Veröffentlicht am 04.10.2020
Für Geschichten, die in meine heimatlichen Bundesland angesiedelt sind, bin ich immer zu haben. Dazu ist auch der Anfang des 20. Jahrhundert in der letzten Zeit für mich immer interessanter geworden, weil ...
Für Geschichten, die in meine heimatlichen Bundesland angesiedelt sind, bin ich immer zu haben. Dazu ist auch der Anfang des 20. Jahrhundert in der letzten Zeit für mich immer interessanter geworden, weil es in der Entwicklung bemerkenswerte Jahre sind. Gerade auch in Bezug auf die Stellung des weiblichen Geschlechts.
Elisabeth geht es wie vielen (jungen) Frauen ihrer Zeit, die nicht nur ihrem vorbestimmten Weg folgen wollen. Sie hadert mit ihrem Schicksal, als Mädchen geboren worden zu sein, und will ihre Tage nicht mit langweiligen Stickarbeiten und Musikstunden verschwenden, sondern etwas Sinnvolles tun. Sie interessiert sich für das Gewerbe ihres Vaters, aber Anerkennung findet sie dabei - vor allem bei ihrer Mutter – nicht. Dabei ist sie scheinbar die einzige, die überhaupt Begeisterung für das Hotelwesen hat. Es ist zu merken, dass sie auch ein Auge für die Notwendigkeiten hat. Die potentiellen Nachfolger, ihre Brüder Friedrich und Paul, zeigen ja wohl gar kein Interesse.
Mir gefällt, wie Michaela Grünig uns in die Geschichte einbindet, was durch ihre detaillierte Beschreibung möglich wird. Ich meine förmlich die Duftwolken des Parfüms der Damen und Herren der feinen Gesellschaft riechen zu können.
Elisabeth ist in ihrer Art eine sympathische junge Frau, die ein offenen Wesen hat, das sich auch den Nöten der Untergebenen nicht verschließt. Aber sie ist auch eigen und hat ihren Kopf für sich. Wenn jemand wie Julius daherkommt und ihr Kontra bietet, treten doch Irritationen auf, mit denen sie erst einmal umgehen muss.
Insgesamt freue ich mich auf eine Geschichte, die von den Darstellungen der Schicksale unterschiedlicher Figuren lebt...