Leserunde zu "Mord braucht keine Bühne" von Frances Brody

Tod im Theater – ein neuer Fall für Kate Shackleton
Cover-Bild Mord braucht keine Bühne
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Frances Brody (Autor)

Mord braucht keine Bühne

Kate Shackleton ermittelt

Sabine Schilasky (Übersetzer)

Kate Shackleton liebt verzwickte Kriminalfälle. Und sie liebt das Theater. Dass sich beides miteinander verbinden lässt - nun, damit hätte die Kriegswitwe und Gelegenheitsdetektivin wahrlich nicht gerechnet. Dies geschieht jedoch, als Kate nach einem Theaterbesuch in Harrogate über einen Toten stolpert, aus dessen Brust ein Dolch ragt. Ihr detektivisches Interesse ist rasch geweckt, vor allem, da der Ermordete enge Verbindungen zum Theaterensemble pflegte. Als schließlich die Hauptdarstellerin des Stücks entführt wird, ahnt Kate: Der letzte Vorhang dieser mörderischen Inszenierung ist noch lange nicht gefallen ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 09.01.2019 - 29.01.2019
  2. Lesen 13.02.2019 - 05.03.2019
  3. Rezensieren 06.03.2019 - 19.03.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 06.03.2019

Hat mich diesmal nicht überzeugt

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Kate Shakleton wird von einem Pfandleiher, der beraubt wurde, beauftragt, die gestohlenen Pfandstücke wieder zu beschaffen, bzw. den Pfandgebern, mitzuteilen, dass sie ihre Schmuckstücke verspätet auslösen ...

Kate Shakleton wird von einem Pfandleiher, der beraubt wurde, beauftragt, die gestohlenen Pfandstücke wieder zu beschaffen, bzw. den Pfandgebern, mitzuteilen, dass sie ihre Schmuckstücke verspätet auslösen können. Der Auftrag führt sie und den ehemaligen Polizisten Sykes, der nun für sie arbeitet, nach Harrogate. Dort stolpert sie gleich einmal über eine Leiche. Doch damit nicht genug. So wird dann Lucy, die Hauptdarstellerin des örtlichen Theaters entführt. Lucys Großvater, ein Veteran des Burenkrieges bittet Kate, dezente Nachforschungen anzustellen, um seine Enkeltochter wohlbehalten wieder zu bekommen. Was sowohl Sykes als auch Kate stutzig macht: Das Mordopfer ist Sponsor des Theaters und scheint Lucys Großvater von früher her zu kennen.


Meine Meinung:

Diesmal bin ich ein wenig zwiegespalten, was die Auflösung des Krimis betrifft. Gleich mehrere Verdächtige ungeschoren davon kommen zu lassen? Da hapert es ein wenig mit meinem Verständnis von Recht und Unrecht.
Die unterschiedlichen Erzählstränge werden zum Schluss gut zusammengeführt. Dennoch bleibt bei mir ein schaler Nachgeschmack zurück.
Gut gefallen haben mir die Schilderungen der historischen Zusam-menhänge in Südafrika. Über die Burenkriege weiß ich einfach zu wenig. Da werde ich ein bisserl recherchieren. Das gefällt mir, dass sich neue interessante Themen eröffnen.

Der Schreibstil ist wieder leicht und locker. Die eine oder andere Schilderung hätte durchaus gestrafft werden können.

Das Auftauchen von Kates Mutter zum Beispiel, wäre meiner Ansicht nach nicht nötig gewesen. Der bringt den Kriminalfall überhaupt nicht weiter.
Das berufliche Zusammenspiel mit Inspektor Charles entwickelt sich recht gut. Hier profitieren beide vom Austausch. Sie kommen sich näher. Dann geht es mir ein wenig zu schnell, obwohl ich es gut finde, dass Kate sich gedanklich langsam von ihrem, im Ersten Weltkrieg verschollenen Ehemann löst.

Fazit:

Dieses zweite Fall von Kate Shakleton hat mich nicht restlos überzeugt, daher kann ich diesmal nur 3 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 13.03.2019

Enttäuschender zweiter Teil mit unsympathischer Ermittlerin

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In ihrem zweiten Fall führt ein Juwelendiebstahl Kate Shackleton ins beschauliche Harrogate. Dort stößt sie allerdings nicht nur auf den verschwundenen Schmuck, sondern auch auf eine Leiche. Der unsympathische ...

In ihrem zweiten Fall führt ein Juwelendiebstahl Kate Shackleton ins beschauliche Harrogate. Dort stößt sie allerdings nicht nur auf den verschwundenen Schmuck, sondern auch auf eine Leiche. Der unsympathische und allseits unbeliebte Autoverkäufer Lawrence Millner wurde nach einem Theaterbesuch erstochen. Dass er viele Feinde hatte, gestaltet die Suche nach einem Täter nicht gerade einfach. Als in der Nacht des Mordes auch noch die junge Lucy Wolfendale, die Hauptdarstellerin des Stückes, verschwindet, haben Kate und ihr Partner Sykes alle Hände voll zu tun.

„Mord braucht keine Bühne“ ist Francy Brodys zweites Buch rund um die Detektivin Kate Shackleton. In diesem Teil hat es die junge Kriegswitwe gleich mit mehreren ungelösten Fällen zu tun, die mehr oder weniger miteinander verbunden sind. Durch die Vielzahl der mysteriösen Gegebenheiten und einige überraschende Wendungen wird zunächst Spannung aufgebaut. Leider kann diese nicht bis zum Ende aufrechterhalten werden. Die Auflösung wirkt zu konstruiert und zufällig, der Ausgang der Handlung ist unbefriedigend. Durch interessante Rückblenden in die Zeit der Burenkriege und Einblicke in Nebenhandlungen erlangt der Leser einen Wissensvorsprung, der jedoch ebenfalls die Spannung mindert.
Enttäuschend ist zudem, dass die Erwartungen, die der Titel weckt, nicht eingelöst werden. Die Theaterinszenierung spielt nur eine untergeordnete Nebenrolle. Wer sich Ermittlungen mitten im Theatermillieu und einen Blick hinter die Kulissen des Theaters der 20er Jahre erhofft, wird enttäuscht.

In ihrem zweiten Fall erscheint die Protagonistin der Geschichte, Kate Shackleton, fast durchweg unsympathisch. Wirkte sie im ersten Teil noch wie eine charmante, für diese Zeit recht emanzipierte Frau, mit unkonventionellen Ermittlungsmethoden, erweist sie sich hier vielmehr als steife und selbstgerechte Detektivin. Der Einblick in ihre Emotionen und der Zugang zu ihren Gedanken gelingen nicht. Obwohl das Geschehen größtenteils aus ihrer Sicht geschildert wird, bleibt eine gewisse Distanz zu ihrer Figur. Insgesamt erscheinen die Figuren recht blass und wenig tiefgründig. Eine Identifikationsfigur, mit der man schnell sympathisiert, ist Kates Partner Jim Sykes. Leider nimmt er, wie auch im ersten Fall, wenig Raum in der Handlung ein und taucht beim Finale sogar einfach nicht mehr auf. Kate und Sykes sind kein harmonisches Ermittlerduo, die Atmosphäre zwischen den beiden wirkt vielmehr angespannt, und Kate erscheint oftmals genervt von ihrem Partner, der in diesem Fall zu einer helfenden Randfigur degradiert wird. Dabei hätte dieser Charakter das Potenzial ein humorvoller und inspirierender Sidekick zu sein, der die Handlung mit scherzhaften und unterhaltsamen Wortgefechten auflockert. Denn auch an (britischem) Humor mangelt es dem Krimi.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Geschichte an sich, dank der Rückblenden und der verschiedenen Handlungsstränge, recht vielversprechend und interessant beginnt, das Ende und die Konsequenzen, die gezogen werden, jedoch ziemlich enttäuschend sind. Besonders unbefriedigend ist meiner Ansicht nach allerdings die Entwicklung der Protagonistin. Da es mir nicht gelungen ist, mit Kate Shackleton zu sympathisieren, wird es für mich wohl der letzte Band der Reihe sein. Sehr schade, denn die grundsätzliche Idee der Krimiserie, das Setting und auch einige Charaktere hätten sicherlich Potenzial für mehr geboten.

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Veröffentlicht am 06.03.2019

Kein "Kiss me Kate"

2

Zum Inhalt:
Kate Shakleton erhält den Auftrag eines überfallenen Pfandleihers, entweder die Beute wiederzubeschaffen oder seine Kunden von dem Verlust zu informieren. Sie verbindet das Nützliche mit dem ...

Zum Inhalt:
Kate Shakleton erhält den Auftrag eines überfallenen Pfandleihers, entweder die Beute wiederzubeschaffen oder seine Kunden von dem Verlust zu informieren. Sie verbindet das Nützliche mit dem Angenehmen und besucht eine Kundin in der Nähe ihrer Bekannten Meriel, einer Theaterregisseurin, die mit ihrer Interpretation eines Stückes groß heraus kommen möchte. Und es kommt, wie es in einem Krimi kommen muss: Beim Verlassen des Theaters findet Kate eine Leiche und damit Fall Nummer 2…

Mein Eindruck:
… und wenig später auch noch Fall Nummer 3. Klingt verzwickt, - ist es aber nicht. Denn durch viele Zufälle und noch mehr unglaubwürdige Begebenheiten verbindet die Autorin Frances Brody all die Vorgänge, die sich in Harrogate ereignen. Dafür geht sie teilweise in die Zeit der Burenkriege zurück, die sie wirklich anschaulich zu gestalten weiß.
Aber was haben die Burenkriege mit dem Theater zu tun? So gut wie nichts, - wie auch der überwiegende Rest der Geschichte. Zwar sind sämtliche Laiendarsteller und die Regisseurin irgendwie in mindestens eine kriminelle Handlung verwickelt, ein Flair von Bühnenduft kommt aber nicht auf. Dafür lernt man ziemlich viele sehr unangenehme Menschen und eine selbstgerechte Detektivin kennen, die mehr durch Glück und Zufall als durch Ermittlungsarbeit zum Erfolg kommt.
Wer sich von Klappentext und Cover ein Cosy Crime mit Herz und Humor im Theatermilieu erwartet, wird also eher enttäuscht. Der verzweifelte Versuch Brodys, auf den Zug des „Sex sells“ aufzuspringen, gipfelt in einer für die Zeit und die Charakterzeichnung der Hauptfigur fast schon absurd überstürzt anmutende Bettgeschichte. Ein Kuss für Kate hätte dort gereicht und besser gepasst. Der Gipfel ist jedoch das überstürzte Ende, in das die Autorin noch einen doppelten Twist mit Tremolo und Tusch gepackt hat – Boulevard-Theater in Reinkultur.

Was bleibt, ist ein schaler Beigeschmack und – immerhin – eine interessante Betrachtung Londons kurz nach dem 1. Weltkrieg und des Krieges in Südafrika.

Mein Fazit:
Fragwürdige Moral und zu unsympathisch, - schade!

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