Cover-Bild Wir sitzen im Dickicht und weinen
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 26.01.2024
  • ISBN: 9783847901617
Felicitas Prokopetz

Wir sitzen im Dickicht und weinen

Roman. »Ein Familienroman, der fesselt und nachdenklich macht. Sehr poetisch!« Elke Heidenreich

Valerie hat nicht die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter. Am besten klappt es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch eine Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen - vom einen Tag auf den anderen muss Valerie für ihre Mutter da sein, ganz gleich, wie schwer ihr das fällt. Und sie bekommt es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist? Als zeitgleich Valeries Sohn beschließt, ein Schuljahr im Ausland zu verbringen, droht ihre Welt vollends aus den Fugen zu geraten.

»Ein kluger, vielschichtiger Roman, der traurig-schön davon erzählt, was Familie mit uns macht.« CAROLINE WAHL

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2024

Familiäre Prägungen

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Felicitas Prokopetz beschreibt in ihrem Roman wie die Familienmitglieder über Generationen hinweg, von den Vorfahren geprägt wurden. In dieser Geschichte sind es vornehmlich die Frauen und Mütter, die ...

Felicitas Prokopetz beschreibt in ihrem Roman wie die Familienmitglieder über Generationen hinweg, von den Vorfahren geprägt wurden. In dieser Geschichte sind es vornehmlich die Frauen und Mütter, die die Entwicklung ihrer Kinder nachhaltig beeinflussten.

Valerie und ihre Mutter haben nicht die innigste Beziehung zueinander und sehen sich infolgedessen nicht sehr häufig. Doch als Christina eine Krebsdiagnose erhält, muss sich Valerie um ihre Mutter kümmern, egal wie schwer es ihr fällt, wer sollte es denn sonst machen. Als dann noch ihr 16-jähriger Sohn Tobi den Wunsch nach einem Auslandsjahr in London äußert, gerät ihre Welt ins Wanken.

Dieses Buch besticht durch die kurzen Kapitel, wobei es mir als Leserin schwer fiel, die vielen Personen zuzuordnen. Ein kleiner Stammbaum war dann sehr hilfreich. Die Charaktere sind sehr eindrücklich ausgearbeitet, wobei mir Tobi am besten gefallen hat. Die angespannte Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Christina und Valerie ist hier eindrucksvoll herausgearbeitet worden, auch wie belastend dies immer wieder für Valerie ist.

Hier werden die Fragen beantwortet, wie wir zu den Individuen werden, die wir sind und welche Auswirkungen das auf die nächste Generation hat. Generationskonflikte sind in unserer Welt alltäglich, sei es mit den eigenen Eltern oder mit den Kindern. Man steht immer zwischen den Stühlen und fühlt sich von allen unverstanden. Der Weg, wie wir aufeinander zugehen, ist nicht immer einfach, doch wer es nicht versucht, verliert. Man kann nicht immer fordern, man muss auch mal geben oder besser gesagt, vergeben. Das zeigt hier ganz eindrücklich das Ende.

Bei dem farbenfrohen Cover konnte ich mir erstmal nichts darunter vorstellen, doch bei genauerer Betrachtung, sind es doch die Überlagerungen, Verflechtungen und kleinen Überschneidungen, die wie das Leben und die Herkunft sind. Einer hat einen größeren Anteil daran, ein Anderer einen kleineren Anteil. Sehr schön gemacht.

Alles in allem hat mich das Buch gut unterhalten und ich kann es mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Von Müttern und Töchtern

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MEINUNG:
Mich hat bei diesem Buch ein bisschen das Zitat von Caroline Wahl angezogen. Generell mag ich Mutter-Tochter-Beziehungen, aber ich bin auch immer etwas angespannt, was es mir auslösen wird. Wir ...

MEINUNG:
Mich hat bei diesem Buch ein bisschen das Zitat von Caroline Wahl angezogen. Generell mag ich Mutter-Tochter-Beziehungen, aber ich bin auch immer etwas angespannt, was es mir auslösen wird. Wir sitzen im Dickicht und weinen hat viel bei mir ausgelöst.
Die Beziehung zwischen Valerie und ihrer Mutter Christina ist schwierig. Alles wird ein bisschen auf den Kopf gestellt als Christina eine Krebsdiagnose erhält. In Rückblicken erfahren wir auch die Geschichten von Valeries Großmüttern mütterlicherseits und väterlicherseits und damit auch die Geschichte von Christina, denn auch die hatte keine einfach Beziehung zu ihrer Mutter. Die Autorin springt zwischen den Zeiten kapitelweise ohne große Hinweise durch. Ich musst mich anfangs ein bisschen zurecht finden, aber dann ging. Hinzu kommt dann auch noch als ein Erzählstrang die Beziehung zwischen Valerie und ihrem Sohn Tobi, der ein Austauschjahr in England machen möchte, was Valerie schwierig findet.
Die Autorin gibt uns hier einen tiefen Einblick, in der ich zumindest verstehen konnte, warum Christina so ist wie sie ist. Ich fand es sehr faszinierend, dass alle Frauen auf jeden Fall nach Unabhängigkeit gestrebt haben und auch die meisten die Kinder allein groß gezogen haben. Christina erzieht Valerie in ihrer Ansicht ziemlich locker, ohne viel Regeln, obwohl vieles schon sehr nahe an der Vernachlässigung ist. Valerie dagegen wünschte sich viel mehr Fürsorge und Nähe. Bei ihrem Sohn Tobi macht sie es dann anders und ist immer zur Stelle, was ich meinen Augen dann schon fast das andere Extrem war. Valerie hat ihrer Mutter die Vernachlässigung nicht so richtig verziehen und tut sich schwer als diese krank ist. Man muss dazu sagen, dass Christina aber wirklich schnell unfair wird. Mich hat das beim Lesen auch aufgeregt. Am Ende muss man einfach sagen, dass alle Frauenfiguren ihr Bestes versucht haben ihren Kindern eine Mutter zu sein und zwar in ihrem Rahmen und ihren Möglichkeiten, auch Christina. Der Weg gewisse Fehler in der Kindheit durch die Eltern ist nicht immer ein leichter. Das Ende hat mich ziemlich mitgenommen.

FAZIT:
Wir sitzen im Dickicht und Weinen ist ein Roman über die Beziehung zwischen Müttern zu ihren Kindern bzw. Töchtern. Es hat beim Lesen auch bei mir viel ausgelöst und mich an meine eigenen Familienkonstellationen und die Emotionen, die ich dabei habe/ hatte, erinnert. Ein Roman, der nachklingt und nachdenklich macht.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Toxische Mutter-Tochter-Beziehung

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WIR SITZEN IM DICKICHT UND WEINEN
Felicitas Prokopetz

Eigentlich hatte „Val“ Valerie mit ihrer Mutter schon seit frühester Kindheit Probleme: Mutter Christina nahm es nie genau mit der Erziehung. Da keiner ...

WIR SITZEN IM DICKICHT UND WEINEN
Felicitas Prokopetz

Eigentlich hatte „Val“ Valerie mit ihrer Mutter schon seit frühester Kindheit Probleme: Mutter Christina nahm es nie genau mit der Erziehung. Da keiner sie weckte, kam Val selten pünktlich zur Schule und auch für die Zubereitung der Mahlzeiten fühlte sich Mutter Christina nicht verantwortlich. Was die Freunde von Val als „ cool“ bezeichneten, nervte sie. Sie liebte es, bei Oma zu sein. Regeln zu befolgen, aber auch Liebe zu erhalten. Oma hört ihr zu und sie beschäftigte sich mit ihr. Es wurden Spiele gespielt, vorgelesen und lange Spaziergänge gemacht.

Mutter Christina sieht das ganz anders: Immerhin war Val Schuld daran, dass sie es schwer hatte, einen Mann kennenzulernen. Wer wollte schon eine Frau mit so einem Anhängsel, wie sie es hat? Ihretwegen konnte sie nie ausgehen und auch ihr Studium musste sie abbrechen, weil sie mit Val schwanger war. Und auch diese Windeln, die immer gewechselt werden mussten! Warum hat sich die Tochter eigentlich nie dafür bedankt? Ihr ganzes Leben hat sie sich nur für ihre Tochter aufgerieben.

Es ist kompliziert, diese Mutter-Tochter-Beziehung und jetzt ist Christina an Krebs erkrankt.

In Rückblicken erfahren wir Vals Familiengeschichte: Beide Großmütter werden beleuchtet, dabei springt die Autorin nicht nur in der Zeit, sondern lässt auch unterschiedlichste Familienmitglieder zu Wort kommen.
Vier Generationen dürfen wir als Leser begleiten und es wird nicht nur aufgezeigt, wie sich die Familienaufstellung innerhalb einer Familie in diesen fast hundert Jahren veränderte, sondern auch die Stellung der Frau im allgemeinen.

Ob die beiden Frauen es schaffen, sich aufgrund der Krankheit näher zu kommen, müsst ihr allerdings selber herausfinden.

Nachdem ich mich eingelesen hatte, gefiel mir die Geschichte gut. Hilfreich wäre es sicherlich gewesen, einen kleinen Familienstammbaum im Buch zu haben.
Ich glaube, dass ich nicht erwähnen muss, wie sehr mich Christina genervt hat. Ich war absolut im Team Val!
Trotzdem empfand ich das Buch als unglaublich authentisch.
Leseempfehlung für alle, die schwierige Familienkonstellationen mögen.
4/ 5

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Spezielle aber lesenswert!

