Cover-Bild Die sieben Schalen des Zorns
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Benevento
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 14.04.2022
  • ISBN: 9783710901317
Markus Thiele

Die sieben Schalen des Zorns

Roman

Aus freien Stücken: Wo verlaufen die Grenzen beim assistierten Suizid?

Dr. Max Keller ist Arzt mit Leib und Seele. Als seine todkranke Tante Maria ihn um Sterbehilfe bittet, gerät er in ein moralisches Dilemma. Soll er ihren letzten Wunsch erfüllen und ihr ein selbstbestimmtes Sterben ermöglichen?

Obwohl er als Arzt dem Leben verpflichtet ist, hilft Keller der alten Frau, das ihre zu beenden. Kurz darauf eröffnet die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen ihn. Der Vorwurf: strafbare Tötung auf Verlangen. Keller droht eine Freiheitsstrafe und der Entzug seiner Arztzulassung – was sein Ende bedeuten würde. Doch hat er Maria wirklich getötet?

Markus Thiele behandelt in seinem aufrüttelnden Roman die Frage, ob der Mensch das Recht hat, selbstbestimmt zu sterben und welche Hilfe er dafür in Anspruch nehmen darf.    

- Für Fans von True-Crime-Krimis und Politthrillern: Inspiriert von einem wahren Justizfall

- Moralisch brisante Frage: Wo endet das Recht auf einen selbstbestimmten Tod?

- Kluge Unterhaltung für Leser von Ferdinand von Schirach und Bernhard Schlink

- Tabuthema Sterbehilfe: Eine menschlich berührende Geschichte mit juristischer Einordnung im Nachwort

Zwischen Recht und Moral: Spannender Roman über eine hochaktuelle Debatte

Das Thema Sterbehilfe ist in Deutschland eine rechtliche Grauzone. Nur wenn Sterbewillige die tödlichen Substanzen eigenständig einnehmen, bleibt der Vorgang straffrei.

Doch Kellers Tante ist an Alzheimer erkrankt. Sie hat zwar ihren Sterbewunsch schriftlich festgehalten, ist jetzt aber nicht mehr in der Lage, ihn selbst auszuführen. Keller verabreicht ihr die tödliche Dosis – und gerät ins Visier der Justiz.

Markus Thiele schickt seine Figuren mitten hinein in ein hochkompliziertes juristisches Feld. Ein tiefgründiger Roman, der Tabus aufbricht, und ein starkes Plädoyer für mehr Menschlichkeit!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2022

Sterbehilfe

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Als der Arzt Max Keller seiner schwer an Alzheimer-Demenz erkrankten Tante hilft zu sterben, begibt er sich in eine höchst brisante Grauzone des Gesetzes. Ist es rechtens einem Menschen beim ...

Als der Arzt Max Keller seiner schwer an Alzheimer-Demenz erkrankten Tante hilft zu sterben, begibt er sich in eine höchst brisante Grauzone des Gesetzes. Ist es rechtens einem Menschen beim sterben behilflich zu sein? In wie weit ist das gesetzlich strafbar und was ist vielleicht noch erlaubt?

Ausserdem geht es im Buch um die Vergangenheit von Max, der von Anfang an kein leichtes Leben hat und seinem Freund Jonas, der später Staatsanwalt wird. Auch hier wimmelt es von Geheimnissen und Dramen...

Das Thema dieses Buches fand ich schon immer sehr faszinierend und interessant da musste ich diesen Roman einfach lesen! Der Anfang hat mir auch sehr gut gefallen und die Seiten sind nur so dahin geflogen dank eines lebendigen und mitreißenden Schreibstils! Dann jedoch ging das Buch immer mehr weg vom eigentlichen Thema Sterbehilfe und man hat stattdessen eine Menge aus der Vergangenheit von Max, Jonas und Max Tante Maria erfahren. Dies hat mir zwar einerseits die Personen näher gebracht, hätte aber auch teilweise etwas gekürzt werden dürfen und ich habe mich kurzzeitig gefragt ob das eigentliche Thema der Sterbehilfe nur noch Randthema wird!?

