschaft und Abhängigkeit von und mit Amanda.
Claire's Gefühlschaos und Gedankenwirrwarr in Bezug auf ihre Freundinnen lässt einen ihre Verzweiflung wirklich fühlen. Auf S. 132, als sie Aifric beobachtet und sieht, wie diese auf ihre Nachricht reagiert, tat sie mir so Leid ("Erst kam der Schmerz, dann die Verwirrung"). Wenige Seiten später, wird deutlich, wie abhängig sie von ihrer "Freundin" und wie tief der Wunsch nach Zugehörigkeit verankert ist, denn eine einfache Nachricht reicht, um den Schmerz für kurze Zeit auszuradieren ("Claires Laune besserte sich mit einem Schlag, und ihre wurde ganz warm ums Herz. Ihre Schritte waren plötzlich leicht und beschwingt, das Grübeln wegen verspäteter Einladungen und nerviger Therapeutinnen-Mails vergessen"). Auch Joannes Gefühlswelt fand ich unglaublich gut beschrieben. Ihre Ängste, die Überforderung mit der neuen Situation und die sich verändernde Beziehung gegenüber Bert und sich selbst ist etwas, was ich schon als realistisch empfinde. Über viele Gedankengänge von ihr habe ich mir auch schon selbst oft den Kopf zerbrochen. Dabei sind mir vor allem ihre Gedanken auf S. 100 in Erinnerung geblieben: "Wie kann das sein, ich fühle mich, als wäre ich fünfzehn! Das Baby ist in allem auf mich angewiesen. Auf mich! Wie soll ich Verantwortung für einen Menschen tragen?".
Die Beziehung zwischen Lexi und Amanda finde ich auch spannend. Dadurch dass sie nicht mehr nur freundschaftlich, sondern immer mehr beruflich geprägt ist, wirkt es so, als gehe nach und nach die Leichtigkeit und der Fokus auf die Freundschaft an sich verloren. In der Therapiestunde sagt Amanda etwas ganz Entscheidendes: "Die Freundschaft mit Lexi ist ganz klar das Beste, was mir passieren konnte. Sie ist die Beste Freundin der Welt. Und man sieht ja, was wir zusammen geschaffen haben." Eigentlich total traurig, dass sie ihre Freundschaft letztendlich auf den jetzigen Erfolg reduziert.. Auch Jonathan's Rolle könnte im weiteren Verlauf noch ausschlaggebend sein, da er nicht wenig Druck auf Lexi ausübt, was den Erfolg des Podcasts und ihre damit einhergehenden Verpflichtungen angeht.

Ich bin so gespannt darauf auf welche Weise die drei Frauen aufeinandertreffen und ihre Geschichten kollidieren werden. Ob sie sich gleich gut verstehen, oder am Anfang vielleicht gar nicht leiden können?

Bis jetzt lese ich auch alle drei Perspektiven gleich gern und freue mich von jeder der Frauen mehr zu erfahren. Oft hat man ja einen Lieblingscharakter, aber dieses Mal könnte ich mich nicht entscheiden. Wie ist es bei euch?

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Heart_in_pages

Mitglied seit 17.09.2024

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 10:58 Uhr

Ich muss noch warten. Habe noch nichts erhalten.

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ich_lesebuecher

Mitglied seit 24.04.2023

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 19:05 Uhr

Ich habe den ersten Abschnitt in (für mich) Rekordzeit beendet. Der Schreibstil gefällt mir wahnsinnig gut. Die Gedanken und Gefühle der Mädels kann ich sehr gut nachvollziehen und mein Herz blutet.

Vor allem bei Claires Gedanken. Ich sehe mich teilweise in ihr. Vor allem mich vor ein paar Jahren. Ich hoffe, dass sie auch darüber hinwegkommen kann und sich von Aifric und den anderen lösen.

Wie es mit Lexi und Amanda weitergeht, bin ich auch sehr gespannt. Ich habe irgendwie schlechte Vorahnungen. Vor allem was ihren Freund und Amanda betrifft. Ich will ihnen jetzt nichts Schlechtes unterstellen, aber irgendwie klingelt da alles in mir.

Joanne und ihr Baby tun mir auch etwas leid. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie stressig es sein muss, wenn das Baby da ist und man sich überfordert und unverstanden fühlt.
Ich bin auch mal gespannt, was mit Joannes Freunden noch so alles passiert… Ich meine… Was ist da denn bitte auf der Party passiert?

