Zuerst möchte ich auf das Cover von "Hot Mess" eingehen, welches ich unheimlich schön finde. Mir gefallen aktuell minimalistische, ästhetische Cover wie dieses total gut, da sie auch im Bücherregal absolut ...
Zuerst möchte ich auf das Cover von "Hot Mess" eingehen, welches ich unheimlich schön finde. Mir gefallen aktuell minimalistische, ästhetische Cover wie dieses total gut, da sie auch im Bücherregal absolut toll aussehen.
Am Anfang werden die Lesenden direkt mitten ins Geschehen geworfen. Wir befinden uns in der kleinen, beengten Wohnung von Claire und Jamie, welches direkt ein beklemmendes Gefühl vermittelt und vermuten lässt, dass viele unausgesprochene Dinge zwischen den Protagonisten stehen. Wir bekommen sehr schnell tiefe Einblicke in die Gefühlswelt und Unsicherheiten des Paares, welche teilweise sehr nüchtern und humorvoll aufgezeigt werden. Man fühlt sich den beiden Charakteren schnell verbunden, z.B. durch Claires Fixierung auf ihr Handy, die Angst vor Zurückweisung und die Suche nach etwas was sie innerlich zur Ruhe bringt - ich denke da erkennen sich einige der Lesenden wieder. Ich habe mich bereits auf den ersten Seiten oft ertappt gefühlt. Auch den Konflikt zwischen Claires Eltern fand ich sehr interessant beschrieben, die verletzten Gefühle, die dabei im Mittelpunkt stehen haben die Charaktere lebendig wirken lassen. Sophie White stellt auf diesen ersten Seiten zentrale Probleme einer Generation dar, welche sich abhängig macht von Likes, Followern und Aufmerksamkeit. Eine Generation, die einem Endorphinschub nach dem anderen hinterherjagt, um das Gefühl von Glück, Bestätigung und geliebt zu werden für einen kurzen Moment zu spüren, nur um danach in ein noch tieferes Loch zu fallen.
Im zweiten Kapitel geht es um Lexi, die zusammen mit Amanda, ihrer besten Freundin, einen erfolgreichen Podcast führt. Eigentlich läuft in ihrem Leben alles perfekt. Gerade hat sie sich mit ihrem Partner verlobt, der ihr den Rücken freihält, sie unterstützt wo er nur kann und sollte eigentlich glücklich sein. Hinter verschlossenen Türen tun sich allerdings Abgründe auf: Lexi leidet an einer Essstörung, welche sie vor allen anderen verbirgt. Sie fühlt sich verloren und fehl am Platz in ihrem derzeitigen Leben. Als sie dann noch einige negative, kritische Kommentare zu ihrer Person erntet kommt sie ins Straucheln. Ist dieses Leben noch das was sie sich tief in ihrem Inneren wünscht?
Allein die Leseprobe hat mich schon sehr nachdenklich zurückgelassen. Ich freue mich sehr darauf die weiteren Kapitel des Buches zu lesen und wie die drei Frauen ihren Weg zueinander finden und wie sie mit all den Steinen auf ihrem Weg umgehen werden.