Leserunde zu "Beta Hearts" von Marie Graßhoff

Das furiose Finale der packenden Cyberpunk-Trilogie
Cover-Bild Beta Hearts
Produktdarstellung
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Mit Autoren-Begleitung
Marie Graßhoff (Autor)

Beta Hearts

Roman

Im Jahr 2101 gibt eine neue Waffe abermals Hoffnung im Kampf gegen die künstliche Intelligenz KAMI. Es ist eine Person aufgetaucht, die in der Lage zu sein scheint, dem gottähnlichen Wesen die Stirn zu bieten. Doch die Zivilisation steht bereits an der Schwelle zum Untergang. Ist die Menschheit noch zu retten, und ist sie es überhaupt wert, gerettet zu werden? Die junge Kämpferin Andra zweifelt an ihrer Mission, KAMI zu vernichten ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 27.07.2020 - 23.08.2020
  2. Lesen 07.09.2020 - 27.09.2020
  3. Rezensieren 28.09.2020 - 11.10.2020

Bereits beendet

Schlagworte

Künstliche Intelligenz artificial intelligence KI AI KAMI Moja Nanotechnologie Nanobots Virus Superkrieger Cyborg Special Units Space Corps Yuna Andra Luke Bible Flover Nakamura Okijen Byth Marshall Lloyd Maschinengott Kult Sekte Überleben der Menschheit Krieg der Maschinen Science Fiction Romane

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.10.2020

Für mich ein doch sehr schwacher Abschluss

1

Für mich war klar, dass ich "Beta Hearts" lesen muss. Als finaler Band einer Trilogie, die mich anfangs richtig gecatched hat, musste ich nun wissen, wie es weiter- beziehungsweise ausgeht. Auch wenn mich ...

Für mich war klar, dass ich "Beta Hearts" lesen muss. Als finaler Band einer Trilogie, die mich anfangs richtig gecatched hat, musste ich nun wissen, wie es weiter- beziehungsweise ausgeht. Auch wenn mich Teil 2 schon lange nicht mehr so einfangen konnte, wie der Auftakt der Reihe. Ich hoffte, hier nochmal ein paar schöne, spannende Lesestunden zu bekommen.
Allerdings muss ich leider sagen, dass ich Teil 3 leider noch einmal etwas weniger gut als "Cyber Trips" fand und damit als den schlechtesten der Reihe empfand.
Dabei fing es eigentlich vielversprechend an. Wir werden direkt an das Ende von Band 2 geworfen, als die Gruppe auf der Flucht ist. Eben standen sie noch KAMI selbst gegenüber und nun müssen sie aus der von Mojas überrannten Stadt fliehen. Ich war nicht direkt gefesselt, aber die kommenden Geschehnisse bauen eine unterschwellige Spannung auf. Denn natürlich wollte ich nun, im Finale, endlich Antworten auf gewisse Fragen erhalten. Zudem kommen Geheimnisse ans Tageslicht, die auch noch nach Erklärung bedürfen und die zusätzlich dafür sorgten, dass ich am Ball blieb.
An sich also wirklich keine schlechten Voraussetzungen. Doch dann löste sich dieses Versprechend für mich nicht ein. Denn trotz dieser Spannung, wurde mir die Handlung durch zum Teil inszeniert wirkende Entwicklungen vermiest. Oder die Hintergründe fehlten mir. Oder manche Parts, von denen ich gerne gelesen hätte, wurden lediglich angerissen. Das alles führte bei mir zu einer ersten Verstimmung.
Die Zweite rührt daher, dass mir die Aufteilung der Perspektiven mehr oder minder einseitig vorkam. Besonders Andra wird in "Beta Hearts" stark in den Fokus gerückt und das fand ich nunmal schade. Ich hätte zum Beispiel viel lieber mehr von Byth und Luke gelesen, anstatt gefühlt immer und immer wieder Andras Gedankengängen zu folgen.
Was vielleicht auch mit Marie Graßhoffs Stil in ihren Kapiteln zu tun hat. Der wirkte in Andras Kapitel auf mich eine Stufe zu gestelzt. Generell habe ich nichts gegen ihren Schreibstil, denn er lässt sich schön lesen, doch ab und an war es mir eben doch zu steif. Und das besonders bei Andra.
Doch noch mehr als der Stil in ihren Kapiteln hat mich Andra höchstselbst genervt. Anfangs hatte ich eigentlich nichts gegen sie, doch nun, im finalen Band, nahm sie mir eindeutig zu heldenhafte Züge an. Dauernd steht sie im Mittelpunkt, hat die rettenden Einfälle, weiß das Richtige zu sagen und ist natürlich, was auch sonst, besonders. Also irgendwann ist doch mal gut! Denn so wurde mir die für mich eigentlich neutrale Andra, mit der ich anfangs aufgrund ihrer Situation mitfühlen konnte, zunehmend unsympathisch.
Und leider konnten das die anderen Protagonisten nicht für mich aufwiegen. Okijen war ja vorher mein geheimer (na gut, nicht zu geheimer) Liebling. Doch in diesem Buch hat er A nicht ganz so viel Platz und dadurch B nicht allzu viele Chancen, sich hervorzutun, agiert aber C in einer Szene ganz schrecklich, sodass auch er als Lieblingscharakter nicht mehr wirklich infrage kommt. Luke hat, wie schon erwähnt, recht wenig Kapitel und die waren meist auch noch eher austauschbar. Mit Byth ging es mir ähnlich, sie hätte ich hier nur allzu gern mal näher kennengelernt, denn sie zeigte auf alle Fälle interessante Züge. Flover, den ich vorher eigentlich nicht zu meinen Lieblingen gezählt hätte, schneidet fast am besten ab. Allerdings gab es auch mit ihm Aktionen, die nicht hätten sein müssen.
Von wem ich in "Beta Hearts" wirklich gern noch viel mehr gelesen hätte, waren die Goldenen Drei, also Alaska, Marshall und Liza. So viel kann ich verraten, über sie erfährt man im Buch noch einiges, doch das war mir leider noch zu wenig. Da gibt es meiner Meinung nach sooo viel Material, so viel zu ergründen und ich hätte wirklich gern mehr über die Drei gelesen. Wer sie sind. Warum sie sich vor Jahrzehnten der Rebellion anschlossen beziehungsweise sie anführten. Wie sich das auf ihre jetzigen Handlungen auswirkte.
Überhaupt habe ich das Gefühl, dass die Autorin einen Teil des Potenzials des Buches und der gesamten Trilogie verschenkt hat. Nach diesem Ende gab es für mich noch so viel, was nicht nur offen, sondern auch noch nicht stimmig war. Erklärungen, die mir fehlten. Handlungsstränge, die einfach abgeschnitten wurden und deswegen so wirken, als hätte die Autorin sich hier einfach keine weiteren Gedanken zu den Hintergründen gemacht. Was nicht mal stimmen muss, aber das fahle Gefühl bleibt trotzdem. Außerdem hat mich dieses Top-und-Deckel-Ende wirklich aufgeregt.
Ich gehe also mit stark gemischten Gefühlen aus dieser Sci-Fi-Reihe. Anfangs war ich wirklich hellauf begeistert, doch eben diese Begeisterung nahm bei mir leider peu á peu ab. Das Grundgerüst war für mich zwar auch in "Beta Hearts" noch wirklich spannend, vor allem das Unterschwellige ließ mich hier Seite um Seite umblättern, doch letzten Endes mich ärgerte zu viel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2020

Enttäuschender Abschluss einer genialen Reihe

1

„Beta Hearts“ beginnt genau da, wo „Cyber Trips“ aufgehört hat. Marshall versucht die restliche Menschheit an einen sicheren Ort zu bringen und für einen erneuten Gegenschlag gegen KAMI zu bündeln. Außerdem ...

„Beta Hearts“ beginnt genau da, wo „Cyber Trips“ aufgehört hat. Marshall versucht die restliche Menschheit an einen sicheren Ort zu bringen und für einen erneuten Gegenschlag gegen KAMI zu bündeln. Außerdem stellt sich die Frage, was nun mit unseren geliebten Protagonisten ist, z. B. ob Okijen überleben wird.

Allerdings ist die erste Hälfte des Buches zunächst träge und wird langsamer erzählt, als die beiden vorherigen Bände. Trotzdem ist es kurzweilig zu lesen, weil man als Leser nach jedem Umblättern hofft, endlich die ersehnten Antworten zu erhalten. Und später findet die Geschichte auch zu der gewohnten rasanten Achterbahnfahrt der Gefühle und Ereignisse zurück. Figuren überraschen, positiv wie negativ, es wird viel Interessantes über die Vergangenheit erzählt, als die gegenwärtige Regierung gebildet wurde und KAMIs Gedanken sind wieder sehr philosophisch und regen zum Nachdenken an. Ich liebe ihre Kapitel und sie/es ist der beste Bösewicht in Geschichten überhaupt.

