Große Enttäuschung
»Proof of Love« erzählt von einer der drei Madigan Schwestern, Aurora. Sie leitet unter anderem die Treuetest-Agentur Proof of Love, in welcher sie Menschen auf die Schliche kommt, die ihren Partnerin ...
»Proof of Love« erzählt von einer der drei Madigan Schwestern, Aurora. Sie leitet unter anderem die Treuetest-Agentur Proof of Love, in welcher sie Menschen auf die Schliche kommt, die ihren Partnerin betrügen.
Diese Idee der Treuetest-Agentur finde ich an sich wirklich cool und originell. Jedoch hebt sich das Buch, meiner Meinung nach, trotz dessen nur wenig bis gar nicht von anderen Romanen aus dem Bereich Office Romance ab. Das liegt unter anderem an dem Schreibstil, welcher für mich keinen großen Erkennungswert innehält.
Des weiteren störten mich die oft unrealistischen und kitschigen Dialoge. Ich habe mich mit einer anderen Leserin darüber ausgetauscht und diese meinte gar, man würde sie für verrückt erklären, spräche sie Zuhause so, wie die Protagonistinnen Aurora und Elijah es tun.
Apropos Protas – die waren mir zu Beginn sehr sympathisch. Ich finde es toll, was für unterschiedliche Charaktere und Eigenheiten die Figuren haben. Allerdings wies Aurora etwa ab der Hälfte des Romans vermehrt ein unreifes und unprofessionelles Verhalten an den Tag. Immer wieder legte sie sich auf der Arbeit mit Elijah an, der eigentlich nur Gutes im Sinne hatte. Das hat sie auf meiner Sympathie-Leiter um einige Sprossen nach unten klettern lassen.
Durch ihr Verhalten sorgte Aurora zudem dafür, dass klärenden Gesprächen zwischen ihr und Elijah sowie zwischen ihr und ihren Schwestern immer etwas im Weg stand. Das hat mir nicht sonderlich gefallen, da ich der Ansicht bin, dass Kommunikation in jedweder Beziehung fundamental ist. Aurora hat es sich damit nur unnötig verkompliziert und die Handlung für die Leserschaft weiter gestreckt als nötig.
Doch nicht nur hat sich die Handlung dadurch gezogen, auch konnte mich der Plot nicht überzeugen. Er war mir zu klischeebelastet und hat mich deswegen gar nicht gecatcht oder in Aufregung versetzt.
Ferner sprangen mir während des Lesens des öfteren seltsame Absätze ins Auge, zum Beispiel mitten in einem Gespräch. Zwar hat das nicht direkt was mit der Geschichte, sondern mit dem Formatieren zu tun, trotzdem möchte ich es erwähnen, da es mich jedes Mal aus dem Lesefluss geworfen hat.
Und da ich diese Rezension nicht so vollkommen negativ enden lassen möchte, hier noch ein Punkt, der mir sehr gefallen hat: das Gendern. Ich weiß, viele Leserinnen bringt das aus dem Takt, aber ich unterstütze es sehr und würde mich freuen, wenn es noch mehr Romane wie »Proof of Hope« geben würde, in denen daran gedacht wird!
Fazit: Leider konnte mich der Roman nicht überzeugen. Ich vergebe deshalb nur 1,5 Sterne.