Der Tote auf dem Friedhof
Der Täter hat sein Opfer kunstvoll an einem Grabstein drapiert. Das Opfer Archie Willson ist den Ermittlern aus der Boulevardpresse bekannt. DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain beginnen mit den ...
Der Täter hat sein Opfer kunstvoll an einem Grabstein drapiert. Das Opfer Archie Willson ist den Ermittlern aus der Boulevardpresse bekannt. DI Aliya Pereira und ihr Kollege DS Marc Bain beginnen mit den Ermittlungen, wobei es Aliya gerade nicht leicht hat mit ihrer 13jährigen Tochter, die sie von der Schule abholen musste und notgedrungen mit zum Tatort genommen hat. Das hat ihr gleich weitere Minuspunkte bei ihrem Vorgesetzten Cooper eingehandelt, der sie eh schon auf dem Kicker hat.
Die Ermittler stoßen auf Archies Mitbewohner Frank, der auf transsexuell macht. Er verheimlicht eindeutig etwas, außerdem hat er wohl das Los gekauft, mit dem Archie gewonnen hat.
Bei den Recherchen kommt heraus, dass der tote Archie von seinem Millionen-Lottogewinn noch nichts ausgegeben hat und nur von den Zinsen gelebt und gefeiert hat. Er war wohl etwas kopflos und hatte noch keine konkreten Pläne. Aber sein Finanzberater erzählte der Polizei, dass Archie alle zum Verkauf stehenden Kirchen erwerben wollte.
Es werden die vielen Briefe, die Archie nach seinem Gewinn erhalten hatte, ausgewertet. Und dort stoßen die Beamten auf eine erste heiße Spur, die sie in Archie's Vergangenheit führt. Alle an dem damaligen Vorfall Beteiligten hatten Drohbriefe bekommen. Erst am Ende dieses Abschnittes wird es wieder spannender, als es einen weiteren Toten gibt.
Jetzt ist die Frage, wer sich an diesen Personen rächen will? Die Schwester des damals verunglückten Jungen kommt mir etwas verschroben vor. Weitere Verwandte gibt es angeblich nicht. Der Junge war auch sehr gläubig. Ob daher Archie‘s Interesse an Kirchen rührte und er etwas gutmachen wollte?
Die vielen Ermittlungen und Befragungen fand ich nicht wirklich spannend, jedoch durchaus interessant und das gehört ja zu den Aufklärungsarbeiten auch dazu.
Mit Aliya bin ich nicht so richtig warm geworden, sie erscheint mir in ihrer Art etwas unterkühlt zu sein, gestresst und übellaunig. Über ihre Lebensumstände erfährt man zuerst nicht viel. Dass es da noch Robin gibt und Lena gab, wird erst später im Buch erwähnt und auch nur häppchenweise. Aliya ist zwar in Glasgow geboren, hat aber indische Wurzeln. Dadurch kommt es öfters zu beinah rassistischen Sprüchen.
Im Gegensatz zu ihr war mit DS Bain sehr sympathisch mit seiner ruhigen, freundlichen Art.
Auch der Vorgesetzte Cooper war zu Beginn immer recht schroff zu Aliya, aber im Verlauf des Buches hat er sich etwas geändert und es gab sogar mal ein Lob.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, der Schreibstil war einfach und es ließ sich zügig lesen. Es gab viele unterschiedliche Charaktere, die alle auf ihre eigene Art und Weise in die Geschichte passten.
Der Schluss hat mich dann doch etwas überrascht.
Das Cover finde ich sehr schön, düster und geheimnisvoll auf einem dunklen Friedhof.