Magische Wesen in einer bekannten Welt voller unbekannter Mysterien
Inhalt: Irene, eine Bibliothekarin, jedoch nicht im klassischen Sinne, und ihr Lehrling Kai erstehen ein anscheinend mystisches und geheimnisumwobenes Buch auf einer Auktion. Kurz darauf wird ihr Lehrling ...
Inhalt: Irene, eine Bibliothekarin, jedoch nicht im klassischen Sinne, und ihr Lehrling Kai erstehen ein anscheinend mystisches und geheimnisumwobenes Buch auf einer Auktion. Kurz darauf wird ihr Lehrling Kai entführt und in eine gefährliche und gleichzeitig bekannte Welt der Masken und mystischen Wesen entführt. Nun ist es an Irene die Probleme der andersartigen Welt zu bekämpfen und ihren Lehrling Kai zu befreien. Dabei hat sie Hilfe, jedoch nicht immer von Freunden mit guten Absichten. Wie wird sich ihre Reise durch die fremde Welt gestalten?
Meinung: Ich habe noch keinen Teil dieser Reihe gelesen. Bin also mehr oder weniger ins kalte Wasser gesprungen um diese andersartige Welt um die Bibliothekarin Irene kennenzulernen. Der erste Eindruck von Irene war bei mir nicht immer positiv. Dadurch, dass die Geschichte anfangs mit wenig Beschreibung der Gefühle und Absichten von Irene ist, ist es schwer einen direkten Draht zu dieser Figur zu finden. Sie schafft es sich jedoch einen sehr positiven und beeindruckenden Stand bei mir zu erarbeiten, aufgrund ihrer Handlungen. Wie sie sich für die Leute einsetzt, die ihr wichtig sind, auch ohne großartige Beschreibung ihrer Gefühlswelt baut das Band zwischen Figur und mir dem Leser auf und lässt es immer stabiler werden.
Hingegeben gibt es andere Figuren, wie z. B. Vale oder Silver, mit denen ich von Anfang an Probleme hatte, deren Position im Buch zu erkennen. Gehören sie zu den vermeintlich Guten oder zu den Bösen? Dieser Eindruck hat sich auch bis zum Ende des Buches durchgesetzt, sodass ich diese Figuren nicht als Lieblingsfiguren mit aus dem Roman "nach Hause" nehmen kann.
Was jedoch überhaupt nicht schlimm ist. Die Fantasy-Welt, wie sie in diesem Buch dargestellt wird, ist eine völlig andere, als die, die man als Fantasy-Genre-Leser kennt. Sodass diese "bizarren" Personen, von denen man nicht die Absicht durchschaut perfekt in diese Welt integriert sind. Wenn man das Wort Drache oder Elf im Fantasy-Genre liest, dann hat man schon sehr konkrete Vorstellungen, wie diese sich verhalten. Die Drachen sind die starken und übermächtigen Wesen und Elfen eher die feinen grazilen und in Frieden lebeden Wesen. Genevieve Cogman hat diese Figuren jedoch geschnappt und sie in ihre eigene Welt gesetzt. Und ihnen individuelle und völlig andere Rollen gegeben, als man es erwarten könnte. Auch die Rolle der Bibliothekarin Irene ist sehr indiviuell und außergewöhnlich gestaltet.
Am Anfang ist es mir trotz des einfachen Schreibstils der Autorin sehr schwer gefallen, mich in dieser Welt zurechtzufinden. Mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es vielleicht normal sei, weil ich die anderen Teile der Reihe nicht kenne, bin ich trotzdem immer mehr in die Welt eingetaucht, welche Genevieve Cogman erfunden hat und ich kann einfach nur sagen, dass es sich gelohnt hat, den Gewohnheiten des Fantasy-Genre zu trotzen und den Gedanken andersartiger Figuren anzunehmen.
Fazit: Wer Lust auf spannende und außergewöhnliche Fantasy hat ist hier genau richtig. Die Auswahl uns bekannter Fantasy-Figuren und die Auswahl uns bekannter Orte (Venedig, die Stadt der Masken) zutreffen und diese in einer völlig neuen Welt zu vereinen ist der Autorin hier zu 100 % gelungen. Reinlesen, gefesselt sein und mit einem Grinsen aus dem Bann dieses Buches zu entsteigen war mein Leseerlebnis für "Die maskierte Stadt" von Genevieve Cogman.