Ein einzigartiges Buch, das man so noch nie gelesen hat & das jeder lesen sollte
Ich muss zugeben, dass ich es lange vor mir hergeschoben habe »Babel« zu rezensieren, da ich das Gefühl habe mit meinen Worten nicht im Ansatz beschreiben zu können wie besonders das Buch ist.
Vorneweg ...
Ich muss zugeben, dass ich es lange vor mir hergeschoben habe »Babel« zu rezensieren, da ich das Gefühl habe mit meinen Worten nicht im Ansatz beschreiben zu können wie besonders das Buch ist.
Vorneweg sollte gesagt werden, dass »Babel« nicht wirklich in ein Genre einzuordnen ist und keinesfalls ein klassisches Fantasy-Buch ist. Obwohl es vereinzelt subtile Fantasy-Elemente gibt, wirkt die Erzählung eher wie eine historische Geschichte mit einem Hauch von Dark Academia.
Das Herzstück des Buches ist seine Sprache. In »Babel« ist das Thema der Sprache nicht nur von zentraler Bedeutung, sondern der Schreibstil selbst spiegelt dies ebenfalls wider. Rebecca F. Kuang hat die Fähigkeit, die äußerst anspruchsvolle Thematik einfach und anschaulich darzustellen, so dass das Buch trotz seiner Komplexität sehr flüssig zu lesen ist. Ein großes Kompliment gilt der Recherchearbeit der Autorin. Es war wirklich beeindruckend, wie viel Wissen in dem Buch vermittelt wurde. Man hatte außerdem das Gefühl, dass jedes Wort bis ins kleinste Detail durchdacht wurde.
Die Handlung war ebenso magisch. Die erste Hälfte des Buches ist zwar etwas ruhiger, jedoch fand ich es zu keiner Zeit langweilig. Ich fand gerade auch die Kapitel toll, in denen man die Charaktere während des Studiums begleitet hat. Als Leser war es unheimlich spannend mehr über die verschiedenen Bedeutungen der Sprache zu erfahren und so auch in verschiedene Kulturen einzutauchen. In der zweiten Hälfte ist das Tempo ziemlich angestiegen und als Leser hat man eine Achterbahn der Gefühle durchlebt. Ich habe wirklich alle Emotionen durchlebt und konnte auch die ein oder andere Träne nicht zurückhalten.
Die Charaktere haben ebenfalls zu der Einzigartigkeit des Buches beigetragen. Besonders Robin habe ich ganz besonders in mein Herz geschlossen. Ich habe so mit ihm mitgefühlt und fand es toll, wie er sich über das Buch hinweg entwickelt hat. Die Figuren waren alle sehr authentisch und man lernte sowohl ihre guten als auch ihre schlechten Seiten kennen.
Das Bemerkenswerte an diesem Buch sind für mich jedoch vor allem die Themen, die es behandelt und auf die es aufmerksam macht. Rebecca F. Kuang führt dem Leser die Grausamkeit von Rassismus und Kolonialismus unverblümt und schonungslos vor Augen. Als Leser ist man schockiert und fühlt sich von einer Welle des Unbehagens überrollt. Aber genau das ist notwendig, um den Leser zu sensibilisieren und die Worte nachhallen zu lassen. Aufgrund der Vielschichtigkeit des Buches sind aber auch viele andere Themen Gegenstand des Buches.- Herkunft, Familie oder auch die Ungleichstellung der Frau zur damaligen Zeit. Auch wenn die Erzählung im 19. Jahrhundert spielt, sind die dargestellten Problematiken auch in der heutigen Zeit höchst aktuell und geben Anlass zum Reflektieren.
Schlussendlich kann ich nur sagen, dass »Babel« für mich ein ganz besonderes Buch war, das sich vor allem durch seine unverwechselbare Sprache und seine behandelten Thematiken von den meisten anderen Büchern unterscheidet. Das Buch vermittelt außerdem eine unglaubliche Fülle an Wissen, verliert dabei aber nicht an Emotionalität und Spannung. Aus diesem Grund bin ich der festen Überzeugung, dass jeder dieses Buch gelesen haben sollte. Diejenigen, die offen an die Geschichte herangehen, werden mit Sicherheit eine Bereicherung erfahren und ein Buch in der Hand halten, das noch lange nachklingen wird.