Mal sehen. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt und fast ein bisschen traurig, dass ich den Abschnitt schon so verschlungen habe und jetzt noch so lange warten muss

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ich_lesebuecher

Mitglied seit 24.04.2023

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 19:06 Uhr

Heart_in_pages schrieb am 14.10.2024 um 10:58 Uhr

Ich muss noch warten. Habe noch nichts erhalten.

Ohjeh, ich hoffe dein Exemplar kommt bald an :)

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ich_lesebuecher

Mitglied seit 24.04.2023

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 19:12 Uhr

Sarahxsh schrieb am 14.10.2024 um 07:06 Uhr

Guten Morgen zusammen

ich habe bereits gestern Abend den Abschnitt beenden können und fand die ersten Kapitel schon so toll geschrieben. Mir sind schon die ersten Post-It's ausgegangen, weil ich so so viel markiert habe. Schon in der Leseprobe war ich von der Darstellung der Protagonistinnen total begeistert. Lexi, Joanne und Claire haben ganz unterschiedliche Lebensrealitäten und befinden sich an völlig verschiedenen Punkten. Jede hat mit ihrer jetzigen Situation zu kämpfen. Es steht bei allen eine große Unsicherheit im Raum und vor allem die Fragen: Ist es das, was ich wirklich will? Machen mich die Menschen in meiner Umgebung glücklich? Kann ich ganz ich selbst sein? Ist mein Leben, so wie es gerade verläuft, dass was ich mir erhofft habe?
Es geht um Themen, welche Frauen in ihren 20ern und 30ern und vor allem in der heutigen Zeit umtreiben und den Kopf zerbrechen lassen. Allein dass diese Gedankengänge im Fokus stehen, freut mich total und könnte das Buch für mich persönlich zu einem Highlight machen.

Ich finde, dass die Gedanken und Gefühle bei jeder der drei Frauen so gut und nachvollziehbar geschrieben wurden, dass ich mich in jede von ihnen reinversetzen kann. Claire's Schmerz und Unsicherheit durch den Ausschluss aus ihrer Mädelsgruppe, Joanne's neue, überfordernde Rolle als Mutter und Partnerin und Lexi's Geschäftsbeziehung, Freundschaft und Abhängigkeit von und mit Amanda.
Claire's Gefühlschaos und Gedankenwirrwarr in Bezug auf ihre Freundinnen lässt einen ihre Verzweiflung wirklich fühlen. Auf S. 132, als sie Aifric beobachtet und sieht, wie diese auf ihre Nachricht reagiert, tat sie mir so Leid ("Erst kam der Schmerz, dann die Verwirrung"). Wenige Seiten später, wird deutlich, wie abhängig sie von ihrer "Freundin" und wie tief der Wunsch nach Zugehörigkeit verankert ist, denn eine einfache Nachricht reicht, um den Schmerz für kurze Zeit auszuradieren ("Claires Laune besserte sich mit einem Schlag, und ihre wurde ganz warm ums Herz. Ihre Schritte waren plötzlich leicht und beschwingt, das Grübeln wegen verspäteter Einladungen und nerviger Therapeutinnen-Mails vergessen"). Auch Joannes Gefühlswelt fand ich unglaublich gut beschrieben. Ihre Ängste, die Überforderung mit der neuen Situation und die sich verändernde Beziehung gegenüber Bert und sich selbst ist etwas, was ich schon als realistisch empfinde. Über viele Gedankengänge von ihr habe ich mir auch schon selbst oft den Kopf zerbrochen. Dabei sind mir vor allem ihre Gedanken auf S. 100 in Erinnerung geblieben: "Wie kann das sein, ich fühle mich, als wäre ich fünfzehn! Das Baby ist in allem auf mich angewiesen. Auf mich! Wie soll ich Verantwortung für einen Menschen tragen?".
Die Beziehung zwischen Lexi und Amanda finde ich auch spannend. Dadurch dass sie nicht mehr nur freundschaftlich, sondern immer mehr beruflich geprägt ist, wirkt es so, als gehe nach und nach die Leichtigkeit und der Fokus auf die Freundschaft an sich verloren. In der Therapiestunde sagt Amanda etwas ganz Entscheidendes: "Die Freundschaft mit Lexi ist ganz klar das Beste, was mir passieren konnte. Sie ist die Beste Freundin der Welt. Und man sieht ja, was wir zusammen geschaffen haben." Eigentlich total traurig, dass sie ihre Freundschaft letztendlich auf den jetzigen Erfolg reduziert.. Auch Jonathan's Rolle könnte im weiteren Verlauf noch ausschlaggebend sein, da er nicht wenig Druck auf Lexi ausübt, was den Erfolg des Podcasts und ihre damit einhergehenden Verpflichtungen angeht.

