Mein erster Eindruck in einem Satz zusammengefasst:
"Ich möchte miterleben, wie eine starke Frau für sich selbst eintritt und ihr Rollenbild, sowie ihre öffentliches Erscheinungsbild von Grund auf erschüttert"
Es freut mich sehr zu sehen, dass das Farbschema des Covers geändert wurde (von rose/pinkgefärbten Tönen auf Grün). Mich persönlich freut dies, da somit ein Cut zwischen der Geschichte der Dimitriou Familie und der jetzigen Handlung über Helena Kasios gesetzt wird. und dies auch auf grafischer Ebene, dennoch bleibt eine Verbindung durch das Rankenmuster und die Schriftart bestehen. Dies sorgt für einen gleichmäßigen Stil und Wiedererkennungswert. Die Rankemuster stellen gleichzeitig eine wunderbare Verbindung zu den politischen Machtspielen in Olympus dar.
Mich persönlich interessiert bei aus dem Englisch übersetzten Büchern immer, ob ich den Schreibstil wirklich ansprechen sollte. In diesem Fall entscheide ich mich jedoch dafür, da die Atmosphäre dieses Buches vorrangig durch die Wahl der Wörter und der Gespräche lebt. Und ich möchte anmerken, dass diese Atmosphäre mir eine Gänsehaut bereitet. Noch in kaum einen Fall hat es ein Buch geschafft mich von Anfang an in eine Überzeugung zu schubsen. Es werden bewusst Adjektive und Adverbien genutzt um Olympus als kalt, verdorben und ungemütlich darzustellen. Charaktere werden so gezeichnet, dass dem Leser/der Leserin die gewünschte Meinung suggeriert wird. Es entsteht eine Unbehagen während des Lesens, welches mich dazu gebracht hat, die Seiten zu verschlingen und mit der Story mitzufiebern. Der Sprachstil zwischen Helena und Achilles unterscheidet sich, sodass beide Charaktere sich nicht nur in Ihrem Verhalten innerhalb der Geschichte unterscheiden, sondern das dies sogar in den einzelnen Sichtweisen zu spüren ist. Helenas Sprachstil wirkt weich, ausschmückend, wankelmütig. Achilles wirkt kalt, berechnend, zielstrebig, sowie schmucklos. Ich habe beide Sichtweisen gern gelesen. Genauso wirken auch beide Charaktere auf mich. Helena ist eine beeindruckende Frau. Sie wirkt ganz zu Beginn stark und unaufhaltsam. Sie ließ sich für mich jedoch zu schnell von ihrem weg abbringen, als Zeus (Perseus) sie überrumpelte. Daher bin ich froh gewesen als Hera (Kallisto) ihr den Weg geebnet hat, um ihren Traum weiterzuverfolgen. Ich wünsche mir im Fortgang der Handlung, dass Helena lernt, mehr an ihrer Meinung und ihren Wünschen/Bedürfnissen festzuhalten und sich etwas von ihrer Familie loszusagen. Achilles ist für mich noch schwer einschätzbar, da ich nur die harten Fakten erhalten habe: ausgesetzt, Waise, Arbeitete für Hades dann für Athene, unter deren Führung sich sein Charakter geformt hat. Das Einzige was weich und nahbar an ihm scheint, ist seine Zuneigung für Patroklos. Diese Wendung freut mich sehr, da hierbei ein weiteres Rollenbild aufgezeigt wird, die Liebe zwischen zwei Männern. Dies ist ganz anders als in den Bänden vorher. Auch die Dreierkonstellation ist eine neue Wendung innerhalb der Bücher.
Da ich durch die Seiten durchgerauscht bin und ich wirklich gern wisse möchte wie es weiter geht, empfinde ich das ende der Leseprobe als fiesen Cliffhanger. Ich denke in den weiteren Seiten bis Kapiteln wird der Plot fortgeführt, bis Helena sich als weitere Ares-Kandidatin aufstellen lässt. In dem Moment wird Achilles sie als unwürdige Kandidatin ansehen und sie auf seine Abschussliste setzen oder als nicht wichtig betrachten. Im Laufe der Geschichte wird Helena entweder auf die Hilfe der beiden angewiesen sein und eine Allianz bilden oder sie wird sich mit ihren Fähigkeiten zu einer ernstzunehmenden Anwärterin entwickeln, sodass sie die beiden gegen die unbekannten Anwärter unterstützt. Inwieweit die Beziehung der Charaktere sich entwickeln, mag ich nicht einzuschätzen, da bis jetzt keine Verbindungen zu bestehen scheinen.