Ein Traum von Buch
Mit diesem Buch war mir nach Träumen zu Mute - wild, frei, obszön oder auch kindlich, verspielt und naiv. Weep, die Stadt, die ihren Namen verlor, lädt dazu eigentlich nicht ein - aber Lazlo, der Junge ...
Mit diesem Buch war mir nach Träumen zu Mute - wild, frei, obszön oder auch kindlich, verspielt und naiv. Weep, die Stadt, die ihren Namen verlor, lädt dazu eigentlich nicht ein - aber Lazlo, der Junge ohne Herkunft, tut es. Seiner Fantasy sind keine Grenzen gesetzt und so entsteht wahrlich ein Wunderland. In Worte gepresst von der Meisterin der Worte - Laini Taylor.
Mit viel Magie, Staunen und Ehrfurcht habe ich Lazlo und Sarai, unsere liebste Götterbrut, begleitet und meine Stimmung wechselte von warmer Brust zu eiskaltes Herz. Die zarte Verbindung zwischen den beiden Protagonisten hat mich hingerissen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes! Hin- bzw. hineingerissen in eine fremde Welt voller Wunder, Schmerz und Emotionen. Wie kann man nur so etwas erschaffen? Ich bin sprachlos.
Mein ganzes Buch ist vollgeklebt mit Zettelchen, denn Mrs. Taylor hat eine derartige Stimmgewalt, dass ich ihre Worte markieren möchte. Ich möchte sie nicht nur markieren, ich möchte sie aufsaugen, mir merken und mich an der Lyrik erfreuen.
Keiner der Charaktere ist vollkommen, alle haben ihre Schwächen. Doch es wird niemand verurteilt. Und genau das ist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Denn auch wenn manche blaue Haut haben oder sich "Götterschlächter" nennen, diese Charaktere sind authentisch. Es handelt sich hier zwar um Fantasy vom Feinsten, doch die Themen Ausgrenzung, Fremdenhass und kulturelles Verständnis sind aktueller denn je.
Und hier absolut gerechtfertigt noch einmal die Frage: Wie kann ein Mensch so etwas erschaffen? Wie ist das möglich? Es ist so furchtbar intelligent gemacht!
Das Ende macht es nochmal richtig spannend und jeder, der Laini Taylors andere Bücher kennt, war nicht überrascht. Denn sie ist konsequent und selbst das ist großartig.