Nette Teenager-Romanze
Obwohl Owen und Libby sich bereits über ein Jahr treffen, bestreitet er, eine Beziehung zu führen - lediglich im Bett ist sie gut genug für ihn. Ohne es zu merken, hat sich Libby in dieser Zeit immer mehr ...
Obwohl Owen und Libby sich bereits über ein Jahr treffen, bestreitet er, eine Beziehung zu führen - lediglich im Bett ist sie gut genug für ihn. Ohne es zu merken, hat sich Libby in dieser Zeit immer mehr von ihren Freunden entfernt, denn ihre Freizeit ist für die heimlichen Treffen mit Owen reserviert. Erst als der Wissenschaftsclub sich von ihr distanziert und Libby ein Ultimatum stellt, bemerkt sie, wie toxisch diese Affäre für sie ist - ihre Freundin Avery und der Barista Adam wollen ihr mit einem Zwölf-Punkte-Plan helfen, sich aus der emotionalen Abhängigkeit zu befreien und ihr geknicktes Selbstbewusstsein wieder herzustellen. Adam, der die Rolle des Sponsors übernimmt, kämpft dabei mit den eigenen Gefühlen, denn er ist schon lange heimlich in Libby verliebt.
"Das Libby Garrett Projekt" von Kelly Oram ist der zweite Teil einer Reihe, da der erste Band aber Libbys Freundin Avery im Mittelpunkt stehen hatte, können beide Bücher auch gut unabhängig voneinander gelesen werden. Als Randfigur im Vorgängerband war mir Libby bereits sympathisch gewesen, auch in ihrer eigenen Geschichte habe ich sie gemocht. Dabei fand ich die Veränderung in ihrer einst so forschen und selbstbewussten Persönlichkeit ziemlich gravierend, die Autorin hat auf erschreckende Weise gezeigt, welche Auswirkungen eine toxische Beziehung auf einen Menschen haben kann. Auch bei Adam zeigten sich im Lauf der Handlung versteckte Ängste, dennoch war er eine wunderbare Figur, beinahe zu gut um wahr zu sein. Diese Art der Figurenzeichnung kenne ich schon aus anderen Büchern von Kelly Oram, ihre Helden sind in jeder Hinsicht liebenswert und grenzen schon beinahe an Perfektion, während sich an den Gegenspielern - in diesem Fall Owen - kaum eine einzige positive Eigenschaft finden lässt.
Wer jetzt glaubt, dass die Autorin ihre Hauptpersonen recht klischeehaft darstellt, spricht mir damit aus dem Herzen. Dennoch habe ich mich von dem Buch gut unterhalten gefühlt und mochte es zwischendurch kaum aus der Hand legen, der Schreibstil ist leicht und locker, so dass ich regelrecht durch die Seiten geglitten bin. Es hat mir Freude gemacht, Libby und Adam zu begleiten und ihre Freunde, die ich teilweise schon aus dem ersten Buch kannte, habe ich ebenfalls sehr gemocht. Die Atmosphäre lädt zum Wohlfühlen ein, wer eine leicht zu lesende Teenagerromanze mit nicht allzu tief schürfenden Problemen sucht, ist mit dieser Geschichte gut beraten, für die ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.
Fazit: Wie schon der Vorgängerband, enthält auch dieses Buch eine locker-leichte Teenagergeschichte, die nicht ganz ohne Klischees auskommt, insgesamt habe ich das angenehme Leseerlebnis genossen und empfehle es gern weiter.