Fünfundzwanzig Jahre hat Felicity ihre ehemalige Nachbarin Rose nicht mehr gesehen. Aber an jedem einzelnen Tag hat sie an sie gedacht, und mit jedem Tag ist ihre Wut größer geworden. Denn Felicity war damals klein, und Rose war groß. Rose hätte sie beschützen und ihr helfen müssen. Stattdessen hat sie einfach weggesehen, und jetzt scheint sie sich an nichts mehr zu erinnern. Aber Felicity wird ihrer Erinnerung schon auf die Sprünge helfen - und dafür sorgen, dass Rose für ihre Fehler bezahlt ...
Ein packender Roman über Kinder, die um ihre Kindheit betrogen werden. Über Wut, Rache und die Macht der Versöhnung.
Birdy ist in einer gefängnisähnlichen Einrichtung untergebracht, nachdem sie ihrer Mutter gegenüber gewalttätig geworden ist. Sie selbst ist ebenfalls Mutter und ihre Tochter darf regelmäßig zu Besuch ...
Birdy ist in einer gefängnisähnlichen Einrichtung untergebracht, nachdem sie ihrer Mutter gegenüber gewalttätig geworden ist. Sie selbst ist ebenfalls Mutter und ihre Tochter darf regelmäßig zu Besuch kommen. Birdy ist geistig nicht so fit wie andere Menschen, aber sie wirkt sympathisch. Allerdings schwelt in ihr eine Wut gegen Rose. Rose soll ihren eigenen Mann, einen prominenten Fernsehstar, getötet haben. Dafür kommt Rose nun ebenfalls in Haft und zwar in die gleiche Einrichtung, in der auch Birdy lebt. Birdy will sich nun an Rose rächen. Die Frauen begegnen sich schon bald, doch Rose erkennt Birdy nicht.
Die Handlung der Geschichte wechselt zwischen dem derzeitigen Leben in der Haft und dem vergangenen Leben von Rose und Birdy hin und her. Dabei werden dem Leser Einblicke in das Leben von Rose und auch von Birdy gegeben. Emotional und gedanklich kommt man den beiden Frauen auf diese Art und Weise sehr nah, kann ihr jeweiliges Handeln verstehen und ist gespannt auf das, was vielleicht kommen wird. Hierdurch baut sich leichte Spannung auf, die auch bis zum Ende des Romans erhalten bleibt.
Dieses Buch wird vom Verlag als Frauenroman bezeichnet. Das Cover passt zum Titel und weckt mit den abgebildeten Blüten und dem Vogel Erwartungen auf eine lockere, vielleicht sogar fröhliche Geschichte. Dabei ist „Das Finkenmädchen“ so ganz anders. Es ist vielmehr ein Spannungsroman und eine tragische Geschichte über eine Kindheit und ein Leben, die ganz anders hätten verlaufen können und auch sollen.
Auch nach dem Lesen des Buches bleibt noch genug Raum um die Geschichte rückblickend zu betrachten. Sie hallt nach und macht sprachlos. Der Roman zeigt wie leicht einige Menschen manipuliert und beeinflusst werden können und wie wenig manche Menschen Rücksicht auf andere nehmen und deren Schwächen eiskalt ausnutzen. Nicole Trope gelingt es den Leser zu berühren und auf nachhaltig zu schockieren. Perfekt!
Die Autorin Nicole Trope hat in ihrem Roman "Das Finkenmädchen" ein schweres Thema angeschnitten, die Pädophilie.
Die Geschichte dreht sich um das Leben von Felicity und Rose, zwei grundverschiedene Frauen, ...
Die Autorin Nicole Trope hat in ihrem Roman "Das Finkenmädchen" ein schweres Thema angeschnitten, die Pädophilie.
Die Geschichte dreht sich um das Leben von Felicity und Rose, zwei grundverschiedene Frauen, die sich in einer gefängnisähnlichen Einrichtung treffen. Bestimmt wurde ihrer beider Leben durch einen berühmten Mann, der ihnen großes Unrecht angetan hat.
Durch Rückblenden auf beider Leben lernen wir ihre gegenwärtige Situation kennen und verstehen, warum sie in der Einrichtung gelandet sind.
Wie kann es passieren, daß Kinder im eigenen Haus mißbraucht werden, ohne daß man etwas davon mitbekommt?
Wie fühlen sich die Opfer?
Wie kann man Mißbrauch von Kindern stoppen?
Die Autorin ist sensibel mit dem Thema umgegangen und uns eine wichtige Sache gezeigt: Hört darauf, was euch eure Kinder sagen!
Dieser sehr gut geschriebene Roman regt zum Nachdenken an.
Birdy, ein junge Frau, die in jungen Jahren schon viel Schlimmes erleben musste, weil ihr niemand zugehört hat. Rose, eine dieser Personen, die ihr hätten zuhören sollen. Und dann gibt es noch Simon. Er, ...