Ich bin so gespannt darauf auf welche Weise die drei Frauen aufeinandertreffen und ihre Geschichten kollidieren werden. Ob sie sich gleich gut verstehen, oder am Anfang vielleicht gar nicht leiden können?

Bis jetzt lese ich auch alle drei Perspektiven gleich gern und freue mich von jeder der Frauen mehr zu erfahren. Oft hat man ja einen Lieblingscharakter, aber dieses Mal könnte ich mich nicht entscheiden. Wie ist es bei euch?

Mit den Post-its geht mir genauso! Ich habe schon Angst, dass mir die einzelnen Farben ausgehen.

Ich kann mich auch nicht für einen „Lieblingscharakter“ entscheiden. Claires Gedanken kann ich bisher aber am besten nachvollziehen, weil ich schon in einer ähnlichen Situation gesteckt bin. Glücklicherweise hatte ich aber ein anderes unterstützendes Umfeld.

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Loorie

Mitglied seit 01.09.2022

"Bücher sind Magie zum mitnehmen." - Stephen King

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 19:51 Uhr

Ich habe tatsächlich schon am Wochenende lesen können, denn diese Woche wird stressig (danke Herbst), ich habe zwei über 24h Dienste anstehen und hoffe, dass ich mich trotzdem zwischendurch melden kann.

Nun zum Buch:
Der Einstieg hat mir schon mal super gefallen. Ich empfinde den Schreibstil als sehr leicht und angenehm. Trotzdem bekommt man einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühlswelten der drei Frauen.
Insbesondere Claires Geschichte nimmt mich grade auch persönlich mit, da ich mich vor ein paar Monaten in einer ähnlichen Situation befunden habe. An manchen Stellen hätte ich ihr gerne gesagt "Mein Gott, ruf Aifric doch einfach an und gratulier ihr zur Verlobung oder melde dich einfach mal so und warte nicht darauf". Doch da steht sie sich durch ihre Angst vor weiterer Zurückweisung leider selbst im Weg und das kann ich auch verstehen. Ich wünsche ihr sehr, dass sie bald für sich einstehen kann.
Die erste Verbindung hin zu dem Podcast und Lexi finde ich auch super gelungen, das ist eine wirklich passende Überschneidung. Und auch da lässt Lexi Dinge mit sich machen, die sie nicht verdient. Sehr gut dargestellt finde ich auch eine Anbahnung, welche Sonnen- und Schattenseiten das Leben einer Person des öffentlichen Lebens mit sich bringt. Die Fitnessstudio Szene fand ich zwar etwas "drüber" aber es gibt ja bekanntlich nichts, was es nicht gibt und bringt das mehr Schein als Sein ganz gut rüber. Bei ihr bin ich sehr gespannt, wie sich ihre Beziehung sowohl zu Amanda als auch ihrem Freund Jonathan entwickelt. Ihr Bruder (? komme mit den Figuren noch nicht ganz mit) hat da schon nicht unrecht, wenn er sagt, dass sie sich von den beiden sehr abhängig macht.
Joannes Struggle kann ich wahrscheinlich am wenigsten nachvollziehen aber finde sie als Figur sehr nahbar und habe auch mit ihr mitgefühlt. Die Gedanken zum Mutter-Dasein fand ich sehr interessant und dadurch wird sich wohl viel verändern, was sie ja jetzt schon zu spüren bekommt. Auch da steht definitiv die Frage im Raum, wie gut ihre Freundinnen noch zu ihr passen (Siehe stehen gelassen werden im Möbelhaus). Der streit nach der Geburt hat mit für beide sehr leid getan, denn Joanne war einfach nur erschöpft und Bert hat sich zurückgewiesen gefühlt.

Jetzt bin ich sehr gespannt darauf, wie sich die Leben der drei Frauen kreuzen werden!

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Loorie

Mitglied seit 01.09.2022

"Bücher sind Magie zum mitnehmen." - Stephen King

Veröffentlicht am 14.10.2024 um 19:57 Uhr

Zitat von Sarahxsh

Ob sie sich gleich gut verstehen, oder am Anfang vielleicht gar nicht leiden können?



Ich kann mir grade ganz gut vorstellen, dass sich die drei vielleicht an einem ihrer Tiefpunkte treffen werden.

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 15.10.2024 um 22:14 Uhr

Was für ein gelungener Start! Mir hatte schon die Leseprobe sehr gut gefallen und so geht es auch weiter. Ich finde, es ist eine unheimlich authentische Geschichte, auch wenn nicht jede Lebenswelt alltäglich ist. Ich kann mich aber in jede der drei Hauptfiguren sehr gut hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden.
Gut gefällt mir zudem, dass die Kapitel relativ lang sind, so dass man tiefer in die jeweilige Lebenslage eintauchen kann und nicht sofort wieder herausgerissen wird.
Der Schreibstil ist lebendig und voller lebensechter Dialoge. Die Geschichte ist modern und handelt von Problemen, die aktuell sind und die jeden betreffen können.
Claire fühlt sich aus ihrer Freundinnengruppe ausgeschlossen und das kann ich gut verstehen. Was ist letztes Jahr passiert und ist das der Grund, das die anderen sie meiden? Ist Aifric wirklich noch ihre beste Freundin? Warum stellt sie - die in meinen Augen gemeine Bitch - nicht zur Rede? Lexi hat wohl Angst vor endgültiger Ablehnung.
Lexi steht unter einem enormen Druck. Hat sie sich mit dem Podcast und der Öffentlichkeit etwas übernommen? Sie müsste vermutlich abgebrühter sein, damit Kritik an ihr abprallen würde. Amanda ist zwar ihre beste Freundin, aber sehr dominant. Der pure Stress! Als Podcasterinnen gibt es sie nur im Doppelpack, aber Amanda ist nicht wirklich teamfähig.
Joanne wirkt eigentlich ganz bodenständig, hat aber großen Respekt vor der Mutterschaft. Schon mit der Schwangerschaft war sie überfordert und nach der Geburt liebt sie ihren Sohn heiß und innig, hat aber auch Angst vor dem, was kommt. Ist es die Angst vor Verantwortung, die Angst, etwas falsch zu machen oder vor der Veränderung der Beziehung? Bert erscheint da völlig unerschrocken. Er ist sicher ein Vater, wie ihn sich Joanne (und Ted) nur wünschen kann, aber er kann Joanne momentan nichts recht machen und nervt sie nur noch. Hoffentlich hat er ein dickes Fell!

Ich bin auf den weiteren Verlauf schon sehr gespannt und auch darauf, wie sich die Wege der drei kreuzen werden.

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 15.10.2024 um 22:40 Uhr

Sarahxsh schrieb am 14.10.2024 um 07:06 Uhr

Guten Morgen zusammen

ich habe bereits gestern Abend den Abschnitt beenden können und fand die ersten Kapitel schon so toll geschrieben. Mir sind schon die ersten Post-It's ausgegangen, weil ich so so viel markiert habe. Schon in der Leseprobe war ich von der Darstellung der Protagonistinnen total begeistert. Lexi, Joanne und Claire haben ganz unterschiedliche Lebensrealitäten und befinden sich an völlig verschiedenen Punkten. Jede hat mit ihrer jetzigen Situation zu kämpfen. Es steht bei allen eine große Unsicherheit im Raum und vor allem die Fragen: Ist es das, was ich wirklich will? Machen mich die Menschen in meiner Umgebung glücklich? Kann ich ganz ich selbst sein? Ist mein Leben, so wie es gerade verläuft, dass was ich mir erhofft habe?
Es geht um Themen, welche Frauen in ihren 20ern und 30ern und vor allem in der heutigen Zeit umtreiben und den Kopf zerbrechen lassen. Allein dass diese Gedankengänge im Fokus stehen, freut mich total und könnte das Buch für mich persönlich zu einem Highlight machen.

Ich finde, dass die Gedanken und Gefühle bei jeder der drei Frauen so gut und nachvollziehbar geschrieben wurden, dass ich mich in jede von ihnen reinversetzen kann. Claire's Schmerz und Unsicherheit durch den Ausschluss aus ihrer Mädelsgruppe, Joanne's neue, überfordernde Rolle als Mutter und Partnerin und Lexi's Geschäftsbeziehung, Freundschaft und Abhängigkeit von und mit Amanda.
Claire's Gefühlschaos und Gedankenwirrwarr in Bezug auf ihre Freundinnen lässt einen ihre Verzweiflung wirklich fühlen. Auf S. 132, als sie Aifric beobachtet und sieht, wie diese auf ihre Nachricht reagiert, tat sie mir so Leid ("Erst kam der Schmerz, dann die Verwirrung"). Wenige Seiten später, wird deutlich, wie abhängig sie von ihrer "Freundin" und wie tief der Wunsch nach Zugehörigkeit verankert ist, denn eine einfache Nachricht reicht, um den Schmerz für kurze Zeit auszuradieren ("Claires Laune besserte sich mit einem Schlag, und ihre wurde ganz warm ums Herz. Ihre Schritte waren plötzlich leicht und beschwingt, das Grübeln wegen verspäteter Einladungen und nerviger Therapeutinnen-Mails vergessen"). Auch Joannes Gefühlswelt fand ich unglaublich gut beschrieben. Ihre Ängste, die Überforderung mit der neuen Situation und die sich verändernde Beziehung gegenüber Bert und sich selbst ist etwas, was ich schon als realistisch empfinde. Über viele Gedankengänge von ihr habe ich mir auch schon selbst oft den Kopf zerbrochen. Dabei sind mir vor allem ihre Gedanken auf S. 100 in Erinnerung geblieben: "Wie kann das sein, ich fühle mich, als wäre ich fünfzehn! Das Baby ist in allem auf mich angewiesen. Auf mich! Wie soll ich Verantwortung für einen Menschen tragen?".
Die Beziehung zwischen Lexi und Amanda finde ich auch spannend. Dadurch dass sie nicht mehr nur freundschaftlich, sondern immer mehr beruflich geprägt ist, wirkt es so, als gehe nach und nach die Leichtigkeit und der Fokus auf die Freundschaft an sich verloren. In der Therapiestunde sagt Amanda etwas ganz Entscheidendes: "Die Freundschaft mit Lexi ist ganz klar das Beste, was mir passieren konnte. Sie ist die Beste Freundin der Welt. Und man sieht ja, was wir zusammen geschaffen haben." Eigentlich total traurig, dass sie ihre Freundschaft letztendlich auf den jetzigen Erfolg reduziert.. Auch Jonathan's Rolle könnte im weiteren Verlauf noch ausschlaggebend sein, da er nicht wenig Druck auf Lexi ausübt, was den Erfolg des Podcasts und ihre damit einhergehenden Verpflichtungen angeht.

Ich bin so gespannt darauf auf welche Weise die drei Frauen aufeinandertreffen und ihre Geschichten kollidieren werden. Ob sie sich gleich gut verstehen, oder am Anfang vielleicht gar nicht leiden können?

Bis jetzt lese ich auch alle drei Perspektiven gleich gern und freue mich von jeder der Frauen mehr zu erfahren. Oft hat man ja einen Lieblingscharakter, aber dieses Mal könnte ich mich nicht entscheiden. Wie ist es bei euch?

Sehr gut zusammengefasst und ich teile deine Gedanken.
Ich kann mich auch nicht festlegen und mag jeden Charakter gleich gern. Gerade dass sie so unterschiedlich sind und in unterschiedlichen Situationen stecken und dennoch alle drei damit konfrontiert sind, dass sich Freundschaften verändern, macht es so spannend und abwechslungsreich.

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schnaeppchenjaegerin

Mitglied seit 25.10.2016

... Bücher sind Spiegel: Man sieht in ihnen nur, was man schon in sich hat.

Veröffentlicht am 15.10.2024 um 22:43 Uhr

Würde mich interessieren... Habt ihr alle die Triggerwarnung gelesen? Ich hatte Angst vor Spoilern und habe es gelassen. Oft nehmen die Schlagworte viel von der Handlung vorweg.