Ruhiger Krimi mit kleinen Schwächen
Inhalt:
Der Philosophieprofessor Evan Birch wird ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten. Ohne eine Erklärung soll er sofort mit aufs revier kommen. Dort stellen ihm die Polizisten rätselhafte ...
Inhalt:
Der Philosophieprofessor Evan Birch wird ohne ersichtlichen Grund von der Polizei angehalten. Ohne eine Erklärung soll er sofort mit aufs revier kommen. Dort stellen ihm die Polizisten rätselhafte Fragen zu einem sechzehnjährigen Mädchen, das vor einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Völlig perplex kann er auf einige Fragen nicht antworten und wird so zum Hauptverdächtigen in diesem Fall. Immer mehr Hinweis tauchen auf, die ihn mit dem Opfer in Verbindung bringen. Kann er seine Unschuld beweisen? Hält seine Familie trotz allem weiterhin zu ihm?
Rezension:
Wer bei dem Buch einen Thriller erwartet, dem sei gesagt es ist kein Thriller, definitiv nicht. Es gibt keine Action, keine “verstümmelten” Opfer,explizite Szenen oder “Psychoterror”. Was es gibt ist ein Todesfall und der soll untersucht werden. Daher würde ich es eher als einen Krimi einordnen, aber nicht als einen Thriller.
Wenn man das im Hinterkopf hat, geht man schon ganz anders an das Buch heran. Es ist in einem sehr ruhigen Stil und Tempo geschrieben. Man erfährt recht schnell was los und was der Kern des Buches ist - doch ist der Weg zur Aufklärung recht lang und teilweise auch langatmig.
Zudem sollte man keine Abneigung der Philosophie gegenüber haben. Wie schon geschrieben, ist der Hauptprotagonist Professor für Philosophie und das lassen er und der Autor einen spüren. Gerade zu Wittgenstein scheint er eine Vorliebe zu haben - der Name kommt gefühlt öfter vor, als der des Opfers.
Doch auch wenn es sich gerade eher negativ anhört, war ich dennoch von dem Buch - bis auf das Ende - begeistert. Es war eine andere Art von Spannung. Man hatte immer einen Vermutung bzw. hatte zumindest ich das Gefühl es lauert etwas im Hintergrund das doch eigentlich bald ausbrechen muss. Ich habe mitgerätselt, kleine Andeutungen aus dem Umfeld versucht zu analysieren und mir Gedanken gemacht. Dadurch, dass eben keine Action im klassischen Thrillerstil stattfand, hatte man die Luft für solche Gedanken.
Da es wohl verfilmt werden soll, bin ich gespannt wie der Inhalt umgesetzt wird und ob man das Ende des Buches beibehalten wird oder ein bisschen mehr Aufklärung einbringt. Denn genau das ist es was mich gestört hat. Es blieben zu viele Fragen offen. Ja, natürlich ist es von einigen Autoren gewünscht sich noch selbst Gedanken zu machen - doch hier blieb mehr offen als beantwortet wurde und das hat mich ein wenig von meiner anfänglichen Begeisterung gebremst.