Birdy, ein junge Frau, die in jungen Jahren schon viel Schlimmes erleben musste, weil ihr niemand zugehört hat. Rose, eine dieser Personen, die ihr hätten zuhören sollen. Und dann gibt es noch Simon. Er, der alles zerstört hat. Nun sitzt Birdy im Gefängnis und wünscht sich nichts weiter als Rache an den Personen zu nehmen, die ihr damals nicht zugehört haben. Was ist, wenn die Person, an der du dich rächen möchtest, nach all den Jahren plötzlich vor dir steht? Was macht es mit dir, wenn du dein Leid mit niemandem teilen kannst? Du niemandem erzählen kannst, was dir als Kind passiert? Was dich in diese Situation gebracht hat? Und wie handelst du, wenn du plötzlich die Chance auf Rache hast, du damit aber alles verlieren könntest?
Eine wirklich krasse Geschichte, die mich extrem berührt hat. Wenn man erst einmal herausgefunden hat, worum sich die Geschichte dreht, lassen sich schnell Rückschlüsse auf widerliche Skandale in Hollywood schließen. In meinen Augen hat die Autorin hier eine Glanzleistung vollbracht. Es ist definitiv keine Geschichte, die man mal eben so zwischendurch lesen kann. Ich habe ein Bild von dem bekommen, wie sich Betroffene fühlen. Was es mit nahen Angehörigen macht, wenn einer aus dem direkten Umfeld einer Straftat bezichtigt wird. Birdy ist eine geistig beeinträchtigte Person, die versucht mit dem, was ihr zugestoßen ist, fertig zu werden. Auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Kapitel, die aus Birdys Sicht erzählt wurden, haben mich echt fertig gemacht, vor allem, als es an die Details ging. Gänsehaut garantiert, sage ich da nur! Ich hab so unglaublich mitgefiebert, ob sie ihre Pläne umsetzt und tatsächlich riskiert, ihre Tochter nie wieder zu sehen. Zwischendurch hab ich echt schlucken müssen!
Rose hätte ich ganz oft gerne Mal geschüttelt, damit sie endlich ihre Augen aufmacht und aufhört, ihren widerlichen Mann, Simon, zu beschützen. Aber als sie dann ihre Geschichte erzählt, wurde mir klar, dass sie gar nicht anders handeln konnte. Sie war blind und wurde von ihrem Mann dermaßen beeinflusst und hinters Licht geführt, dass es für sie keine Möglichkeit gab zu merken, was in ihrem Haus passiert.
Das Ende kam dann aber doch plötzlich und unerwartet. Für mich fehlte etwas mehr Dramatik. An dieser Stelle hätte ich mir einfach mehr gewünscht.
Ich finde, dass dieses Buch gelesen werden muss. Es wird zum Nachdenken anregen und man sollte starke Nerven haben, um die Geschehnisse zu verarbeiten! Das Krasseste: Hinter diesem wirklich tollen und schönen Cover hätte ich niemals eine so extreme Geschichte vermutet.
Ein australisches Gefängnis: Birdy kennt Rose. Rose kennt Birdy. Rose weiß nicht, dass sie Birdy kennt. Birdy hasst Rose. Aber auch das weiß Rose nicht. Birdy will Rose weh tun. Wird Rose sich dann an ...
Ein australisches Gefängnis: Birdy kennt Rose. Rose kennt Birdy. Rose weiß nicht, dass sie Birdy kennt. Birdy hasst Rose. Aber auch das weiß Rose nicht. Birdy will Rose weh tun. Wird Rose sich dann an Birdy erinnern?
Birdy ist geistig zurückgeblieben, eine aufmerksame Mutter und verfolgt eine Strategie, denn sie findet, niemand darf ungestraft davonkommen. In Ihr blubbert die Wut, denn ihr wurde die Kindheit geraubt. Auf der anderen Seite steht Rose, die immer das Gesicht und den schönen Schein wahren will und sogar das äußerst dunkle Geheimnis ihres geliebten Mannes über dessen Tod hinweg hütet. Rose, die nie wirklich ihren eigenen Charakter ausbilden konnte und immer eine perfekte Ehefrau und Mutter sein will.
Kapitelweise abwechselnd erzählt Troppe die Geschichte der beiden Frauen. Ihr Schreibstil ist spannend, emotional und mitreißend. Sie beleuchtet ein schwieriges Thema aus unterschiedlichen Perspektiven und zeigt, welche Auswirkungen Taten haben - nicht nur für die direkt involvierten. Als Leser ist man direkt "gezwungen", sich in einem Fall - in dem Recht und Unrecht kristallklar sind - über alle Standpunkte, Gefühle und Ansichten Gedanken zu machen.
Ein Buch, dass zum nachdenken anregt, den Horizont erweitert, das aber gleichzeitig so wunderbar geschrieben ist, dass man es kaum aus der Hand legen möchte!
Wer „Das Finkenmädchen“ von Nicole Trope zur Hand nimmt, darf sich von dem verträumten Cover nicht täuschen lassen. Denn inhaltlich geht es keinesfalls idyllisch zu. Vielmehr greift die Autorin ein schwieriges ...
Wer „Das Finkenmädchen“ von Nicole Trope zur Hand nimmt, darf sich von dem verträumten Cover nicht täuschen lassen. Denn inhaltlich geht es keinesfalls idyllisch zu. Vielmehr greift die Autorin ein schwieriges Thema auf und erzählt eine kraftvolle und herausfordernde Geschichte, die für einige Menschen schwer zu lesen sein wird.
