Leserunde zu "Wer ist Michael Swann?" von Bryan Reardon

Ist dein Mann ein skrupelloser Mörder oder ein unschuldiges Opfer?
Cover-Bild Wer ist Michael Swann?
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Bryan Reardon (Autor)

Wer ist Michael Swann?

Thriller

Alexandra Baisch (Übersetzer)

In der Penn Station in New York explodiert eine Bombe und fordert viele Todesopfer. Dementsprechend erleichtert ist Julia Swann, als ihr Mann Michael, der ebenfalls im Bahnhof war, ihr als Lebenszeichen eine SMS schickt. Aber dann statten Beamte der Terrorabwehr Julia einen Besuch ab und zeigen ihr ein Überwachungsvideo, in dem Michael vom Tatort flüchtet. Offenbar hat er die Bombe gezündet. Julia glaubt jedoch nicht, dass ihr Mann ein Terrorist ist. Sie ist entschlossen, Michael vor der Polizei zu finden und ihm zu helfen. Ein gnadenloser Wettlauf beginnt ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 21.11.2018 - 18.12.2018
  2. Lesen 09.01.2019 - 29.01.2019
  3. Rezensieren 30.01.2019 - 12.02.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 02.02.2019

psychologisch packender Roman

2

In dem Roman „Wer ist Michael Swann?“ geht es um ein Bombenattentat auf die Penn-Station in New York. Der Protagonist Michael Swann ist wartet während des Attentats am Bahnhof auf seinen Zug. Kurz vorher ...

In dem Roman „Wer ist Michael Swann?“ geht es um ein Bombenattentat auf die Penn-Station in New York. Der Protagonist Michael Swann ist wartet während des Attentats am Bahnhof auf seinen Zug. Kurz vorher nimmt er noch Kontakt zu seiner Frau Julia und den Kindern auf. Diese erfährt durch die Nachrichten von der Explosion und versucht erfolglos mit Michael Kontakt aufzunehmen. Um ihren Mann zu finden, macht sie sich auf den Weg zum Ort des Geschehens.

Erfolglos kehrt sie zurück und wird in einem veröffentlichten Video einer Überwachungskamera damit konfrontiert, das ihr Mann der Attentäter sein soll. Sie glaubt jedoch an die Unschuld ihres Mannes und versucht nun ihren Mann noch vor der Polizei zu finden. Es gibt Hinweise, das er überlebt hat und nun beginnt eine Jagd nach Michael. Wer kann ihn zuerst finden?

Mir gefällt das Buch ganz gut. Man merkt schnell, das Bryan Reardon Psychologie studiert hat. Er versteht es perfekt Personen, Orte und das Geschehen ins rechte Licht zu rücken. Das Attentat hat mich an die Ereignisse von 9/11 erinnert und ich hatte schnell wieder die schrecklichen Bilder von damals vor Augen. Auch die in der Öffentlichkeit aufkommenden Verdächtigungen, die gegenseitige Unterstützung in der Bevölkerung und die Macht der Medien werden thematisiert.

Nach Bekanntwerden des Attentats stehen Freunde und Familie hinter Julia und unterstützten sei in ihrem Vorhaben Michael wiederzufinden. Dies wechselt aber ganz schnell, als Michael als Verdächtiger durch die Behörden zur Fahndung ausgeschrieben wird. Es ist ein Wechselbad der Gefühle.

In Rückblenden erfährt der Leser die Geschichte von Julia und Michael. Vieles setzt sich bis zum packenden bzw. erschreckenden Finale wie ein Puzzle zusammen. Immer wieder stellten sich mir als Leser neue Fragen zum Geschehen.

Zusammenfassend kann ich das Buch empfehlen. Es spielt viel mit psychologischen Komponenten und ist daher auch kein Thriller in Sinne von Action und wilden Verfolgungsjagden. Natürlich muss man dies auch mögen. Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen wollen. Auch wenn es inhaltlich den ein oder anderen Logikfehler gibt, ist es dennoch ein gelungener Roman.

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Veröffentlicht am 01.02.2019

Julia - eine Frau geht ihren Weg

0

In der New Yorker Penn Station explodiert eine Bombe. Julia Swann telefoniert gerade mit ihrem Mann Michael als die Verbindung abbricht. Danach hört Julia nichts mehr von ihrem Mann und dieser bleibt verschwunden.

Das ...

In der New Yorker Penn Station explodiert eine Bombe. Julia Swann telefoniert gerade mit ihrem Mann Michael als die Verbindung abbricht. Danach hört Julia nichts mehr von ihrem Mann und dieser bleibt verschwunden.

Das Cover des Buches passt zum Buch, verrät einiges und doch nicht viel und gefällt mir grundsätzlich sehr gut.

Der Schreibstil des Autors ist ebenfalls gut; Orte und Protagonisten werden sehr gut dargestellt. Spannung war grundsätzlich vorhanden, diese flachte aber immer wieder ab, v.a. durch die Rückblicke in Julias und Michaels Vergangenheit, die teilweise etwas langatmig waren.

