400 Seiten reinstes Lesevergnügen
Die Erzählweise von Jenny Blackhurst gefällt mir gut, der Schreibstil ist sehr flüssig und schnell zu lesen. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Ich-Perspektive von Rebecca in der Gegenwart, ...
Die Erzählweise von Jenny Blackhurst gefällt mir gut, der Schreibstil ist sehr flüssig und schnell zu lesen. Erzählt wird die Geschichte zum einen aus der Ich-Perspektive von Rebecca in der Gegenwart, die versucht mehr über Evie herauszufinden und sich um deren Mann Richard kümmert. Zum anderen verfolgt man Evies Leben seit ihrer Kindheit in Rückblenden, die in der dritten Person geschrieben sind. Die Autorin erzählt zwar auf zwei Zeitebenen, man hat aber das Gefühl, dass sie eine Geschichte erzählt, da die beiden Stränge perfekt zueinander und ineinander passen.
Durch die abwechselnde Erzählweise aus Sicht von Evie und Rebecca gewinnt man von den beiden jeweils ein unterschiedliches Bild, da sie der Freundin nicht alles erzählen und diese die jeweils andere anders wahrnimmt als sie in diesem Moment ist. Es ist nicht immer alles so, wie es scheint.
Aufgrund der von der Autorin an passenden Stellen gesetzten Perspektivenwechsel und Kapitelenden, wird das eh schon durchgehend spannende Buch noch spannender. Man möchte immer weiter lesen und kann an einem solchen spannenden Kapitelende das Buch nicht aus der Hand legen.
Die in der Handlung gestreuten Hinweise bezüglich Evies Sprung und dessen Hintergründe lassen viele viele Fragen auftreten. Der Psychothriller braucht ein wenig, bis man ein paar Hinweise gesammelt hat und man Vermutungen und Theorien zu Evies Todesumstand aufstellen kann. Es macht total Spaß, als Leser zu rätseln und seine Theorien teilweise bestätigt zu bekommen. Aber auch überaschende Wendungen und Momente des Erstaunens werden dem Leser geboten.
Blackhurst hat die packende Geschichte durch die beiden Zeitstränge, Perspektivenwechsel, Zeitsprünge und die vielen losen Fäden grandios aufgebaut. Am Ende beantwortet die Autorin alle Fragen und bündelt die Fäden in einem zufriedenstellenden und tollen Ende. Lediglich ein Hinweis ist mir im Nachinhein zu künstlich aufgebauscht und zu schnell unter den Teppich gekehrt worden, als die Autorin ihn nicht mehr brauchte. Dies ist aber nur ein Minikritikpunkt und schmälert die Lesefreude in keinster Weise.
Fazit
Durch Perspektivenwechsel und Zeitsprünge an den richtigen Stellen hat Blackhurst einen Pageturner geschaffen, den man am liebsten in einem Rutsch lesen möchte. Die vielen Hinweise laden zum Rätseln ein und bereichern das Lesevergnügen.