>> Dieser Plant ist ein Wunder. Eine Millisekunde auf der Uhr des Alls. [...] Dass ihr hier seid, ist der wunderbarste Zufall, den man sich vorstellen kann. Ein Wunder von so astronomischer Unwahrscheinlichkeit. Und ihr schätzt es einfach nicht. Ihr seid so oft traurig und frustriert und voller Neid und Hass.<<, KAMI, S. 185f

Was mich an dem Abschlussband wirklich enttäuscht hat, waren die fehlenden Antworten auf gewisse Dinge, die sogar wichtig für die Handlung sind. Was ist in der Vergangenheit gewisser Protagonisten passiert? Was ist der Grund für bestimmte Begebenheiten? Ich hab noch nie offene Buchenden gemocht und mir schleicht sich der fade Beigeschmack ein, dass Marie Grasshoff selbst keine gute Begründung gefunden hat und deshalb den Leser bis zum Schluss im Unklaren lies. Die Auflösung des Konflikts von KAMI gegen die Menschheit hingegen fand ich gut. Die Lage war so festgefahren, dass ich mit Bangen an das Ende des Krieges dachte, doch er war wirklich passend. Ich mag auch die Botschaft, die dahinter mitschwingt.


Fazit:
„Neon Birds“ ist eine wirklich tolle Reihe mit einer großartigen Idee und spannender Erzählung, die jedoch nicht bis zum Ende durchdacht ist. Die Spannung in "Beta Hearts" resultiert unter anderem durch die vielen offenen Fragen, die leider nicht alle beantwortet wurden. Nichtsdestotrotz ist der Abschluss des Kampfes zwischen KAMI und der Menschheit zufriedenstellend gelöst worden und die Reihe sehr lesenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2020

Schwächeres Ende der Trilogie

4

„Beta Hearts“ von Marie Graßhoff ist der finale Teil der Neon Birds Reihe und ich hatte mich schon riesig darauf gefreut, nachdem vor allem der zweite Band „Cyber Trips“ mich unglaublich begeistert hatte. ...

„Beta Hearts“ von Marie Graßhoff ist der finale Teil der Neon Birds Reihe und ich hatte mich schon riesig darauf gefreut, nachdem vor allem der zweite Band „Cyber Trips“ mich unglaublich begeistert hatte. Leider konnte Beta Hearts mich nicht so ganz überzeugen. Das liegt vor allem daran, dass gerade im ersten Drittel alles ein wenig vor sich hinplätschert. Es passieren zwar durchaus einige Dinge, aber dennoch hatte ich beim Lesen das Gefühl, dass gleichzeitig nichts passiert. Es kam auch keinerlei Spannung auf. Zwar geht die Handlung direkt dort weiter, wo der zweite Band aufgehört hat, und die Charaktere sammeln sich nach dem Kampf gegen KAMI und versuchen, die noch lebenden Menschen zu beschützen und an einem Fleck zu sammeln, ebenso wie ihre verletzten Soldaten zu behandeln. Dazu suchen sie nach einer Lösung, wie sie KAMI endgültig besiegen und alle retten können. Andra versucht ihre eigenen persönlichen Antworten zu bekommen und Gerta ist auch endlich wieder mit von der Partie. Dennoch wollte das Ganze nicht wirklich ins Rollen geraten. Erst gegen Mitte wurde es wieder gewohnt spannend.
Zudem kommt, dass es Charaktere gab, die plötzlich ganz untypisch handeln. Zum Beispiel kennt man Okijen als einen aufopferungsvollen jungen Mann, der stets zu seinen Freunden hält und alles für diese tun würde und dann agiert er extrem untypisch, was nicht einmal ansatzweise zu ihm passt. Wäre wenigstens etwas vorgefallen, was seine Handlungsweise nachvollziehbar macht, hätte ich es ja akzeptiert, aber so wirkte es völlig fehl am Platz. Des Weiteren kommen immer mehr Sachen auf, die viele Fragen aufwerfen und irgendwie wurde fast nichts beantwortet. Es gab auch nur wenige Antworten auf Fragen, die in Band eins und zwei aufgetreten sind. Es kam zwar immer mehr dazu, aber wirklich Aufschluss oder Erklärungen, wie auch in der Sache mit Andra, gab es nicht, stattdessen wurde gerade das Ende dann extrem schnell abgehandelt, was nach dem recht langen Anfang noch abrupter wirkte als eh schon, sodass es mir fast schon so vorkam, als wären die Seiten ausgegangen und man müsste nun alles noch schnell abhandeln, was ich sehr schade fand. Gerade die neusten Erkenntnisse wurden dann völlig hintern vorgelassen, sodass nur ein großes Fragezeichen im Kopf bestehen bleibt. Sicherlich müssen nicht immer alle Fragen geklärt werden, aber das waren mir doch einfach viel zu viele offene Sachen, auch wenn ich es an sich recht gut fand, dass man bei ein zwei Charakteren der Fantasie freien Lauf lassen kann, wie es dort weitergeht. Aber im Bezug auf die Handlung fand ich es sehr unpassend.
Alles in allem bin ich von dem Finale doch recht enttäuscht. Der etwas langweilige Anfang, das extrem schnell hingeworfene Ende und die ganzen unbeantworteten Fragen machen das Buch zum schwächsten Teil und ich kann dem Buch auch nur drei Punkte geben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.09.2020

