Leserunde zu "Aus allen Wolken fällt man auch mal weich" von Valerie Korte

Hallo Ihr Lieben!

Ich bin Valerie, 43 Jahre alt, und wohne wie unsere Protagonistin Julia in Köln auf der sogenannten Schäl Sick.
"Aus allen Wolken fällt man auch mal weich" ist ja mein erstes Buch, insofern ist es auch meine erste Leserunde, und ich bin entsprechend emotional und gespannt dabei. Ich hab schon engmaschig verfolgt, was Ihr unter den ersten Leseeindrücken so geschrieben habt. Es ist einfach berührend zu lesen, wenn andere Menschen sich mit den Charakteren auseinandersetzen, mit denen ich so viel Zeit verbracht habe.
Toll finde ich auch, dass hier in Abschnitten gelesen wird. So bekomme ich dann eventuell mit, wie Ihr als Leserinnen die kleinen Fährten aufnehmt, die ich so gelegt habe, und was Ihr bezüglich des Fortgangs der Geschichte vermutet. Ihr seid nämlich die Ersten, die den Text lesen und dabei nicht schon ganz genau wissen, was passieren wird (wenn auch manches genrebedingt recht wahrscheinlich ist :)) Testleserinnen und Lektorin kannten vor der Lektüre ja schon das Exposé und wussten ungefähr, was sie erwartet.
Bestimmt werde ich also öfter neugierig hier reingucken, als ich angesichts der drohenden Deadline fürs nächste Manuskript sollte :)

Auf jeden Fall freu ich mich sehr auf Eure Fragen und die Diskussion und hoffe, ich kann dazu beitragen!

Lieber Gruß,
Valerie

Hallo liebe Valerie!

Ich finde es toll, dass du mit von der Partie bist! So können wir durchaus auch Fragen oder Anmerkungen anbringen. Ich verstehe es voll, dass du da sehr emotional dabei bist, ist ja irgendwie wie das eigene Baby, oder? Mir geht es auf jeden Fall so, dass ich immer wieder sehr amüsiert schmunzeln muss, weil es genau unserer derzeitigen Gesellschaft entspricht: Man meint, man muss sich superlässig und edel darstellen, dabei ist man lieber ganz normal und leger unterwegs! Ich bin in einem ähnlichen Alter wie du und komme immer mehr dahinter, dass mir das zu anstrengend ist, lieber bin ich so, wie ich bin! Wem es nicht passt, der soll halt wegschauen!

Die professionelle Distanz wächst vielleicht mit der Anzahl der Babys. Aber auch nur ein bisschen, was ich von anderen Autorinnen so höre.

Mit "Wem es nicht passt, der soll halt wegschauen" bist du ja schon fast bei dem von Julia zitierten Adenauer: Die einen kennen mich, die anderen können mich :)

Schönen Abend noch!

Hallo Valerie!
Schön, dass du dabei bist.
Bist du selber ein Insta & Co-Junkie? Privat meine ich. Beruflich kann man ja kaum mehr verzichten.

Hi La_Donna,

Instagram hab ich während einer Marketing-Weiterbildung mal theoretisch „gelernt“. Während des Schreibprozesses hab ich dann mit einem passiven Account unter einem Quatschnamen viel beobachtet und dazu gelesen.
Richtig aktiv bei Insta bin ich erst jetzt als Autorin – und merke nun am eigenen Leib, wie schwierig das doch ist, ein Insta-Foto zu produzieren, das so einigermaßen der üblichen Ästhetik folgt. Zum Beispiel auch in Sachen „Bookstagram“. Man stellt sich vor, man stellt einfach das Buch oder den Reader dahin und diese oder jene Dekoartikel – aber dann sieht es auch einfach nur so aus, als hätte man ein Buch und diese und jene Dekoartikel dahingestellt :) Und nicht nach einem harmonischen Ganzen.

Fotos von mir selbst zu posten, war erst mal eine Überwindung für mich, aber ich gewöhn mich dran. Irgendwie macht es – neben dem auf jeden Fall für mich stark vorhandenen Suchtpotenzial – schon auch Spaß. Mein Eindruck ist aber, dass es in der Bücherblase deutlich menschlicher zugeht, als wenn man sich wie Julia in der Beauty-, Lifestyle- bzw. Modeszene behaupten muss.

Folgt mir gern auf Instagram oder Facebook – ich bin noch vergleichsweise einsam dort :)

Schöne Grüße!

Valerie

Das glaube ich auch!

Hallo liebe Valerie,
mich würde mal interessieren, wovon deine Charaktere inspiriert sind, besonders Fee und die Nachbarin finde ich ja total lustig :D

Liebe Alice_Ali,

für Fee hab ich mir viel von meinen Sohn und meiner Patentochter abgeguckt, die in einem ähnlichen Alter waren, als ich das Buch geschrieben hab.

Frau Schmitz ist vielleicht eher so was wie eine Kindheitserinnerung von mir – ich schätze, sie hat in den Achtzigern noch in einem Kölner Kaufhaus in der Schmuck- oder Parfümerieabteilung gearbeitet :)
Sie ist so ein kölscher Oma-Prototyp, wie er heutzutage im Aussterben begriffen ist, mit ihren festgesprühten weißblonden Locken, dem orangefarbenen Lippenstift und dem Herz auf der rheinischen Zunge.
Kürzlich hab ich aber noch zwei Damen gesehen, die mich an sie erinnert haben: zwei schick gemachte, wirklich alte Frauen, die nachmittags im Brauhaus ihr Kölsch getrunken und sich in herrlichstem Dialekt unterhalten haben, super cool. Dass Frau Schmitz etwas esoterisch veranlagt ist, das ist mir dann so dazu eingefallen, als ich überlegt hab, was wohl passiert, als sie Julia mit in ihre Wohnung nimmt, nachdem die den Brief von ihrem Ex bekommen hat.

Die Inspiration für ihre und Herrn Erbslöhs Innenausstattung kommt zum Teil aus den Häusern und Wohnungen, die ich eine Zeitlang besichtigt hab.

So ist das meistens eine Mischung aus allgemeineren Beobachtungen und Erinnerungen, manchmal Charakterzügen echter Personen und Eigenschaften, die durch den Verlauf hinzukommen, die die Geschichte nimmt.
Und dann haben fast alle Personen auch irgendwelche Kleinigkeiten von mir mitbekommen, wenn ich so darüber nachdenke. Aber das ist ja eigentlich klar.

Viele Grüße!
Valerie

Liebe Valerie, mir sind ein bis zwei Fehler im ersten Teil aufgefallen.
Soll ich sie dir gleich hier mit „angeben“ oder erst am Ende?

Sammel doch gern nächste Woche noch, falls dir noch weitere auffallen, und schreib sie mir dann alle zusammen. Sollten sie auch im gedruckten Buch noch drin sein, kommen sie in die Korrekturensammlung für die nächste Auflage. Vielen Dank für den Service, liebe Crazy-Cat-Nerd!