Anders als erwartet
Im Buch "Only One Song" von Anne Goldberg handelt es sich um eine gefühlvolle Geschichte zwischen Theo Coleman und Winston Lee Bell.
Theo arbeitet tagsüber in einer Tierklinik und kümmert sich mit Freunden ...
Im Buch "Only One Song" von Anne Goldberg handelt es sich um eine gefühlvolle Geschichte zwischen Theo Coleman und Winston Lee Bell.
Theo arbeitet tagsüber in einer Tierklinik und kümmert sich mit Freunden über eine Tierhilfsorganisation um verwahrloste Tiere. Nachts steht sie hinter dem Tresen einer angesagten Bar, in der ab und zu Konzerte stattfinden. In dieser Bar trifft Theo auf Winston. Einen gut aussehenden Drummer einer aufsteigenden Band, den sie fälschlicherweise für die Aushilfe hält. Und so nimmt die aufregende Geschichte ihren Lauf.
Also ich muss vorwegzunehmen, dass dies nicht die typische eines Mädchens ist, die sich in ein Mitglied der derzeit angesagtesten Rockband verliebt, beide über Umstände ein Paar werden, er Mist baut und sie sich trennt. Es ist nicht die Geschichte, wo er zu spät merkt, wie sehr er sie brauch und in einem großen Finale ihr seine Liebe gesteht. Nein, so eine Geschichte ist es nicht. Das hier geht viel tiefer.
Der Schreibstil ist einfach und leicht verständlich. Es hat wirklich lange gedauert bis ich halbwegs nachvollziehen konnte, wieso das Buch diesen Titel trägt. Die beiden Hauptcharaktere sind für mich gut ausgefeilt. Theo, emanzipiert und stark aber gleichzeitig auch unsicher. Bei Winston musste ich oft über sein Verhalten schmunzeln, ich habe mir öfters bei ihm den sogenannten Hundeblick in den Augen vorgestellt. Wie bei seiner Hundedame.
Die Story hat sich leider manchmal etwas verloren und so habe ich mich zum weiterlesen motivieren müssen und wurde jedes Mal belohnt.
Meinem Empfinden nach haftet diesem Buch eine gewisse Traurigkeit an, die man in jedem Kapitel spüren kann. Zwischen Theo und Winston, Theo und ihrer Mutter, Theo und ihren Großeltern, Theo und ihrer Tätigkeit mit den Tieren. Besonders stark war dieses Gefühl natürlich wenns um Willow ging. Welches weiche Herz bekommt da keine Risse.
Im Gegensatz dazu waren die intimen Momente der Hauptcharaktere nur angeschnitten und kurzweilig, nicht sehr detailliert beschrieben wie im Großteil der New Adult Werke.
Für mich persönlich gab das Konzert und die Geschehnisse rundherum etwas her, was ich noch nirgends so gelesen habe. Die Angst, die Verzweiflung. So nah am aktuellen Geschehen und im Zeitgeist. Ich habe stellenweise gedacht, dass es hier kein Happy End geben kann. Aber das gibt es.
Auch wenn das Happy End bei Theo und Winston anders aussieht wie das Klischee.
Alles in einem ein tollen Buch.