Leserunde zu "Die Anatomie der Einsamkeit" von Louise Pelt

Ein Roman über Sehnsucht, Mut und Hoffnung
Cover-Bild Die Anatomie der Einsamkeit
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Louise Pelt (Autor)

Die Anatomie der Einsamkeit

Roman

Ein kluger Roman über Sehnsucht, Mut und Hoffnung

Journalistin Olive träumt von der ganz großen Geschichte - und davon, endlich ein Zuhause zu finden. Zwar ist sie in einer liebevollen Familie aufgewachsen, aber sie wird das Gefühl nicht los, dass ihr etwas fehlt, um wirklich glücklich zu sein. Können ausgerechnet die Nachforschungen zu dem alten, scheinbar wertlosen Kompass ihrer Großmutter Olive aus ihrer Einsamkeit führen?

Zwanzig Jahre zuvor führt Claire ein Leben auf der Überholspur. Aber die Nachricht vom Tod ihrer Schwester Iris wirft sie aus der Bahn. Sie flieht Hals über Kopf auf die kleine Felsinsel, auf der Iris lebte. Dort findet Claire haufenweise Zeichnungen - darunter auch eine von einem alten, scheinbar wertlosen Kompass ...

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.02.2025 - 16.02.2025
  2. Lesen 24.02.2025 - 16.03.2025
  3. Rezensieren 17.03.2025 - 30.03.2025
    Rezensieren

Schlagworte

Einsamkeit Familie Liebe Geheimnis moderne Einsamkeit Social Media Literarische Unterhaltung

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Abschnitt 3, KW 11, Seite 292 bis Ende

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Wiebke_Wa

Mitglied seit 11.05.2024

Veröffentlicht am 15.03.2025 um 21:59 Uhr

Zitat von SophiaDango

Der letzte Abschnitt hat mir besser gefallen als der zweite, in der Mitte des Buchs war mir die Handlung an einigen Stellen fast ein bisschen zu langatmig und ist auf der Stelle getreten.



Das ging mir ähnlich, den zweiten Abschnitt hätte man auch in weniger Worten abhandeln können. Einige Passagen hätte es nicht gebraucht. Trotzdem ein sehr gelungenes Buch.

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Squirrel

Mitglied seit 11.05.2016

Immer in Bewegung

Veröffentlicht gestern um 06:23 Uhr

Zitat von Wiebke_Wa

Um ehrlich zu sein, war ich auch froh, dass die Liebesgeschichten am Ende keine große Rolle gespielt haben



Es hätte dem Buch nicht gut getan, wenn die Liebesgeschichte ausführlicher gewesen wäre.
Die Befürchtung hatte ich, so ist es gut und richtig.

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gagiju

Mitglied seit 21.01.2021

Nirgendwo habe ich mehr Ruhe gefunden als in Wäldern und in Büchern. Thomas von Kempen

Veröffentlicht gestern um 10:55 Uhr

Mit großem Vergnügen und mit Spannung habe ich das Buch nun zu Ende gelesen, und es war für mich ein befriedigendes Ende.

Allerdings hatte ich teilweise Mühe, den Fäden zu folgen, wer jetzt wer ist und zu wem gehörte oder nicht. Gerade was die Großmütter-Relationen betrifft. Das kann aber auch eine Frage der Konzentration gewesen sein - ich habe den größten Teil des letzten Abschnittes während einer Zugfahrt gelesen.

Dass Claire ihren Frieden mit ihrer Schwester, ihrem Kind und irgendwie auch mit Will gefunden hat, war für mich gut nachvollziehbar und ansprechend geschildert. Dass sie mit Pete zusammen kommt, habe ich ja länger vermutet.

Was ist eigentlich aus dem Fuchsmädchen geworden? Blieb das offen, oder habe ich das überlesen?

Alles in allem hat mir das Buch sehr, sehr gut gefallen, ich werde es vielleicht als Print noch einmal in Ruhe lesen...



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Julischka89

Mitglied seit 14.09.2024

Zu viele Bücher, zu wenig Zeit.

Veröffentlicht gestern um 13:17 Uhr

Der letzte Abschnitt hat mir sehr gut gefallen. Eigentlich wie das ganze Buch! Bis zu letzt hätte ich keine Idee gehabt wie die beiden erzählstränge zueinander kommen, das mochte ich sehr, so blieb es bis zum Ende spannend aber auf eine ruhige Weise. Louise pelt hat auch wirklich eine sehr angenehme Art zu schreiben, das Buch war für mich zu keinem Zeitpunkt zu langatmig.
Wie bereits andere von euch schon erwähnt haben bin auch ich froh das keine Liebesgeschichte zu sehr die Oberhand übernommen hat.
Bei dem Buch passt alles zusammen.. Cover, haptik des Umschlags, die Geschichte, Schreibstil und die kurzen Gedichte immer mal wieder. Ich habe es wirklich sehr sehr gern gelesen!
Danke noch einmal das ich dabei sein durfte.

