Psychopathischer Serienkiller auf Reisen
Falk Hagedorn, ein pensionierter Fallanalytiker, hatte nicht vor jemals wieder mit dem LKA zusammen zu arbeiten. Doch dann steht plötzlich Nadine Adler vor ihm und bittet ihn um Mithilfe bei einem Fall ...
Falk Hagedorn, ein pensionierter Fallanalytiker, hatte nicht vor jemals wieder mit dem LKA zusammen zu arbeiten. Doch dann steht plötzlich Nadine Adler vor ihm und bittet ihn um Mithilfe bei einem Fall mit vier brutal zugerichteten Leichen an vier deutschen Flughäfen. Alles deutet auf einen Serientäter hin. Doch dann stellt sich heraus, dass die DNA, die an den Tatorten gesichert werden konnte, einer Frau gehört. Die Ermittler sind schockiert. Die Opfer scheinen keinerlei Gemeinsamkeiten zu haben. Warum wurden sie ermordet? Was hat die Täterin mit Flughäfen zu tun? Und kennt Falk Hagedorn sie vielleicht sogar?
Matthias Bürgels zweiter Band mit dem knorrigen Profiler Falk Hagedorn ist ein sehr gelungener Thriller und eine tolle Fortsetzung. Man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, um der Geschichte folgen zu können. Man sollte „Dunkler Hass“ aber auf jeden Fall VOR „Schrei nach Rache“ lesen, da hier einige Dinge des ersten Bandes verraten werden.
Das Buch ist klar und spannend geschrieben. Vor allem die kurzen Kapitel haben mir gut gefallen. Wobei man dadurch auch versucht ist nur noch ein kleines Kapitel zu lesen. Und dann noch eins, und noch eins…
Man merkt auf jeden Fall, dass der Autor vom Fach ist und viel Zeit in Recherchen investiert hat. Die polizeilichen Ermittlungen und Abläufe wirken authentisch und die Beschreibung des Cockpits z. B. ist sehr detailiert. Mir gefällt, dass die Handlung nicht an fiktiven, sondern an realen Orten spielt. Das macht das Buch interessant. Vor allem, wenn man an diesen Stellen vielleicht schon gewesen ist oder sogar in den betreffenden Orten wohnt.
Die Charaktere sind realistisch und haben Ecken und Kanten. Besonders Falk Hagedorn war mir dadurch sofort sympathisch. Er ist nach einem Unfall querschnittsgelähmt und an den Rollstuhl gefesselt. Doch er lässt sich davon nicht aufhalten, weil aufgeben für ihn keine Option ist. Auch die junge LKA-Beamtin Nadine Adler zeigt, dass sie Schwächen hat und nicht perfekt ist. Obwohl sie trotzdem eine starke Persönlichkeit hat und sich selbst von Hagedorn nicht einschüchtern lässt. Marius Bannert scheint es mit den Vorschriften genauer zu nehmen als sein Freund Falk. Dennoch harmonieren die beiden und pflegen eine eher ungewöhnliche Freundschaft.
Die Handlung ist fesselnd, enthält viele unerwartete Wendungen und das Ende überrascht, obwohl man schon recht früh erahnen kann, wer die Mörderin ist. Ich habe mich gefragt, was nach der Bestätigung wohl noch kommen könnte, doch was dann kam, hat meine Vorstellungskraft klar überstiegen, Mit so einem Ende habe ich wirklich nicht gerechnet. Es war schockierend und dramatisch, hat aber perfekt gepasst. Viele Fragen, die ich mir während des Lesens gestellt habe, wurden am Schluss aufgeklärt und haben das Buch so zu einer runden Sache gemacht.
Die Geschichte ist schlüssig und realistisch. Sie dreht sich nicht nur um die brutalen Morde, sondern auch um die psychischen Hintergründe, die die Mörderin zu den Taten veranlasst haben. Die Spannung wird von Kapitel zu Kapitel übertragen. Meiner Meinung nach ist nicht eines dabei, das überflüssig gewesen wäre. Matthias Bürgel hat es geschafft, die Geschichte perfekt umzusetzen und daraus ein hervorragendes Buch entstehen zu lassen. Ich freue mich schon jetzt auf hoffentlich noch einige genauso packende Fälle mit Hagedorn, Bannert und Adler.
„Schrei nach Rache“ ist ein fesselnder, toll geschriebener Thriller, der mit einigen Überraschungen aufwartet und von mir eine klare Leseempfehlung erhält.
Für dieses Buch sollte man sich Zeit nehmen, denn man will es erst wieder aus der Hand legen, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist.