Viel Potenzial, das leider nicht voll ausgeschöpft wurde.
Meine Meinung
Ich durfte im Rahmen einer Leserunde der Lesejury das Buch lesen. Mich interessierte hier die Welt der Ventura, wie Menschen im All mit dem Wissen, sie haben nie einen Planeten von nahem ...
Meine Meinung
Ich durfte im Rahmen einer Leserunde der Lesejury das Buch lesen. Mich interessierte hier die Welt der Ventura, wie Menschen im All mit dem Wissen, sie haben nie einen Planeten von nahem gesehen und werden es auch nie, denn ihre Mission ist das Wichtigste, leben und arbeiten können. Und wie sich auf diesem Schiff, auf dem alles kontrolliert wird, eine Liebe entstehen kann.
Doch schnell war klar… so viel Liebe wie es in diesem Band gibt, ist einfach zu viel. Das erste Drittel war von düsterer und depressiver Stimmung, denn das Buch wird aus der Sicht der Hauptprotagonistin Seren erzählt. Sie leidet unter Depressionen, was in so einer Umgebung relativ normal zu sein scheint. Da wir nur aus ihrer Sicht die Dinge geschildert bekommen, sind sie eben sehr düster und trüb. Tja bis sie Dom kennen lernt, ab da war die düstere Stimmung passeé und wir tauchen in ein zuckerartiges Liebesrosa ein. Und das hält bis zum Schluss an.
Die Idee von Kate Ling, eine Dynastie im All auf einem Raumschiff zu verlagern, war wirklich interessant und das was man von der Kultur auf dem Schiff mitbekommt hat, ließ einen manchmal das Blut in den Adern gefrieren. Von Intrigen, Machtkämpfe, Zwang bis hin zu inszenierten Unfällen haben wir alles vertreten. Doch leider bleibt vieles einfach zu blass und unscheinbar hinter der riesigen Liebesgeschichte.
Die Charaktere waren sehr detailliert ausgereift und bis auf Seren, konnte ich fast immer die Handlungen nachvollziehen. Seren ist ein besonderer Fall, denn durch die Depressionen und ihren Schwermut war es von Anfang an schwierig, sich in sie hineinversetzen. Sie ist zum Teil sehr unbändig in ihren Entscheidungen und bringt damit sogar ihre große Liebe in Gefahr.
Dom hingegen war für mich eher ein blasser Charakter. Er kam bei mir einfach als Serens Liebster rüber und einzig sein Weltbild und sein musikalisches Talent waren mir aufgefallen.
Dagegen hat mich ein Charakter besonders in seinen Bann gezogen. Ezra, der Verlobte von Seren, war im ersten Teil einfach nur ein arroganter Mistkerl. Doch im Laufe der Geschichte konnte man, trotz Serens schlechten Sichtweise gegenüber ihm, eine starke Veränderung sehen.
Für mich war der Spannungsbogen okay. Nicht mehr und nicht weniger, das Ende war vorher zu sehen, auch wenn es hier noch einmal richtig spannend wurde. Auch hat Kate Ling hier noch einmal die Kurve bekommen, denn es gab zum Schluss ein paar sehr emotionale und tiefe Einblicke in die Charaktere. Auch wenn ich gerne viel mehr Informationen gehabt hätte, was das Leben auf einem Raumschiff angeht, war “Wir zwei in fremden Galaxien” eine solide Leistung mit viel Potenzial, dass hoffentlich in den Folgebänden besser genutzt wird.
Mein Fazit
“Wir zwei in fremden Galaxien” von Kate Ling, ist ein ziemlich spannender Sci-Fi Roman der leider über den Verlauf, mehr Liebesroman mit Sci-Fi Elementen wurde, aber mit einer einzigartigen Umgebung und interessanten Charakteren heraus sticht. Zwar wurde hier viel Potenzial verschenkt, aber ich habe Hoffnung auf die Folgebände. Zu empfehlen, an alle die gerne Liebesromane mit Sci-Fi Elementen lesen und nichts gegen Kitsch haben.