Spannend bis zum Schluss

0

Die Reihe ist der helle Wahnsinn, nur das schon mal vorweg, wobei ich zugeben muss, das der letzte Band der schwächste der Trilogie ist, aber das ist meine persönliche Meinung.
Mittlerweile kennen wir ...

Die Reihe ist der helle Wahnsinn, nur das schon mal vorweg, wobei ich zugeben muss, das der letzte Band der schwächste der Trilogie ist, aber das ist meine persönliche Meinung.
Mittlerweile kennen wir alle relevanten Charaktere und einer ist interessanter als der andere. Andra hat sich zu einer meiner liebsten Figuren entwickelt. Anfangs mochte ich sie ja überhaupt nicht. Aber die Einblicke über sie waren hier noch intensiver und man versteht sie nun noch besser, das fand ich besonders wichtig. Auch die anderen lernen wir hier nochmal von anderen Seiten kennen und lieben, wobei ich auch wirklich sauer war zwischenzeitlich.
Außerdem sind viele Fragen offen geblieben, was mich persönlich sehr stört und mich nicht richtig abschließen lässt. Das finde ich sehr schade.
„Dieser Plant ist ein Wunder. Eine Millisekunde auf der Uhr des Alls, die bald vorüber sein wird. Alles befindet sich in einem gewaltigen Chaos. Die Pflanzen, die Natur, das Leben, und dass ihr in der Lage seid, all das wahrzunehmen, entstand inmitten eines kosmischen Strudels aus Zufall. Sterne werden geboren und sterben, Galaxien kollidieren, schwarze Löcher saugen alles in ihren Schlund. Und ihr seid hier, auf diesem winzigen Stein, der um eine winzige Sonne kreist. Dass ihr hier seid, ist der wunderbarste Zufall, den man sich vorstellen kann. Ein Wunder von so astronomischer Unwahrscheinlichkeit. Und ihr schätzt es einfach nicht. Ihr seid so oft traurig und frustriert und voller Neid und Hass und ... ach“
Die Reihe hat mich gelehrt, dass nichts ist wie es scheint und dass es jederzeit zu genau so einer Zukunft kommen kann, wenn wir nicht langsam anfangen besser zu handeln und auf unsere Welt acht zu geben. Zu viel ähnelt schon heute der Welt von NeonBirds und auch die Menschen werden immer egoistischer und Haten, was das Zeug hält, weil sie es nicht ertragen, andere glücklich zu sehen. Unsere Welt fällt immer mehr in die Hände von Soziopathen und narzisstischen Menschen.
Diese Reihe rüttelt auf! Sie zeigt neue Perspektiven und Menschen, die den Mut aufbringen, nach Alternativen zu suchen und diese auch umzusetzen, aber nicht auf Biegen und Brechen oder „koste es was es wolle“. Marie Grasshoff zeigt uns hier einmal mehr, dass es auf das MITEINANDER ankommt und gibt viele kleine Denkanstöße, wie wir es hoffentlich einmal besser machen können.
Die Reihe selbst hat ihre 5 Sterne mehr als verdient, das 3. Band erhält von mir aber nur 3.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere