Dieses Cover passt sich optisch ideal an die anderen Bücher der Reihe an und gefällt mir dabei wirklich richtig gut. Ich mag den Stil mit den Ranken im Zusammenspiel mit der Schrift und dem wundervollen Farbverlauf. In meinen Augen ein total ansprechendes Cover, dass mich auch direkt an die griechische Mythologie denken lässt.
Zudem finde ich den Schreibstil von Katee Robert sehr angenehm, leicht und flüssig zu lesen. Wie auch schon zuvor bei den Büchern der Autorin hatte ich das Gefühl, direkt in die Welt abzutauchen und die Charaktere näher kennenzulernen.
Die unterschiedlichen Sichtweisen haben diesen Punkt noch weiter unterstrichen und dafür gesorgt, dass ich die Gedanken und Gefühle der einzelnen greifen konnte. Besonders spannend finde ich, dass es hier gleich drei Hauptprotagonisten gibt und damit eine heiße Dreiecksbeziehung.
Schon auf den ersten Seiten konnte ich zudem mit Helena mitfühlen. Sie war mir mit ihrer ehrgeizigen Art sofort sympathisch, vielleicht auch, weil sie wie ich gerne mal zu spät kommt. Dabei ist dieser Tag so unglaublich wichtig für sie. Mit einer absoluten Leidenschaft denkt Helena über die drei Prüfungen nach, um endlich frei von all den Konventionen zu sein, die alleine auf ihr lasten, weil sie ist, wer sie ist.
Helena ist fest entschlossen, alles zu geben, um der nächste Ares zu werden. Als sie dann auf der Party auftaucht, war es toll, bereits auf Psyche und Eros zu treffen, die ihr Mut für ihren Plan zusprechen. Gleichzeitig war die Veranstaltung, die folgte, genau so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Voller Punk, schicken Kleidern und vielen Göttern.
Perseus, ihr Bruder war eigensinnig und ich fand es von ihm auch nicht fair, dass er Helena förmlich dazu drängte, in seiner Nähe zu sein. Er hat scheinbar gerne die Kontrolle, aber als er dann verkündet hat, dass der Sieger auch seine Schwester heiraten würde, war ich kurz sprachlos. Ich meine klar, es wurde bereits im Klappentext gesagt, aber ich finde sein Verhalten nicht ganz richtig.
Als die Perspektive folgend zu Achill wechselte, wurde direkt deutlich, wie nah er Patroklos steht und was für ein enges Team die beiden bilden. Besonders spannend finde ich den Punkt, dass sie sich eben auch auf anderer Ebene anziehend finden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass letzterer alles geben würde, damit Achill den umkämpften Platz einnehmen kann.
Dennoch hatte ich als Leserin das Gefühl, dass Achill ein unglaublich spannender Charakter ist, über den ich gerne mehr erfahren würde. Vielleicht ist er ein bisschen kalt, was daran liegen könnte, dass er bis auf Patroklos auch keine weitere Familie hat. Also spricht er das aus, was es brauchte, um als Anwärter infrage zu kommen.
Er ist direkt fasziniert von Helena und will sie am liebsten augenblicklich heiraten, auch wenn er nicht gerade positiv über sie denkt, sie sogar als verwöhnt darstellt. In diesem Moment, in dem die Sichtweise wieder wechselte, offenbarte sich Helenas Wut. Und ich konnte sie so gut verstehen. Gleichzeitig ist es die Schwester ihres Bruders, die ihr eine Lösung bietet, doch noch am Wettkampf teilzunehmen. Auch wenn ihre Beweggründe nicht ganz zu durchschauen sind und sie die Dreizehn offensichtlich hasst, finde ich es sehr spannend, dass sie Helena dazu ermutigt, eben nicht einfach nur eine hübsche Ehefrau zu sein.
Besonders der letzte Satz ist mir im Kopf hängen geblieben, denn er verdeutlicht die doch recht komplizierte Familiensituation. Einerseits würde Perseus den neuen Mann, den er gerade an seine Schwester versprochen hat, liebend gerne töten, wenn er ihr etwas antut.
Andererseits ist er genauso kalt, fast schon erbittert, wie Zeus.
Insgesamt eine spannende Leseprobe, die mich vollkommen fesseln konnte, wobei ich neugierig darauf bin, zu erfahren, wie es weitergeht.