Das Cover vom Buch gefällt mir ziemlich gut, mit den Farbtönen und dem warmen Licht der Laterne, und auch die Silhouetten sind ziemlich gut gemacht, ich muss aber sagen, dass es dem Inhalt in meinen Augen absolut nicht das Wasser reichen kann, denn ich habe mich gleich als es auf der ersten Seite mit der Oma anfing sofort in die Geschichte verliebt, und als wir dann noch die Perspektive von Bianca bekommen, war ich überraschenderweise ziemlich am Grinsen und Lachen die ganze Zeit. Ich liebe es, Personen aus der Perspektive außenstehender Leute kennenzulernen, und es hier durch Mitglieder der Familie zu tun, fand ich klasse! Und find‘s fast ein wenig schade, dass wir die Perspektiven vermutlich nicht wieder bekommen werden, denn die Oma und Bianca sind mir wirklich extrem schnell ans Herz gewachsen. Und dass Dora so gute Ohren hat finde ich einfach fantastisch! Ich dachte am Anfang für einen ganz kurzen Augenblick in der ersten Zeile, dass es sich um eine Katze handelt, aber dass es eine Oma ist, die einfach gefühlt die ganze Welt hört finde ich wirklich unglaublich sympathisch und amüsant! Und dass sie am Ende sofort den Herzschlag zuordnen kann fand ich in der Sekunde einfach nur unglaublich niedlich. Ich liebe diese alte Dame und würde absolut alles für sie tun!
Genauso finde ich auch Luis bisher einfach super. Ich bin eigentlich kein Freund von diesem „Liebe/Gefühle auf den ersten Blick“, aber eine Ausnahme ist es, wenn Leute tatsächlich einfach nur unglaublich niedlich sind und ich beim Lesen einfach nur glücklich und vergnügt bin, und mir das beste für die Figuren wünsche, und genauso geht es mir mit Luis Sicht. Ja, die Gefühle sind sehr schnell, aber gleichzeitig ist er auch einfach nur niedlich in seiner Nervosität, und die Gefühle sind offensichtlich nicht alles, sondern er hat auch seine Freunde und generell Pläne und so, und ich fand‘s einfach schön, ihm ein wenig bei seinen nervösen Schwärmereien zuzusehen.
Und seine Freunde mag ich bisher auch. Bei Hannah weiß ich noch nicht ganz sicher, was ich denke, ich habe das Gefühl, sie könnte sich auch in eine etwas zu negative Richtung entwickeln, weil sie bisher auch eher pessimistisch wirkt, aber gleichzeitig kann ich auch sehen, warum die drei befreundet sind, und finde, dass die Neckereien und Späße bisher nicht irgendwie ausgeartet wären, sondern es wirkt wirklich eher, als würden die drei sich einfach gut verstehen und recht viel zusammen machen. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das noch entwickelt, und auch wie ich Hannah im weiteren Verlauf empfinde, denn noch bin ich mir nicht zu 100% sicher, dass sie nicht in die falsche Richtung abrutscht.
Luis‘ Familie ist außerdem natürlich auch toll, genau wie der Hund, und ich finde Luis bisher einfach nur sympathisch. (Und ich find‘s auch schön, dass es das Wunder des Schnees in der ersten Nacht bei ihm in der Stadt noch gibt, das gönne ich ihm (und allen anderen Bewohnern) auf jeden Fall!)
Und Dimas Perspektive finde ich auch toll. Wesentlich ernster und melancholischer, aber trotzdem auch hier sehr leichtzu lesen, fand ich, und ich mag‘s, dass er Luis nicht nicht leiden kann, sondern er offensichtlich einfach nur etwas verschlossener ist. Ich habe zwar auch nichts gegen ein gelegentliches Enemies to Lovers oder so, aber gerade so süß wie Luis ist, würde ich mir für ihn nicht wünschen, dass Dima ihn nicht leiden kann, und entsprechend froh bin ich darüber, dass Dima nichts gegen ihn hat. Und er sogar Bruno weniger mag, als der über Luis herzieht, weil auch wenn er nichts sagt, zeigt das ja trotzdem sehr gut, dass Dima eigentlich ziemlich super ist, und ich hoffe einfach auf das beste für alle beteiligten.
Ich bin außerdem auch sehr froh, dass der Schuldirektor so freundlich war, und dass bisher eigentlich niemand wirklich gemein war. Also ja, Bruno hat typische Anzeichen für jemanden, der sehr viel Müll redet, aber bisher sind eigentlich trotzdem alle Leute ziemlich gut drauf gewesen, und das (mögliche?) Drama scheint eher von dem zu kommen, was vorher war, oder von innerhalb der Personen, und ich fand‘s sehr angenehm, dass Dima keine Probleme am ersten Tag bekommen hat.
Ich bin außerdem begeistert, dass das Buch weiterhin seinen Humor und leichten Ton aus dem Prolog beibehält. Aus Sicht von Dora ist es zwar irgendwie noch mal fröhlicher, was die Perspektive einer alten Dame vermutlich einfach mit sich bringt, aber ich hatte auch bei Luis Perspektive sehr viel Spaß, und würde auch vom Rest des Buches jetzt erwarten (und mir erhoffen), dass es so bleibt. Vielleicht nicht durchgängig, gerade für Dimas Perspektive wirkt es eher, als würde die mindestens fürs erste noch ernster bleiben, aber ich würde mich auch wirklich freuen, wenn das Buch einfach von Anfang bis Ende diesen leichten Ton beibehält, selbst wenn‘s nicht immer mit Humor ist, und wenn es einfach nur was wirklich freundliches zum Lesen ist, das einem das Herz erwärmt. Das passt auf jeden Fall auch zu der Weihnachtlichen Stimmung des Buches, die vielleicht von der Jahreszeit her noch nicht ganz angebracht ist, aber gleichzeitig bin ich für die Geschichte auch gerne in Weihnachtsstimmung. Sie hat‘s auf jeden Fall geschafft, dass ich jetzt auch gerne Kekse und Schnee und einen warmen Kakao oder so hätte.
Ich würde mich auf jeden Fall total freuen, wenn ich weiterlesen und erfahren dürfte, wie es mit Luis und Dima aber auch den Familien generell weitergeht, und ich bin sowohl auf die Vergangenheit gespannt, und warum genau Dima und seine Mutter jetzt hier sind, als auch auf die Zukunft, die Dima und Luis hoffentlich erwartet.
Was für ein schöner Anfang bisher, nachdem ich wirklich gerne viel mehr davon hätte!