Diese Sorge war jedoch völlig unbegründet und im nachhinein muss ich auch sagen, dass es wichtig war mehr über die Vergangenheit der einzelnen Personen zu erfahren da dies auch für den Fall an sich nicht unerheblich gewesen ist. Und ab der Hälfte des Buches konnte ich es auch nicht mehr aus der Hand legen! Spannend wie ein Krimi, wendungsreich mit einigen Überraschungen und einem wirklich sehr emotionalen Ende, bei dem ich sogar ein paar Tränchen verdrücken musste, was bei mir wirklich eher eine Seltenheit darstellt!

Das Buch ist aus vielen verschiedenen Sichtweisen geschrieben, die kapitelweise wechseln. So erfährt man nicht nur die Gedanken von Max und Jonas, sondern auch von Max Cousine Agnes und warum sie so auf den Fall reagiert. Mir hat dies wirklich gut gefallen und hat dem Buch noch mehr Lebendigkeit verliehen.

Ohne Frage ist dies ein Buch, was einen noch lange beschäftigen wird und das nachhallt. Man kommt nicht umhin sich selbst zu fragen wie man zum Thema (aktive) Sterbehilfe steht und auch ob nicht einige Gesetze generell einmal überholt werden sollten! Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen und das Ende hat mich so sehr in seinen Bann gezogen, dass ich dem Buch trotz ein paar langatmigen Stellen im Mittelteil doch die volle Punktzahl geben möchte! Wer sich einmal mit dem Thema Sterbehilfe beschäftigen möchte sollte sich das Buch unbedingt holen!

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Veröffentlicht am 12.05.2022

Ein selbstbestimmtes Lebensende in Würde

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„Umkehr der Hierarchien -das war gut. Die eigene Unterordnung drehte sich zur Überordnung. Maria erweckte das nicht wieder zum Leben. Aber in diesem Licht betrachtet, war ihr Leiden auch nicht mehr in ...

„Umkehr der Hierarchien -das war gut. Die eigene Unterordnung drehte sich zur Überordnung. Maria erweckte das nicht wieder zum Leben. Aber in diesem Licht betrachtet, war ihr Leiden auch nicht mehr in Gottes Hand gewesen. Max hatte Gott um einen Trumpf gebracht. Endlich.“

Inhalt

Die beiden Freunde Max und Jonas haben sich zwar in den letzten Jahren aus den Augen verloren, doch ihre langjährige Freundschaft und ein einschneidendes Schlüsselerlebnis aus ihrer Jugend binden sie nach wie vor aneinander. Während Jonas als Staatsanwalt die Karriereleiter weit hinaufgeklettert ist, hält sich Max nur notdürftig mit seiner Arztpraxis über Wasser. Doch ob er in Zukunft überhaupt noch seine Berufserlaubnis behalten darf, liegt in den Händen anderer. Max wird beschuldigt, seine Tante getötet zu haben. Zwar ausdrücklich auf deren Wunsch, aber dennoch eigenmächtig. Er wendet sich in seiner Notlage an den alten Freund und erinnert diesen an eine längst fällige Schuldbegleichung. Da Jonas aber genau auf der falschen Seite der Gesetzbarkeit steht und nicht die Verteidigung, sondern die Anklage leiten müsste, gerät er in einen Gewissenskonflikt. Und der Ausgang des Prozesses könnte auch das Ende seiner Karriere bedeuten.

Meinung

Da ich bereits die Romane „Echo des Schweigens“ und „Die Wahrheit der Dinge“ des deutschen Autors Markus Thiele gelesen habe und beide Bücher absolut lesenswert fand, konnte ich natürlich das aktuelle Werk nicht verpassen. Immer sind es die wichtigen Dinge des Lebens, die hier anhand eines ganz konkreten Falls betrachtet werden und sich auf tatsächliche Ereignisse (wenn auch in abgewandelter Form) berufen. Dadurch bekommt der Leser einen sehr umfassenden Einblick in die Tatbestände und den Ablauf hiesiger Gerichtsprozesse.

