Kara und die rätselhafte Welt hinter den Dingen. Roman
Sonia Bonné (Übersetzer)
Kara freut sich darauf, in dem wirklich sehr kuriosen Kuriositätenkabinett ihres Onkels auszuhelfen. Doch als sie dort eines Tages ein mysteriöses Loch in der Wand entdeckt, nimmt ihr Leben eine dramatische Wendung. Sie beginnt, die Gänge hinter der Wand zu erkunden - zusammen mit Simon, dem exzentrischen Barista aus dem Café. Das Loch erweist sich als Portal in eine wenig einladende parallele Welt, in der tückische Weidenbäume ein Eigenleben führen und unheimliche Gestalten hausen, von denen die meisten nicht gerade wohlgesonnen sind. Wenn man jetzt nur wüsste, wo nochmal der Ausgang war ...
NARNIA-artige Paralleluniversen, übernatürlicher Grusel und schräge Figuren - eine unwiderstehliche Mischung.
Scheinbar schon. Denn durch ein Loch im alten Museum ihres Onkels erleben Kara und ihr Freund Simon ein Abenteuer der anderen Art. Sie sind plötzlich in einem Land voller ...
Gibt es andere Welten neben uns?
Scheinbar schon. Denn durch ein Loch im alten Museum ihres Onkels erleben Kara und ihr Freund Simon ein Abenteuer der anderen Art. Sie sind plötzlich in einem Land voller kleiner Inseln, Weiden und unheimlicher Gestalten gelandet.
Das Buch beginnt eher ruhig. Wir lernen Kara kennen und warum es sie in das Museum verschlägt. Ich möchte sie direkt und natürlich wollte ich wissen, was es mit dem Museum auf sich hat. Der Schreibstil ist mitreißend und ich war direkt mittendrin. Was für mich auch ein großer Pluspunkt war - es wurde sich auf die Geschichte konzentriert. Keine Liebesgeschichte, die ablenken kann, denn Simon steht auf Männer und damit war von Anfang an klar, dass da nichts passieren wird.
Die Welt war gut beschrieben, doch hätte ich noch gern mehr davon erfahren. Es war mir am Ende doch noch zu schwammig. Vielleicht war es auch so gewollt, doch mich hat die Neugier angetrieben. Auch waren am Ende noch ein paar Fragezeichen offen.
Alles in allem fand ich jedoch, dass es eine spannende und mysteriöse Geschichte ist. Eine Empfehlung von mir.
Kara, die gerade eine Trennung hinter sich hat, zieht zu Ihrem Onkel Earl nach Hop Chapel, North Carolina. Er besitzt und leitet das Museum "Gotteslob-Museum für Naturwunder, Kuriositäten und Tierpräparate". ...
Kara, die gerade eine Trennung hinter sich hat, zieht zu Ihrem Onkel Earl nach Hop Chapel, North Carolina. Er besitzt und leitet das Museum "Gotteslob-Museum für Naturwunder, Kuriositäten und Tierpräparate". Ein Ort an dem Kara ihre Kindheit verlebt hat. Sie kennt jedes Ausstellungsstück und verbindet eine tiefe Liebe zu diesem Ort. Auch wenn Onkel Earl auf seine liebevolle Art etwas verschroben ist und viele lustige und doch seltsame Ansichten hat, hat Kara ein inniges und enges Verhältnis zu ihm. Umso mehr freut sie sich, als er ihr anbietet zu ihm zu ziehen. Denn zu Ihren Eltern kann sie nicht - zumindest ein Zusammenleben mit ihrer Mutter, wäre auf Dauer nicht gesund für beide. Sie beschließt ihm im Museum zu helfen. Dort trifft sie auf Simon, den Betreiber des Cafés nebenan. Die beiden kennen sich bereits aus früheren Besuchen von Kara bei ihrem Onkel. Als Onkel Earl ins Krankenhaus muss, beginnen die beiden das Museum zu erkunden und finden hinter einer Wand einen seltsamen Zugang, der beiden nicht mehr aus dem Kopf geht und sie beginnen ihn zu erkunden, mit unvorhergesehenen Folgen. Ein Abenteuer fernab unsere Vorstellungskraft beginnt und die beiden begeben sich auf eine unbekannte Reise.
Die Autorin T. Kingfisher erzählt ihre Geschichte mit Wortwitz, Fantasie und vielen lustigen Anekdoten aber auch der Grusel und Horror kommen nicht zu kurz. Es wird zwar in der Beschreibung des Buches darauf hingewiesen, dass Horror eine Rolle spielt aber mir war nicht bewusst, dass es so gruselig wird. Es ist aber genau richtig, auch wenn man dieses Genre normalerweise nicht viel liest, ist es aushaltbar und wie ich finde macht es das Buch umso spannender und abwechslungsreicher.
Die Protagonisten sind allesamt sehr Humor- und Liebevoll dargestellt, man muss sie einfach gernhaben. Kara ist eine starke Persönlichkeit, die sich gerade in einer Phase ihres Lebens befindet, an der sie sich überlegen muss, wie es weitergeht. Sie hat zwar schwache Momente, lässt sich aber nicht unterkriegen und versucht mit viel Humor und Neugierde ihr Leben wieder auf die Reihe zubekommen.
Onkel Earl ist ein liebevoller Onkel, der seine Nichte sehr gern hat und es ihr über Gesten und Worte zu vermitteln versucht. Er ist kein gefühlvoller Mann in dem Sinne, er versucht Kara zu unterstützten so gut er kann und gibt ihr Halt und ein liebevolles Zuhause. Er ist lustig und verschroben und seine Ansichten sind zum Totlachen aber er ist hilfsbereit und vielleicht manchmal ein wenig naiv. Ihn habe ich in der Mitte des Buches etwas vermisst.
Simon hat einen furchtbar trockenen Humor, seine Sprüche und die Unterhaltungen zwischen ihm und Kara haben mir das ein oder andere Lachen entlockt. Er unterstützt Kara wo er kann, versucht ihr in der schwierigen Zeit beizustehen und behält, auch in schwierigen Situationen, einen kühlen Kopf. Auch seine Beschreibung zu Anfang des Buches, er kleidet sich wie der Hutmacher, trifft es genau - so habe ich ihn mir während des gesamten Buches vorgestellt.
Das Karas Exmann das ein oder andere Mal im Buch auftaucht, habe ich nicht ganz verstanden. Mir waren die Gespräche zwischen ihm und Kara nicht ganz schlüssig und haben meiner Meinung nichts zum Buch oder dessen Handlung beigetragen.
Für mich, die Fantasy Romane dieser Art nicht so häufig liest, ist das Buch im Großen und Ganzen gelungen, auch wenn es an einigen Stellen im Buch, etwas langatmig war und ich viele Passagen nochmal lesen musste, weil ich die genutzten Worte nachlesen oder ich den Gedankengang nicht ganz nachvollziehen konnte. Ich hätte mir auch gewünscht länger in der Parallelwelt zu verweilen, ich war sehr überrascht, dass Kara und Simon so schnell einen Ausweg gefunden haben. Insgesamt fand ich die Stellen im Buch, in der "andern Welt", meist spannender als die im Museum und ich hätte es schön gefunden, dort noch etwas mehr über die Welt und seine Bewohner zu erfahren und die Geschichte dahinter. Es ist mir nicht ganz klar geworden, wie sich das "Wurmloch" öffnen konnte und wie all die anderen Bewohner dort hingekommen sind. Es lässt sich zwar später erahnen, wie es dazugekommen sein könnte aber richtig aufgelöst, wird es auch am Ende des Buches nicht. Gut, man könnte natürlich sagen, es ist ein Fantasy-Buch und einige Dinge lassen sich eben nicht auflösen oder erklären. Das wäre für mich auch in Ordnung, wenn es nicht den Teil der Geschichte in dem Museum gäbe - eben die "Richtige Welt" - der schafft, wie ich finde, die Verbindung zwischen beiden Welten und man könnte auf eine Auflösung hoffen. Das Ende fand ich tatsächlich etwas unbefriedigend. Ich denke man hat alles offen gelassen, um vielleicht einen zweiten Teil anzuschließen.
Die Auswahl des Covers aber ist für mich sehr gelungen, es macht neugierig, spiegelt die andere Welt wieder, mit seinen kuriosen Dingen, die man so nicht erwartet und auch den Grusel mit dem Gebein unter der Glaskuppe, spiegelt es wieder. Die Schmetterlinge sollen vielleicht das Leben darstellen, mit all seinen unvorhersehbaren Abgründen. Auch das Material ist hochwertig. Da hat man sich Gedanken gemacht.
Nichtsdestotrotz, finde ich es ein gelungenes Buch, welches es sich zu lesen lohnt. Die Autorin erzählt mit viel Fantasie eine Geschichte, die einem die doch gerade "grausame Welt" da draußen kurz vergessen lässt und zu gemütlichen Abenden auf dem Sofa mit Tee und Gebäck einlädt, auch wenn der Gruselfaktor nicht zu unterschätzen ist.
«The Hollow Places» war mein erstes Buch von T. Kingfisher alias Ursula Vernon, aber sicher nicht mein letztes. Es beginnt beinahe cozy und nimmt sich Zeit Kara und ihre neue Lebenssituationen vorzustellen, ...
«The Hollow Places» war mein erstes Buch von T. Kingfisher alias Ursula Vernon, aber sicher nicht mein letztes. Es beginnt beinahe cozy und nimmt sich Zeit Kara und ihre neue Lebenssituationen vorzustellen, bevor das schaurige Szenario sich seinen Weg bahnt. Denn diese Geschichte überrascht mit einigen Horror-Elementen, die ich am Anfang so nicht vermutet hätte.
Die 34-jährige Kara ist frisch geschieden, finanziell knapp bei Kasse und zieht bei ihrem Onkel Earl ins Wundermuseum ein. Nebenan verwöhnt sie der exzentrische Barista Simon mit gutem Kaffee und beide freunden sich an. Ihre humorvollen Dialoge schaffen eine Distanzierung zu schaurigen Momenten, die gerade denen hilft, denen es schnell zu gruselig wird. Dieser witzige und sehr flüssige Schreibstil, hat mich richtig mitgezogen, wenn es gruselig oder actionreich wurde. Manchmal war es nicht so leicht, dem, mitunter temporeichen Geschehen, zu folgen, aber Kingfischer ist es gelungen, ihren Figuren echtes Leben auf den Leib zu schreiben und eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen, die mir immer noch Schauer über den Rücken jagt. Deshalb mochte ich auch die ruhigen Passagen, weil im Hintergrund immer etwas Unheimliches war.
Die offenen Fragen, die schlussendlich bleiben, können unbefriedigend sein oder die eigene Fantasie beflügeln. Letztlich passt es sehr gut zum mysteriösen Ton des Buches. In jedem Fall hat mich das Finale gefesselt und berührt. War ich doch zeitweise etwas ahnungslos, in welche Richtung die Story möchte, als vorübergehend die Spannung dem Mysteriösen weichen musste. Das spricht sehr für die Unvorhersehbarkeit der Geschichte - wenn auch eine Sache die ganze Zeit klar schien. Kara wirkt nahbar und durchläuft ohne große Skills dieses Abenteuer. Sie beweist viel Stärke und geht auch mit den großen Veränderungen ihres Lebens anschließend selbstbewusster um. Es gab zwar Momente, wo ich Karas Entscheidungen nicht nachvollziehen konnte, aber im Ganzen ist sie eine zutiefst menschliche Figur mit Entwicklungspotenzial. Zudem stellt sie in ihrer Gedankenwelt viele Fragen und versucht (mitunter verrückte und sarkastische) Antworten auf alles zu finden. Wer Spaß am Spekulieren und popkulturellen Bezügen hat, ist hier genau richtig. Es gab ein paar Punkte, die hätte ich mir anders gewünscht, aber ich kann damit leben, dass Kingfisher hier ihren eigenen Vorstellungen gefolgt ist, die dieses Buch besonders machen. Dazu gehört auch, dass man hier vergebens nach Romantik sucht, was ich sehr erfrischend fand.
Ich habe als Nervenbündel mitgefiebert, gruselte mich vor dieser verstörend rätselhaften Welt und erfreute mich an dem herrlich absurden Zusammenspiel von Kara und Simon, von dem ich mir gern noch mehr gewünscht hätte. Ich kann nur empfehlen, dieses Buch möglichst erwartungsfrei zu lesen und sich einfach mitziehen zu lassen. Es hat mich wirklich gut unterhalten und noch immer nicht ganz losgelassen.
In The Hollow Places schafft T. Kingfisher eine sehr originelle und vielschichtige Welt, die voller gruseliger und ambivalenter Wesen ist. Auf den ersten Blick wirkt die Prämisse nicht so viel anders als ...
In The Hollow Places schafft T. Kingfisher eine sehr originelle und vielschichtige Welt, die voller gruseliger und ambivalenter Wesen ist. Auf den ersten Blick wirkt die Prämisse nicht so viel anders als viele bekannte Fantasie Geschichten, doch T. Kingfisher schafft es mit ihrem Roman etwas ganz Neues zu schaffen.
Die Erzählstimme der Protagonistin Kara hat einen humorvoll/ironischen Touch, der bei anderen Autor*innen schnell nervig hätte werden können. In diesem Fall hat mir der Schreibstil aber gut gefallen und ich mochte die vielen nerdigen Anspielungen auf andere Bücher und Filme. Die Nebencharaktere sind der Autorin sogar noch besser gelungen und herrlich schräg und sympathisch.
Mein Lebeerlebnis hat immer wieder geschwankt, zwischen Stellen, an denen die Geschichte mir etwas zäh vorkam und ich nur schwer eine Zugang finden konnte und Stellen, die ich spannend und interessant gefunden habe und ganz in die Geschichte eingetaucht bin. Um mich komplett zu überzeugen hat wohl noch das gewisse Etwas gefehlt.
Insgesamt kann ich also sagen, dass mir das Buch durchaus gut gefallen hat und ich nicht viele Kritikpunkte habe, gleichzeitig ist es für mich auch kein neues Lieblingsbuch. Eine unterhaltsame Geschichte für alle die außergewöhnliches Worldbuilding lieben.
T. Kingfisher schafft es in "The Hollow Places", eine faszinierend düstere und atmosphärische Welt zu erschaffen, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Die Geschichte beginnt vielversprechend, ...
T. Kingfisher schafft es in "The Hollow Places", eine faszinierend düstere und atmosphärische Welt zu erschaffen, die mich von Anfang an in ihren Bann gezogen hat. Die Geschichte beginnt vielversprechend, mit einer Mischung aus schwarzem Humor, charmanten Charakteren und einem Hauch von kosmischem Horror, der das Unheimliche spürbar macht, ohne dabei auf platte Schockmomente zurückzugreifen. Besonders die Hauptfigur Kara, mit ihrer schlagfertigen Art und der Fähigkeit, auch in den unheimlichsten Momenten Menschlichkeit und Wärme zu bewahren, hebt die Geschichte an vielen Stellen hervor. Ihre Dynamik mit Simon, dem schrulligen Barista und treuen Begleiter, sorgt immer wieder für auflockernde Szenen inmitten der dunklen und bedrückenden Atmosphäre. Auch die Schauplätze – besonders die verstörend surrealen Parallelwelten – sind eindrucksvoll und voller Ideen, die sich wie eine unheimliche Mischung aus Lovecraft und Alice im Wunderland anfühlen.
Doch trotz des vielversprechenden Einstiegs und der faszinierenden Grundidee ließ mich das Buch am Ende mit gemischten Gefühlen zurück. Während der Aufbau und die Erkundung der Hollow Places mich fesseln konnten, wirkte die Handlung gegen Ende zunehmend chaotisch und fragmentiert. Viele Fragen, die die Spannung während der Geschichte aufgebaut haben, bleiben unbeantwortet oder werden nur oberflächlich abgehandelt. Besonders das Finale fühlte sich gehetzt an, als ob plötzlich keine Zeit mehr geblieben wäre, um die aufgeworfenen Themen und Geheimnisse wirklich zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen. Auch in Bezug auf die Regeln und Logik der Parallelwelten bleibt das Buch vage. Es gibt großartige Ansätze, aber oft fehlte mir eine klare Erklärung, die die Ereignisse greifbarer gemacht hätte. Stattdessen wirkte einiges willkürlich, was das ansonsten gut durchdachte Horrorkonstrukt unnötig schwächt.
Insgesamt ist "The Hollow Places" ein Buch mit großem Potenzial, das mich durch seine originelle Idee und die dichte Atmosphäre oft begeistert hat. Allerdings trüben das konfuse Ende und die offenen Fragen die Leseerfahrung. Wer kosmischen Horror mit einer Prise Humor und schrägen Charakteren liebt, wird dennoch auf seine Kosten kommen, sollte aber keine vollständig runde Auflösung erwarten. Ein Buch, das mich mitreißen konnte, aber am Ende nicht vollständig überzeugte