Da sind Birdy und Rose, zwei Frauen, die nicht unterschiedlicher sein können und doch mehr als eine Gemeinsamkeit haben. Beide sind sie Insassinnen eines Gefängnisses mit geringerer Sicherheitsstufe. Während Birdy, die nur noch wenige Monate ihrer Strafe wegen Körperverletzung verbüßt, genau weiß, wer Rose ist, hat diese keine Ahnung. Die Vierundfünfzigjährige ist eine nationale Berühmtheit, soll sie immerhin ihren Mann, den landesweit bekannten Fernsehmoderator Simon Winslow getötet haben. Aber die Bekanntschaft der beiden reicht viel weiter zurück.
Fünfundzwanzig Jahren zuvor lebt die siebenjährige Felicity mit Mutter und Schwester in direkten Nachbarschaft der Familie Winslow. Felicity ist besonders, eher ruhig und in sich gekehrt, zudem ein wenig langsam. Das Lernen fällt ihr schwer, so dass sie ständig Dinge wiederholen muss. Nach der Trennung der Eltern ist die Mutter mit den zwei Kindern überfordert. So findet Felicity des Öfteren Aufnahme bei den Nachbarn: Rose und Simon Winslow. Unter anderem züchtet Simon Finken und bringt Felicity alles darüber bei.
Auch im Gefängnis kümmert sich Felicity, die sich inzwischen Birdy nennt, um die Finken. Sie ist eine vorbildliche Gefangene und hält sich von Schwierigkeiten fern, weil sie immer daran denkt, nach Hause zu ihrer Tochter zu kommen. Zwar ist sie äußerst geschickt daran, gegenüber den sie behandelnden Therapeuten nur das zu sagen, was diese hören wollen, jedoch brodeln Wut und Hass in ihr. Diese Gefühle versteckt sie. Genauso gut wie die Erinnerungen an ihre Vergangenheit.
Als Rose auftaucht, treten diese versteckten Gefühle und vergrabenen Erinnerungen mit Macht an die Oberfläche...
Nicole Trope wagt sich mit „Das Finkenmädchen“ an ein schwieriges, gleichwohl wichtiges und aktuelles Thema: Belästigung und Missbrauch. Ihr gelingt es mit sensibler Ernsthaftigkeit, nicht nur die Verletzlichkeit der stillen Opfer darzustellen, ihnen eine Stimme zu geben, sondern sie zeigt ebenso auf, welche weitreichenden Auswirkungen und irreparablen Schäden die Handlungen eines Einzelnen für alle Beteiligten, einschließlich der Angehörigen haben.
Sie vermag es, nicht nur die Hilflosigkeit und den Schmerz der Opfer deutlich zu machen. Vielmehr schildert sie genauso eindrucksvoll, dass es selbst Menschen, die unter einem Dach wohnen, nicht immer möglich ist, zu erkennen, was vor ihren Augen geschieht.
Die Autorin lässt Birdy und Rose in abwechselnden Kapiteln in der Gegenwart und mit Rückblenden zu Wort kommen, wobei sich das Geschehen zwangsläufig kreuzt und Wiederholungen auftreten.
Die realistische und feinsinnig ausgeführte Charakterisierung ihrer Figuren, einschließlich der Nebenfiguren, gibt der Geschichte Tiefe und ermöglicht eine Anteilnahme an deren Leben und Empfinden. Das Ringen und Wachsen der Beteiligten im Verlauf der Handlung ist glaubwürdig und einprägsam und zeugt von der Stärke, die Opferrolle hinter sich zu lassen und für die eigene Zukunft zu sorgen.
Birdy hat es nicht leicht gehabt, ihr ist bewusst, dass sie nicht so intelligent wie andere ist. Allerdings gleicht sie dieses Manko mit Entschlossenheit aus. Sie möchte lernen und nutzt das ihr gegebene Potential, ist stolz auf das Erreichte. Und vor allem möchte sie eins: Eine gute Mutter sein, die das Beste für ihre Tochter zu tut, damit sie immer zusammen sind.
Rose lernt Simon mit fünfzehn kennen und heiratet sehr jung und ohne Unterstützung ihrer Eltern wird – noch keine Zwanzig - Mutter. Während der ersten Jahre der Ehe arbeitet sie. Später muss sie das nicht mehr, weil Simon genug Geld verdient. Ihr Ehemann ist eine australische Fernsehgröße, als Missbrauchsvorwürfe gegen ihn erhoben werden. Rose ist fassungslos. An der Seite ihres charismatischen, selbstbesessenen Mannes hatte sie zwar ein traumhaftes Leben, doch ebenso ein fremdbestimmtes. Denn erst jetzt wird Rose wirklich bewusst, dass sie in der Ehe mit Simon keine Chance hatte, sich zu einer Persönlichkeit zu entwickeln, sich selbst ebenfalls wichtig zu nehmen, emotional zu wachsen und Entscheidungen zu treffen.