"Ich fühle mich wohl in seiner Nähe - wohler, als ich es je für möglich gehalten habe."
Mit "Every Little Secret" hat Kim Nina Ocker die perfekte Mischung aus Roman und Mystery kombiniert und in eine Handlung integriert.
Zum Inhalt:
Als Juliette, eine Grafikdesign Studentin an der NYU, einen ...
Mit "Every Little Secret" hat Kim Nina Ocker die perfekte Mischung aus Roman und Mystery kombiniert und in eine Handlung integriert.
Zum Inhalt:
Als Juliette, eine Grafikdesign Studentin an der NYU, einen Anruf aus der spitzen Anwaltskanzlei Hoffman & Son's bekommt, traut sie ihren Augen zunächst nicht und geht von einer Verwechslung aus. Doch wenig später wird ihr Leben, so wie sie es kennt, komplett auf den Kopf gestellt. Denn sie soll die Hälfte von dem millionenschweren Pharmaunternehmen, ihrer bis dahin unbekannten Mutter erben und zusammen mit dessen Adoptivsohn für ein Jahr leiten. Nach anfänglichen Unsicherheiten willigt Julie ein, ohne zu ahnen, dass ihr diese Entscheidung noch zum Verhängnis wird.
Juliette Penn, unser Hauptcharakter war mir wirklich von der ersten Seite, in der wir ihre Gedanken lesen konnten sympathisch. Sie war tough, schlagfertig und willensstark, aber hat neben diesen Eigenschaften auch gezeigt dass Ängste und Zweifel völlig normal sind. Ihre Sprüche und Kommentare haben mich wirklich oft zum lachen gebracht und mir ein Dauergrinsen verpasst. Was ich sehr gut fand war, dass sie sich nicht hat rumkommandieren lassen, und diese Eigenschaft spricht definitiv für eine Frau, die dem Geschäftsmann und CEO Caleb Bonham so schnell nicht aus dem Kopf geht. Nicht zuletzt, weil Julie ganz anders ist, als er gedacht hat.
Caleb konnte ich am Anfang nicht recht einschätzen. Ich habe wirklich gehofft, dass er sich zusammenrafft und Julie die Chance gibt sich zu erklären, statt seinen Vertrauensproblemen noch mehr Raum zum entfachen zu geben. Seine Vergangenheit spricht für sich und erklärt so einige Verhaltensmuster, allerdings muss ich sagen, dass ich auch ihn im Verlauf des Buches immer mehr verstanden habe und seine Bedenken und Sorgen um Julie wirklich ergreifend fand. Das er in den richtigen Momenten einen humorvollen Ton gewählt hat, aber wenn es drauf ankam auch einen ruhigen und ernsten Ton anschlagen konnte, hat ihm deutliche Pluspunkte eingebracht.
Auch die Nebencharaktere waren sehr amüsant. Vor allem, dass es hier die Repräsentation von einer Hijabi, Saheera, gab fand ich unglaublich schön. Die Freundschaft zwischen Julie, Bonnie und Saheera und die WG-Stimmung waren wirklich beneidenswert.
Tony war jedoch mein kleines Highlight und ich habe mich wirklich immer gefreut, wenn er erwähnt wurde.
Es war wirklich sehr unterhaltsam die Gedanken von beidenCharakteren mitzulesen. Ich hätte mir nur an einigen Stellen mehr von Calebs Sicht gewünscht. Es wurde viel aus Julies Perspektive erzählt, allerdings wäre es sicherlich interessant gewesen einige Stellen aus Calebs Perspektive mitzuerleben. Vor allem die Szene bei der Auktion oder die als Julie stolz ihr sehr rückenfreies Kleid präsentiert hat, um ihn zu necken. Ansonsten fand ich es total schade, dass es außer einer kleinen Beschreibung über Calebs Statue oder Julies Sommersprossen keine Informationen darüber gab, welche Haar- oder Augenfarbe die beiden haben. Das hätte es mir als Leser deutlich vereinfacht, mir bildlich die Charaktere vorzustellen.
Die kleinen englischen Wörter und Sätze zwischendurch haben meiner Meinung nach auch irgendwie nicht zur Atmosphäre und zu den Charakteren gepasst, vor allem zu Caleb nicht.
Das wären auch die einzigen Dinge die ich zu bemängeln hätte, wenn man es denn so nennen kann.
Das Ende der Geschichte kam für mich sehr abrupt und ich hätte absolut nicht mit so einer Wendung im letzten Teil gerechnet. Ich war unvorbereitet und sehr schockiert.
Ich freue mich aber daher umso mehr auf den zweiten Teil und kann es kaum erwarten zu sehen, was Julie nun macht, wo sie herausgefunden hat, wer ihr Leben in Scherben gelegt hat.
Abschliessend noch ein kleines Zitat aus dem Buch, das mich sehr zum nachdenken gebracht hat: "Ich seufze leise. Wer weiß schon, wie viele Menschen auf dieser großen Welt heimlich ineinander verliebt sind und es für sich behalten, weil es ihr Leben durcheinander bringen würde?"