Der Klappentext des Buches ist nicht wirklich passend, zum einen nimmt er einiges vorweg, zum anderen unterscheidet er sich auch von der Handlung.

Was mir an dem Buch eigentlich gefehlt hat, war der "Thrill- bzw. Spannungsmoment", der am ehesten im letzten der 3 Teile aufkam.

Zudem stellte ich mir einige Fragen zu Ungereimtheiten. die ich teilweise etwas umschreibe, um nicht zu viel zu verraten.

- Kann man wirklich mit einem gesperrten Smartphone durch seine SMS scrollen? Bei meinem geht das nicht.

- Fällt Michael eigentlich nichts auf als er in den Spiegel sieht?

Der Abschluss des Buches - der Epilog - war für mich unnötig; für mich war die Story schon abgeschlossen.

Insgesamt kann ich sagen, dass eine gute Grundidee dem Buch zugrunde liegt, diese aber nicht so umgesetzt wurden, das es ein Top-Thriller ist.

Fazit: Thriller, dem immer wieder die Spannungsmomente ausgehen, der mir aber zum Teil trotzdem gefallen hat. 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.01.2019

Attentat

1

Julia und Michael Swann sind ein glückliches Ehepaar. Mit ihren beiden Kindern leben sie in einer ruhigen Wohnsiedlung mit einigen Familien, deren Lebensumstände den ihren gleichen. Sie führen ein scheinbar ...

Julia und Michael Swann sind ein glückliches Ehepaar. Mit ihren beiden Kindern leben sie in einer ruhigen Wohnsiedlung mit einigen Familien, deren Lebensumstände den ihren gleichen. Sie führen ein scheinbar zufriedenes, unauffälliges Leben. Urplötzlich wird alles anders: Michael befindet sich in der New Yorker Penn-Station, als dort ein Anschlag verübt wird. Eine gewaltige Explosion fordert viele Opfer. Doch wo ist Michael? Julia macht sich auf eine verzweifelte Suche nach ihrem Mann. Doch dann ereilt sie eine furchtbare und schockierende Nachricht, die alles verändert, nicht ist mehr wie es war…
Der amerikanische Psychologe Bryan Reardon hat mit „Wer ist Michael Swann?“ einen fesselnden Thriller geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig und trägt so zu einer immerwährenden hintergründigen Spannung bei. Es gibt einige überraschende Wendungen in dieser Geschichte und ein spektakuläres Finale. Manche Ereignisse fand ich etwas verwirrend, nicht alles war für mich ganz logisch. Trotzdem hat der Autor es geschafft, dass ich mit der sympathischen Protagonistin Julia mitleiden musste. Sehr interessant finde ich auch, wie Bryan Reardon darauf eingeht, dass solch einschneidende Ereignisse die Beziehungen innerhalb eines Freundeskreises verändern können, denn auch diese werden auf eine harte Probe gestellt. Das Thema des Thrillers, den ich im Übrigen eher als spannendes Drama bezeichnen würde, ist mit diesem Attentat leider sehr aktuell und dieses Szenario erinnert an den Anschlag auf die Zwillingstürme. Zumindest hatte ich vergleichbare Bilder im Kopf.
Das Cover mit dem rennenden Mann im Bahnhof, in kalten düsteren Farben gehalten, gefällt mir recht gut. Ganz bestimmt würde ich dieses Buch auch in einer Buchhandlung zur Hand nehmen. Der etwas ungewöhnliche Titel erschließt sich dem Leser erst während der Lektüre dieses Thrillers.

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Veröffentlicht am 30.01.2019

Spannend, emotionsgeladen und hochaktuell

3

Als es im Amerika unter Donald Trump eines Tages zu einer Explosion in der überfüllten Penn Station kommt, überschlagen sich die Meldungen in den Medien. Viele verdächtigen ausländische Terroristen und ...

Als es im Amerika unter Donald Trump eines Tages zu einer Explosion in der überfüllten Penn Station kommt, überschlagen sich die Meldungen in den Medien. Viele verdächtigen ausländische Terroristen und Fremdenhass kocht hoch. Auch bei Julia Swann in ihrem beschaulichen Vorstadt-Zuhause schlagen die Nachrichten ein wie eine Bombe: Ihr Mann Michael befand sich in dem betroffenen Bahnhof. Da es ihr nicht gelingt, nach dem Anschlag Kontakt zu ihm aufzunehmen, macht sie sich auf die Suche nach ihm. Als wäre die grausame Angst, ihr Ehemann und Vater ihrer Kinder könnte zu einem Opfer des Attentats geworden sein, nicht schon schlimm genug, wird Michael in den Nachrichten plötzlich als Attentäter gehandelt. Während seine Frau und das ganze restliche Land nach ihm suchen, irrt Michael ohne jegliche Erinnerungen an sein Leben vor der Explosion durch die Vereinigten Staaten. So stellen sich nicht nur Julia und die Lesenden, sondern auch Michael selbst die Frage: Wer ist Michael Swann? Liebender Familienvater oder skrupelloser Terrorist?

Bryan Reardon erzählt seinen Thriller Wer ist Michael Swann? abwechselnd aus der Perspektive des an Amnesie leidenden Michaels und seiner ihn suchenden Frau Julia. Anhand von Rückblicken erfährt man die Geschichte des Paares vom ersten Zusammentreffen in einem Studentenclub bis zum Vorabend des Bombenanschlags. Die kurzen Kapitel und schnellen Perspektivwechsel sorgen für ein atemberaubendes Tempo, das hilft, über die ein oder andere holprige Formulierung hinwegzuspringen. Reardon gelingt es, die Spannung bis zum Schluss aufrechtzuerhalten und man möchte das Buch nicht eher aus der Hand legen, als bis man die Wahrheit über Michael herausgefunden hat. Der Autor beschreibt die Emotionen der Protagonistin so eindrücklich und mitreißend, dass man von Anfang an mit Julia mitfiebert und die unerträgliche Situation, in der sie sich befindet, mit ihr gemeinsam durchlebt.

Während man sich in Julia sehr gut hineinversetzen und ihr Handeln nachvollziehen kann, fällt einem dies bei Michael schwerer. Er kann sein Verhalten oft selbst nicht erklären, handelt meist aufgrund rätselhafter Instinkte. Das Vorgehen der Ermittler wirft ebenfalls Fragen auf. Mithilfe der cleveren Perspektivwechsel und indem einigen Gegenständen und Institutionen scheinbar besondere Wichtigkeit zugesprochen wird, lockt Reardon die Lesenden immer wieder auf falsche Fährten. Am Ende werden sich jedoch alle scheinbaren Widersprüche und Ungereimtheit auflösen und sich alles zu einem schlüssigen Bild zusammenfügen. Das einzige, was ein wenig zu kurz kommt, ist das Motiv, das letztendlich zum Anschlag geführt hat.

Zusätzlich zu der spannungsgeladenen Handlung liefert der Thriller einen erschütternd realistischen Blick darauf, wie Politik und unseriöse Nachrichten Wut und Hass schüren und Jagd auf Menschen auslösen. Dadurch gewinnt das Geschehen ungemein an Aktualität und bringt die Lesenden dazu, die momentane gesellschaftliche Lage – nicht nur in den USA – kritisch zu reflektieren.

Bryan Reardon gelingt es, eine geniale Idee, ehrliche Emotionen und essenzielle Beobachtungen über die heutige Zeit in Wer ist Micheal Swann? zu einem unterhaltsamen und mitreißenden Thriller zu verweben. Eine absolut empfehlenswerte Lektüre für alle, die gerne rätseln, spekulieren und die Motive menschlichen Verhaltens hinterfragen. Wer auf Action ohne Ende aus ist, sei jedoch gewarnt: Hier stehen oftmals die Emotionen im Vordergrund.

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Veröffentlicht am 30.01.2019

lesenswerter Thriller mit überraschendem Ende

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Schauplatz New York, Penn Station. Julia Swanns Mann Michael befindet sich im Bahnhof, als ein verheerender Bombenanschlag die Penn Station erschüttert. Viele Verletzte und Tote sind zu beklagen. Ein ...

Schauplatz New York, Penn Station. Julia Swanns Mann Michael befindet sich im Bahnhof, als ein verheerender Bombenanschlag die Penn Station erschüttert. Viele Verletzte und Tote sind zu beklagen. Ein Video zeigt Michael am Tatort mit einem Koffer, offenbar ist er der Attentäter. Für Julia unvorstellbar, für sie ist klar das sie sich auf die Suche nach Michael machen muss. Ein Wettlauf beginnt, sie muss ihn vor der Polizei finden....

Der Autor beginnt seine Geschichte mit Julia, die zu Hause mit ihren Freundinnen entspannt im Garten sitzt, tobende Kinder um sich. Eine kleine heile Welt in der US-amerikanischen Vorstadt. Das Leben das Julia und Michael führen scheint perfekt. Zwei Jungs, ein tolles Haus in einer schönen Nachbarschaft. Die beiden leben den amerikanischen Traum.

In Rückblenden lernen wir die beiden Protagonisten besser kennen und die heile Welt bekommt feine Risse. Die Rückblenden nehmen relativ viel Raum ein, zumindest anfangs, was einen Teil der Spannung rausnimmt. Parallel erlebt man Michael, der nach dem Anschlag verletzt und traumatisiert ist, eine Weile ziellos durch die Stadt irrt und verzweifelt versucht, sich zu erinnern.

Die Story kommt sehr authentisch rüber, auch wie sich die vermeintlichen Freundinnen von Julia abwenden, als Michael öffentlich als Terrorverdächtiger benannt wird. Stimmung und Emotionen sind sehr gut eingefangen. Im letzten Drittel zieht die Spannung enorm an, als Julia auf der Suche nach Michael ist und es zu einer Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei kommt.

Ich fand den Thriller gut, hätte mir aber insgesamt mehr Spannung gewünscht. Das Ende hat mich total überrascht, aber nicht ganz überzeugt. Als störend empfand ich die teils holprigen Übersetzungen aus dem Englischen.

Fazit: Lesenswerter Thriller mit überraschendem Ende.

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