Das Cover von “Delicate Dreams” spiegelt alles wider, was die Leseprobe verspricht: Eine sanfte Geschichte, hinter der noch so viel mehr steckt; Blumen, die die Parfümwelt der Evergreens begleiten. Schon in der Vorschau wusste ich sofort - ohne Merits Namen gelesen zu haben, das ist natürlich das ultimative Argument -, dass ich “Delicate Dreams” lesen muss, weil das Cover einfach bildschön ist. Dazu kommt der Farbschnitt - selten habe ich so einen wunderschönen und traumhaften Farbschnitt gesehen, der perfekt mit dem Cover harmoniert.
Von der ersten Seite an verzaubert Merit mit ihrem Schreibstil, der unglaublich tiefgründig ist und Facetten über die Charaktere aufwirft, die ich selten so in Büchern lese. Es fühlt sich alles wie ein Sommerregen an - sanft und gleichzeitig auch heftig. Niemand kann Charaktere so gut charakterisieren wie Merit, es ist einfach immer wieder ein Wunder, wie sie es schafft, nur mit Worten die Figuren lebendig werden zu lassen - egal ob Protagonisten oder Nebencharaktere, denn die Details, mit denen sie alle webt, sind allesamt nicht von dieser Welt.
Auch der Inhalt konnte mich sofort mitreißen, immerhin gibt es bereits im Prolog einen Todesfall, der zwar bereits auf dem Klappentext geteasert wurde, mich dennoch überrascht hat. Davor schien alles heile Welt zu sein, was dann auch einen krassen Kontrast zu den beiden ersten Kapiteln bildet. Unter Odells vermeintlich harte Maske können wir von der ersten Sekunde an blicken. Besonders Emmeline hat es mir mit ihrer sanften, fürsorglichen Art angetan. Die Gedankengänge beide Protagonisten sind nachvollziehbar und komplex und zeigen, dass noch deutlich mehr hinter ihnen steckt.
Gerade auch Keaton und Mari, die Hauptcharaktere von Band 2 und 3, haben mich ebenfalls sofort in ihren Bann gezogen. Drei gänzlich gegensätzliche Geschwister, die alle einen anderen Weg im Leben gehen. Hier freue ich mich schon - auch in den Folgebänden -, herauszufinden, wie es dazu kommen konnte, dass sie sich so entfremdet haben. Für “Delicate Dreams” ist der Fokus dabei natürlich auf Odell, bei dem mich besonders interessiert, was mit ihm und Emmeline passiert ist. Aus Merits “No Longer Yours” weiß ich bereits, wie perfekt sie eine gemeinsame Vorgeschichte von Charakteren zaubern und diese in Rückblenden verpacken kann und hoffe, dass auch das in “Delicate Dreams” der Fall ist.
Weiterhin interessant ist der Tod von Odells Vater - war es vielleicht mehr als ein Unfall? Wie geht es mit Emmeline und Odell weiter? Kann sie ihm seine Abweisung jemals verzeihen? Schaffen sie es, ein gemeinsames Parfüm zu kreieren und dabei wieder zusammen zu kommen? Welche Rolle spielt ihre Vergangenheit? Jede Menge Fragen, die nur durch Merits Zauberworte gelöst werden können.