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Klappentext:

„Als ihre Mutter an Krebs erkrankt und ihr 16-jähriger Sohn ein Schuljahr in England verbringen will, findet Valerie sich zwischen zwei existentiellen Konflikten gefangen: Während sie sich ...

Klappentext:

„Als ihre Mutter an Krebs erkrankt und ihr 16-jähriger Sohn ein Schuljahr in England verbringen will, findet Valerie sich zwischen zwei existentiellen Konflikten gefangen: Während sie sich aus der dysfunktionalen Beziehung zur Mutter lösen will, aber nicht darf, muss sie das Kind loslassen, das so viele Jahre ihr Lebensmittelpunkt war, obwohl sie dazu noch nicht bereit ist. Doch jeder Konflikt hat eine Geschichte. Beginnend in der Kindheit von Valeries Großmüttern werden Schlaglichter auf die Vergangenheit geworfen, die sich nach und nach zu einem intergenerationellen Frauenportrait verbinden und die drängende Frage stellen: Kann man der eigenen Familiengeschichte entkommen?“



Allein der Buchtitel ist bedrückend und der Klappentext ebenfalls nicht gerade leichte Kost. Was erwartet also hier den Leser? Wir dürfen Valerie kennenlernen. Mutter eines Sohnes und eben selbst Tochter. Valerie steht mehr als zwischen den Stühlen als sie erfährt, dass ihr Sohn ein Jahr ins Ausland gehen möchte und zeitgleich ihre Mutter an Krebs erkrankt. Das Verhältnis Mutter-Tochter ist rau und wenig herzlich. Es hat seine Gründe die wir erlesen dürfen und die Verbindung Mutter-Sohn? Die ist das genaue Gegenteil. Für Valerie ist ihr Sohn ihr Ein und Alles was daran lag, dass sie ihn allein aufgezogen hat. Zwischen beiden herrscht eine gewisse Bande die nun mit dem Gehen-lassen des Sohnes zu zerreißen droht. Aber tut sie das wirklich? Und warum ist das Mutter-Tochter-Verhältnis so extrem angespannt? Autorin Felicitas Prokopetz nimmt uns gekonnt an die Hand und beantwortet unsere Fragen in Form von Zeiten- bzw. Generationssprünge. Valeries Großmütter bringen Licht ins Dunkel und somit ergibt irgendwie alles zum Schluss einen Sinn aber dennoch liegt es an einem selbst was man will und und wie man sich gibt und ja, man kommt nicht drumherum nach den gelesenen Zeilen immer und immer wieder darüber nachzudenken. Kurzum: die Geschichte hallt nach, ist emotional und bewegend auf eine ganz spezielle Art. Prokopetz hat einen feinen Sprachstil gewählt und ihre Worte mit Bedacht ausgewählt. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen! Prokopetz betrachtet über Generationen hinweg die emotionale Entwicklung der Bindung zu den eigenen Kindern - ein spezieller aber definitiv lesenswerter Stoff! 4 sehr gute Sterne hierfür!

Veröffentlicht am 29.01.2024

Was uns prägt

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Valerie's Mutter erkrankt an Krebs. Trotz der schlechten Beziehung zu ihrer Mutter, kümmert sie sich. Zur selben Zeit, ist ihr Sohn dabei sich weiter abzunabeln und plant ihr Auslandsschuljahr.
Darüber ...

Valerie's Mutter erkrankt an Krebs. Trotz der schlechten Beziehung zu ihrer Mutter, kümmert sie sich. Zur selben Zeit, ist ihr Sohn dabei sich weiter abzunabeln und plant ihr Auslandsschuljahr.
Darüber hinaus erfahren wir in Rückblicken über die Geschichte der Großmütter.
Die Geschichte thematisiert Konflikte zwischen den Generationen und wie die Art und Weise, wie wir großgezogen wurden, uns nachhaltig prägt. Darüber hinaus geht es um die Frage, welche Pflichten Kinder ihren Eltern gegenüber möglicherweise haben.

Mir hat die Geschichte gut gefallen. Gerade Mutter-Tochter Beziehungen sind oft kompliziert und ich finde auch durch die Vergangenheit kann man sich manche Konflikte erklären. Der Vater bleibt schemenhaft, aber ich denke, das war auch die Intention.
Das Ende fand ich etwas plötzlich - an dieser Stelle hätte der Roman gerne noch länger sein können.
Die Rückblicke fand ich etwas unübersichtlich und hätte mir hier einen Stammbaum gewünscht.

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