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Squirrel

Mitglied seit 11.05.2016

Immer in Bewegung

Veröffentlicht gestern um 16:30 Uhr

Vielen Dank für das tolle Buch und euch allen für die interessante und unterhaltsame Leserunde 🤗
Vielleicht lesen wir uns demnächst wieder.....

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Langeweile

Mitglied seit 28.10.2018

Je mehr ,je lieber.

Veröffentlicht gestern um 18:25 Uhr

Auch wenn Claire es nicht wahrhaben wollte und die Zeichen, welche ihr Körper unmissverständlich sendete, nicht verstehen wollte, muss sie sich nun mit ihrer Schwangerschaft auseinandersetzen. New York und ein Baby passen nicht zusammen, an eine Abtreibung, dachte sie nur kurz. Plötzlich taucht Will auf und möchte ein gemeinsames Leben mit ihr,gut ,daß sie sich gegen ihn entschieden hat. auch wenn ich nicht an so etwas gedacht hatte,meinte ich schon im ersten Abschnitt,dass sie vielleicht eine ganz andere Richtung einschlägt. Nach und nach haben sich alle Puzzleteile zufrieden stellend geschlossen und auch für Tom und Olive gibt es ein neues Leben,Marcus hat das nachsehen, geschieht ihm recht.
Auch wenn mir das Lesen auf dem Tablet einige Probleme bereitet hat,E Books sind nicht meins , Hat mich das Buch total überzeugt.

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testethar

Mitglied seit 21.06.2022

Veröffentlicht gestern um 21:44 Uhr

schnaeppchenjaegerin schrieb am 10.03.2025 um 00:43 Uhr

Am Ende bleiben keine Fragen offen, was ich für ein befriedigendes Leseerlebnis persönlich immer wichtig finde. Auch war ich bis zum Ende gebannt, alle Geheimnisse zu entschlüsseln, auch wenn der Roman im Mittelteil seine Längen hatte. In Bezug auf Popppy konnte man aufgrund der historischen Ereignisse erahnen, in welche Richtung das Buch gehen würde, aber natürlich nicht, was Poppy genau hat erleben müssen. Ihr persönliches Schicksal ist erschütternd und ihr Vater muss einfach nur grausam gewesen sein. Man möchte gar nicht genau wissen, was er als Arzt in der NS-Zeit getrieben haben muss. Olive kam mir diesbezüglich allerdings sehr naiv vor. Selbst als Engländerin muss man doch von deutschen Kriegsverbrechern und ihrer Flucht nach Südamerika gehört haben. Genauso wunderte mich der andauernde Vorwurf, dass Poppy beim BDM war. Ich finde nicht, dass man die Mädchen von damals pauschal beschuldigen kann. Nicht alle sind der Ideologie gefolgt, aber es blieb ihnen eben doch keine freie Wahl, sich dort zu beteiligen oder nicht.
Interessant fand ich mehr über die Situation Dänemarks und die Rettung der dänischen Juden zu erfahren. Selbst wenn ich schon viele Romane gelesen habe, die zur Zeit des Zweiten Weltkriegs handeln, lernt man doch nie aus.
Gut gemacht fand ich, dass wir Poppys Pein und Schuld über die Gedichte erfahren. Das ist mal etwas anderes und origineller, als wenn nachfolgende Generationen ein Tagebuch finde, durch dass sich im Nachhinein vieles erklären lässt.
Mit ihrem Erbe wollte Poppy sicher ihr Gewissen erleichtern und ich sehe es als ihre Lebensbeichte im hohen Alter.

Ich habe mich jedoch gefragt, warum es Olive und Tom so kompliziert mit der Übersetzung machen. Ich hätte zumindest parallel schon einmal mit Google oder einer Übersetzungs-App versucht, schneller den Inhalt zu entschlüsseln. Und müssten Olive als Journalistin nicht noch bessere Möglichkeiten wie eine KI zur Verfügung stehen?