Was aber der eigentliche Knackpunkt ist und damit den Mehrwert des Romans darstellt, ist die Erörterung der menschlichen Ansichten, Überzeugungen und Handlungen in Anbetracht moralischer Entscheidungen, die sich nicht mit den geltenden Gesetzen vertragen. Dazu bedient sich der Autor eines geschickten Elements, indem er als auktorialer Erzähler auftritt und jeden Beteiligten mit dessen entsprechender Sicht auf die Dinge ernst nimmt, ohne irgendeine Wertung vorzunehmen. Die reine Handlungsebene ist spannend geschrieben, fast wie ein Kriminalfall, im Grunde genommen sind es aber die Hintergründe, die den Reiz des Buches für mich ausmachen.

Außerdem wirkt alles sehr authentisch und realistisch, denn der Autor ist Rechtsanwalt und kennt die Abläufe vor Gericht sehr genau. Er scheint außerdem ein guter Beobachter zu sein und bewahrt sich eine große Portion Neutralität, trotz einer so polarisierenden Thematik, wie die der Sterbehilfe. Und was könnte in einem fiktiven Roman besser funktionieren als die Schilderung aus nächster Nähe, mit viel Empathie und Verständnis aber auch mit klaren Grenzen und ohne Schönfärberei?

Fazit

Ein sehr empfehlenswertes Buch, dem ich gerne 5 Lesesterne gebe. Die verschiedenen Wahrheiten regen schon während des Lesens zum Nachdenken an und immer wieder begeben sich die eigenen Gedanken auf die Reise zu den Geschehnissen vor Ort. Dadurch das hier die Perspektivenvielfalt einen so großen Raum einnimmt, beginnt man selbst, die Dinge zu hinterfragen. Unabhängig von der persönlichen Überzeugung kann man sich förmlich nebenbei mit diversen Gesetzmäßigkeiten vertraut machen, ohne tatsächlich irgendein relevantes Wissen bezüglich der Rechtssprechung zu besitzen.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Glaubens oder der Umgang mit der Abwesenheit desselben. Alle Ansätze greifen wie kleine Rädchen ineinander und hinterlassen nachhaltig Eindruck.

Ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher des Autors - die Ideenvielfalt erwächst vielleicht aus aktuellen Fällen und deren Rechtslage und solange es Menschen gibt, die Fehler machen und lebensverändernde Entscheidungen treffen, dürfte diese Quelle auch nicht versiegen.

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Veröffentlicht am 11.05.2022

Versprechen mit Folgen

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Der Arzt Dr. Max Keller hat das seiner Tante gegenüber gegebene Versprechen, ihr beim sterben zu helfen, wahr gemacht. Da Maria Linz hochgradig dement und nicht mehr in der Lage war, selbst zu entscheiden, ...

Der Arzt Dr. Max Keller hat das seiner Tante gegenüber gegebene Versprechen, ihr beim sterben zu helfen, wahr gemacht. Da Maria Linz hochgradig dement und nicht mehr in der Lage war, selbst zu entscheiden, schaltet sich die Kriminalpolizei ein. Max besteht darauf, kein Unrecht begangen zu haben und behauptet, seine Tante hätte alles schriftlich festgehalten. Leider sind die angeblichen Schriftstücke nicht auffindbar, sodass Max sich an seinen Freund, den Staatsanwalt Dr. Jonas van Loon, wendet und diesen an eine alte Schuld erinnert.

Die Geschichte springt zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her und so bekomme ich die Gelegenheit, Max besser kennenzulernen. Die Gegenwart kommt dabei anfangs etwas trocken rüber, was aber bei der ernsten Thematik gut und wichtig ist. Die Rückblicke in die Kindheit von Max indes sind so emotional und aufwühlend, das es schwer für mich ist, die Fassung zu bewahren. Auch die Freundschaft zwischen Max und Jonas wird thematisiert, desweiteren die Beziehung zu Maria und deren Tochter Agnes, der Cousine von Max. Das ist sehr spannend und erklärt vieles, was in der Gegenwart passiert.

Die Gerichte beschäftigen sich seit vielen Jahren mit der Frage, ob es ein Recht gibt auf einen selbstbestimmten Tod. Natürlich habe ich dazu eine eigene Meinung, wie wahrscheinlich jeder von uns, aber diese spielt hier keine Rolle. Markus Thiele hat es geschafft, Argumente für beide Seiten vorzubringen, ohne eine zu bevorzugen. Er hat ein wichtiges und aktuelles Thema so interessant und spannend umgesetzt, dass es fast ein Kriminalroman geworden ist. Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hat mir sehr gefallen, weil so die Spannung konstant oben war. Als es im letzten Drittel dann um die Frage ging, was Recht und was Unrecht ist, waren die Erklärungen und Ausführungen interessant und so verständlich dargestellt, sodass auch ein juristischer Laie alles gut verstehen kann. Ich bin beruflich vorbelastet und weiß, dass dies nicht selbstverständlich ist. Für mich war dies erneut ein grandioses Buch des Autors, das fünf Sterne mit Sternchen verdient.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Auf den Punkt

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Wieder einmal schafft es Markus Thiele mich mit einem starken, unbequemen Thema zu fesseln und zum Nachdenken anzuregen. Wie schon in den beiden Vorgängern steht ein gesellschaftlich wichtiges Thema im ...

Wieder einmal schafft es Markus Thiele mich mit einem starken, unbequemen Thema zu fesseln und zum Nachdenken anzuregen. Wie schon in den beiden Vorgängern steht ein gesellschaftlich wichtiges Thema im Mittelpunkt, das zu kontroversen Diskussionen einlädt. Sterbehilfe. Ein wichtiges Thema, um das häufig herumgeschlichen wird und für das es zwischen Gesetz und Gerechtigkeit doch viele Grauzonen und vor allem Gefühle gibt. Der Fall um den Arzt Max, der seiner schwerkranken Tante beim Sterben hilft, ist eingebettet in eine mitreißende Geschichte um Freundschaft, Familie und Tragödien. Ist Max ein Mörder oder hat er letztlich einer Leidenden den letzten Wunsch erfüllt. Die Figuren vertreten verschiedene Positionen. Besonders spannend ist das Beziehungsgeflecht zwischen Max und seinem Freund Jonas, der tief in seiner Schuld steht. Ein packendes Buch zu einem sehr wichtigen Thema. Eindringlich geschrieben und mit facettenreichen Figuren. Top.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Ein selbstbestimmtes Ende

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Der Arzt Max Keller wird angeklagt, weil er seiner Ziehmutter Maria, die mit Demenz in einem Heim lebte, beim Sterben geholfen hat. Max’ Freund Jonas ist der anklagende Staatsanwalt. Doch ist es rechtens, ...

Der Arzt Max Keller wird angeklagt, weil er seiner Ziehmutter Maria, die mit Demenz in einem Heim lebte, beim Sterben geholfen hat. Max’ Freund Jonas ist der anklagende Staatsanwalt. Doch ist es rechtens, einen Menschen anzuklagen, obwohl er nur den Willen eines Todkranken befolgt hat?

Die Geschichte um Max, Jonas und Maria ging mir wirklich unter die Haut. Hier wird nicht nur das Thema Sterbehilfe behandelt, sondern auch noch andere emotionale Ereignisse im Leben von Max. Die Kapitel springen zwischen den Zeiten von Kindheit, Jugend und aktuellen Ereignissen, doch kann man der Geschichte immer gut folgen. Während der Leser Max mit jedem Kapitel besser kennenlernt, wird gleichzeitig auch der moralischen Frage bezüglich der Sterbehilfe nachgegangen. Max ist Arzt und eigentlich verpflichtet, alles für das Überleben eines Menschen zu tun.

Die Geschichte hat mich mitgenommen. Ich persönlich fand immer schon, dass der Mensch das Recht haben sollte, im Falle einer unheilbaren Krankheit selbst bestimmen zu können, ob er unter diesen Bedingungen weiterleben möchte oder nicht. Dass es Bestimmungen und Einschränkungen geben muss, ist klar, aber grundsätzlich sollte es möglich sein, den freien Willen zu verfolgen.

Das Thema Sterbehilfe ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Ist es rechtens, einem Menschen den Wunsch nach einem würdevollen Ende zu verwehren? Hier bietet das Buch viele Denkanstöße. Wie würde man sich selbst verhalten, wenn man an der Stelle von Max wäre? Möchte man einen geliebten Menschen in einer unwürdigen und nicht mehr lebenswerten Situation sich selbst überlassen oder kann man sich vorstellen, ihm beizustehen und den eigentlich undenkbaren Schritt zu gehen?

Ein Thema, das zum Nachdenken anregt und lange nachhallt.