Sophie- eine mutige Frau
Birgit Bochert ist mit dem Roman „Spuren einer fernen Zeit“ ein großartiger historischer Roman gelungen, der den teilweise beschwerlichen Weg einer aufgeschlossenen und geschichtlich interessierten jungen ...
Birgit Bochert ist mit dem Roman „Spuren einer fernen Zeit“ ein großartiger historischer Roman gelungen, der den teilweise beschwerlichen Weg einer aufgeschlossenen und geschichtlich interessierten jungen Frau, zu Beginn des 20. Jahrhunderts aufzeigt.Im Mittelpunkt des Romans steht die Familie von Mayden mit ihren drei Töchtern. Sophie, die mittlere Tochter hat ihr Interesse für Archäologie entdeckt. Frühzeitig wurde es durch die geologische Arbeit ihres Vaters und die damit verbundenen Besuche in das Senckenberg-Museum geweckt. Der Wunsch Dinosaurierknochen auszugraben und daran zu Forschen wurde bei einem Schulausflug betreffs der Ausstellung eines Dinosauriers geweckt. Hier entstand ihr Wunsch Paläontologie zu studieren, zu den Ausgrabungsstätten zu reisen und diesen Zweig zu erforschen. Das war das Ziel ihrer Träume. Der Vater und einige Mitarbeiter des Museums unterstützten sie später dabei. Doch bs dahin war es ein harter und beschwerlicher Kampf, zumal die Mutter andere Pläne für ihre Töchter hatte. in der gehobenen Gesellschaft gehörte es für die Töchter sich gut zu verheiraten, Kinder großzuziehen und ihrem Mann zu "gehorchen". Dies alles widerstrebte Sophie und sie setzte alles daran, nach ihrem Abschluss der höheren Mädchenschule studieren zu dürfen. Doch dies war zu Beginn des 20. Jahrhunderts den Frauen nicht erlaubt.Sophie durfte mit der Erlaubnis der Eltern endlich eine Stelle im Senckenberg-Museum annehmen. Da wurde ise mit sehr einfachen Aufgaben betraut, bis sie endlich Gehör und Unterstützer fand.
Birgit Borchert beschreibt sehr lebendig den Werdegang von Sophie, ihre Träume, ihre Verzweiflung und ihre Wünsche. Auch die Entdeckung der Gefühle und Liebe für Paul Klüver wird sehr gut beschrieben, wobei man hier auch viel über den Standesdünkel und die historischen Gegebenheiten der Klassenschichten erfährt. Aber auch sehr viele historische Hintergünde , die allesamt von der Autorin sehr gut recherchiert wurden, finden ihren Platz in der Geschichte. Ebenso das engagierte Einsetzen der jüngeren Schwester in derFrauenbewegung.
Alle Personen, ihre unverwechselbaren Charaktere und die geschichtlichen Ereignisse, Tatsachen und .Hintergründe sind gekonnt mit fiktiven Gedanken verwoben. Der Schreibstil lässt ein flüssiges lesen zu, die Wortwahl und der Ausdruck wecken das Kopfkino, so dass man sich die beschriebenen Szenen bildlich sehr gut vorstellen kann. Man fühlt mit Sophie, bangt und hofft, dass sie ihren Weg geht und ihre Wünsche sich erfüllen.
Dass sie es schafft studieren zu dürfen hat sie vielen Befürwordern zu verdanken und ihrem unermüdlichen Bestreben es endlich zu schaffen.
Der Roman spiegelt eine historische Zeit wider, in denen es Frauen nicht gestattet war zu studieren, sondern ihrer Bestimmung zu folgen hatten. Viele mutige Frauen kämpften für ihre Rechte, setzen sich dafür ein.
Danke an Birgit Borchert für diesen wundervollen Roman über eine mutige und kämpferische Frau.