Erschütterndes erfahren wir auch über Iris` und Claires Geschichte. Beide haben sich die Schuld am Tod ihrer Eltern gegeben, aber nie darüber gesprochen. Die Schwesternbeziehung ist daran tragisch zerbrochen. Sehr schade dabei ist auch, dass Iris' Versuch, durch Briefe einen Kontakt mit Claire herzustellen, gescheitert ist.
Gewundert hat mich, dass Will tatsächlich den Weg auf sich genommen hat, um Claire zu finden, auch wenn der Versuch mir doch nur halbherzig vorkam. War die Trennung von seiner Frau aufrichtig? Wollte er Claire wirklich zurückgewinnen? Vielleicht lieber ohne Kind? In jedem Fall hat Claire die richtige Entscheidung getroffen. Sie hätte ihm nie ganz vertrauen können, dafür hat er sie zu sehr hintergangen. Eigentlich war sie viel zu rücksichtsvoll und hätte ihm mal richtig die Meinung geigen sollen.

Finde es heutzutage statt echt einfach eine schnelle Übersetzung zu bekommen. Mittlerweile sind die aus dem Internet gesuchten Alternativen echt gut.

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testethar

Mitglied seit 21.06.2022

Veröffentlicht gestern um 21:48 Uhr

misspider schrieb am 10.03.2025 um 06:51 Uhr

Das Ende hat mir gut gefallen, da alle Details aufgelöst werden - nur der Prolog erschloss sich mir nicht mehr so richtig: wieso war sie ins Wasser gegangen? Hab ich da was überlesen?

Dass Frankie und Poppy sich noch einmal sehen ist wirklich ein schönes Happy End, aber auch sehr traurig wegen der verpassten gemeinsamen Zeit. Unglaublich wie hartherzig und unmenschlich Mathildes Vater agiert hat.

Auch Claire und Olive haben endlich ihren Weg gefunden, wurde ja auch Zeit!

Mein Fazit: obwohl ich mit den Hauptpersonen nicht so ganz eins war, hat mir das Buch doch ziemlich gut gefallen. Am besten natürlich - wie eigentlich bei allen Romanen auf mehreren Zeitebenen - die Geschichte von Poppy, auch wenn diese diesmal nicht in eigenen Kapiteln, sondern über die Nachforschungen von Olive erzählt wurden. Klar gibt es die Gedichte, aber die sind für mich jetzt nicht so relevant dabei.

Besonders gefallen hat mir auch die Stelle, wo Claire über das Wort gemeinsam nachdenkt und merkt, dass auch das Wort einsam darin steckt.

Die Szene am Anfang hab ich total vergessen. Ergibt für mich auch keinen Sinn.

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testethar

Mitglied seit 21.06.2022

Veröffentlicht gestern um 21:51 Uhr

Der Roman hat mich von Anfang an gefesselt, weil sich die verschiedenen Handlungsstränge nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenfügen. Besonders Poppys Geschichte hat mich tief berührt – ihr Schicksal ist tragisch, und die Vergangenheit ihres Vaters wirft düstere Schatten. Dass Olive anfangs so wenig hinterfragt, fand ich überraschend – gerade als Journalistin hätte ich mehr Skepsis erwartet.

Spannend fand ich auch die Einblicke in Dänemarks Rolle im Zweiten Weltkrieg, das war für mich ein neuer Aspekt. Die Idee, Poppys Erlebnisse über Gedichte sichtbar zu machen, war ungewöhnlich, aber wirkungsvoll.

Die Konflikte innerhalb der Familie – vor allem zwischen Iris und Claire – wurden sensibel dargestellt. Claires Entwicklung hat mir besonders gefallen: Sie wächst an den Herausforderungen, trifft eigene Entscheidungen und erkennt, was ihr wirklich wichtig ist. Auch Olives und Toms Beziehung entwickelt sich auf ruhige, glaubhafte Weise.

Der Roman zeigt, wie tief Schuld und Schweigen wirken können – und wie befreiend es sein kann, sich der Vergangenheit zu stellen. Ein berührendes Buch, das auch nach dem Lesen nachklingt.

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Leiraya

Mitglied seit 04.09.2021

Go with the flow!

Veröffentlicht gestern um 21:53 Uhr

Zitat von Maria_12

Ein bisschen gefehlt hat mir allerdings schon, was Olives Vater zu der erschütternden Aufdeckung über seine Mutter, empfunden hat! Auch fand ich, dass Olives Eltern, im dritten Teil, irgendwie nicht mehr zu Wort gekommen sind! Hier hat mir so ein kleiner Abschluß gefehlt!



Das ging mir auch so. Oder dass sie zumindest bei der Seebestattung dabei sind, ebenso wie der Rest der Familie, ist schon etwas unglaubwürdig und schade für das Ende.