Leider eine Enttäuschung.
Schon seit der Ankündigung zu Sand Castle Ruins habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Ich war sehr gespannt auf die Stimmung, die im Buch erzeugt wird und wollte wissen, wie es sich wohl zu anderen ...
Schon seit der Ankündigung zu Sand Castle Ruins habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Ich war sehr gespannt auf die Stimmung, die im Buch erzeugt wird und wollte wissen, wie es sich wohl zu anderen New-Adult-Büchern unterscheiden wird. Nach dem Lesen der Leseprobe war ich dann umso gespannter. Die ersten Kapitel bringen einen wirklich toll in die Geschichte rein und sorgen dafür, dass man unbedingt weiterlesen will. Man weiß noch nicht allzu viel über die Charaktere, was die Spannung sehr nett aufbaut. Wir Leser lernen Kit kennen, die sich und ihre Geschwister mit diversen Jobs ver-sucht über Wasser zu halten. Auf ihre Eltern ist aufgrund deren Spielsucht kaum zu zählen. Sie trifft nun wieder auf Conner, ihren besten Freund aus ihrer Jugend, der ihr einst das Herz gebrochen hat. Warum erfährt man zunächst nicht. Zwischen den beiden herrscht starke Anspannung und sie können sich kaum unter die Augen treten. Ein super Rezept für eine knisternde Liebesgeschichte a la Enemies-to-Lovers.
Kit und Conner geraten immer wieder aneinander und es ist schwierig zusagen, was für eine Anziehung zwischen den beiden besteht. Immer wieder geraten sich in wirklich derbe Streitereien, aber können gleichzeitig die Finger nicht vonei-nander lassen. Am Anfang des Buches gefiel mir dies auch recht gut, nur irgendwann wurde es dann sehr ermüdend, weil man meist genau wusste, wie die beiden ihre Konflikte „lösen“ werden. Dazu kommt, dass sich das Buch für mich persönlich sehr gezogen hat. Die Geschichte hätte man sicherlich um 100 Seiten kürzen können, da die meisten Konflikte auf fehlender Kommunikation oder fehlender Einsicht basierten. Ein wenig mehr Offenheit aller Beteiligten hätte dem Buch meiner Meinung nach ganz gut getan. Kit hätte schon viel früher in die Konfrontation mit ihren Eltern gehen müssen oder ihren Stolz beiseite räumen, um ihre Freunde um Hilfe zu bitten.
Sehr gut haben mir die Nebencharaktere gefallen. Besonders Nate und Lana haben für mich die Geschichte sehr aufge-wertet, da sie mit ihrer lockeren Art nicht nur einen Gegenpol zur Spannung zwischen Kit und Conner gebildet haben, sondern ihren Freunden in schwierigen Situationen auf ihre eigene Weise beigestanden haben. Außerdem zeigten sie eine angenehme Beziehung, die nicht immer ein Label benötigt. Die Erzählweise sorgte auch dafür, dass man mehr über die anderen Boys of Sunset High erfahren will, was man ja dann in den kommenden Bänden der Reihe auch wird.
Ein großer Punkt, der mein Leseerlebnis mit Sand Castle Ruins ein wenig geschwärzt hat, war neben der Länge, die ich eben schon mal erwähnt habe, die Sprache der Charaktere. Nennt mich prüde, aber mir war es an manchen Stellen einfach zu vulgär. Vielleicht liegt es an mir, aber dies ist mir besonders im Zusammenhang mit Frauen aufgefallen, die nicht nur aus der Sicht von Conner, sondern auch von Kit nicht gerade gut weggekommen sind. Kit konnte sich an den kleinsten Dinge aufhängen und schon wurden die Frauen, meist im Zusammenhang mit ihrem Interesse an Conner, abgestempelt. Ich hoffe dieses Bild ändert sich in den kommenden Büchern der Reihe noch. Im Ganzen hat mich die Geschichte sehr an Bücher von L.J. Shen erinnert, mit denen ich auch so meine Probleme habe.
Abschließend kann ich zwar sagen, dass die Geschichte recht unterhaltsam war, allerdings für mich auch eine Enttäu-schung ist. Ich liebe Fake-Dating-Stories, allerdings nicht, wenn sie mit einem solchen Zwang wie hier einhergehen. Zudem war mir die Geschichte einfach zu lang und ich musste mich wirklich durch manche Stellen des Buches quälen. Alles in Allem, werde ich wohl Band 2 noch eine Chance geben um zu schauen, ob es sich hier um eine Ausnahme handelt.