Leserunde zu "Toxin" von Kathrin Lange und Susanne Thiele

Was, wenn das Überleben der Menschheit von dir abhängt?
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Mit Autoren-Begleitung
Kathrin Lange (Autor), Susanne Thiele (Autor)

Toxin

Thriller

Was, wenn eine jahrhundertealte Seuche aus der Arktis zurückkehrt?

Als in Berlin Obdachlose an Milzbrand sterben, ist Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg alarmiert. Die Fälle erinnern an ein Ereignis in Alaska vor 10 Jahren, als das Auftauen des Permafrostbodens einen tödlichen Erreger freisetzte. Ebenfalls in Alaska verschwindet Ninas Freund, der Milzbrand-Forscher Gereon Kirchner. Nina bittet ihren Bekannten Tom Morell, dorthin zu reisen und herauszufinden, was passiert ist. Schon kurz nach Toms Ankunft taucht in einem Eistunnel eine Frauenleiche auf. Ist Gereon schuld an ihrem Tod? Hat er gar mit dem qualvollen Tod der Obdachlosen in Berlin zu tun? Während Tom und Nina versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen, müssen sie begreifen, dass sie gegen einen sehr viel mächtigeren Gegner kämpfen, als sie dachten ...

»Hoch spannend« STERN über PROBE 12

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 19.06.2023 - 09.07.2023
  2. Lesen 17.07.2023 - 06.08.2023
  3. Rezensieren 07.08.2023 - 20.08.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Permafrost Arktis Mikroben Milzbrand Klima Klimawandel Großkonzerne Tom Morrell Nina Falkenberg Thriller

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 07.08.2023

Wissenschaft spannend aufbereitet

9

Was passiert, wenn mit einem tödlichen Erreger, der durch das Auftauen des Permafrostbodens freigesetzt wurde, experimentiert wird?
Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg ist zunehmendes besorgt, ...

Was passiert, wenn mit einem tödlichen Erreger, der durch das Auftauen des Permafrostbodens freigesetzt wurde, experimentiert wird?
Die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg ist zunehmendes besorgt, dass der Tod von zwei Obdachlosen in Berlin, die an Milzbrand gestorben sind, mit dem Verschwinden von ihrem Freund Gereon Kirchner zu tun hat. Er ist als Milzbrand-Forscher in Alaska unterwegs und dabei ein neues Medikament zu entwickeln. Ninas Bekannter Tom Morell ist ebenso in Alaska, weshalb sie ihn bittet ihr bei der Suche nach Gereon zu helfen.

Kathrin Lange und Susanne Thiele beschreiben eine vielleicht nicht ganz so ferne Zukunft, in der die Folgen der Klimakatastrophe deutlich zu spüren sind. In Verbindung mit Verstorbenen an einer eigentlich ausgestorbenen Krankheit und einem weiteren Mord hat sich hier ein spannender Plot ergeben. Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden und grade bei den eher wissenschaftlichen und medizinischen Stellen haben die Autorinnen ihr Können bewiesen, da ich dem Ganzen gut folgen konnte.
Die Kapitel waren sehr kurz gehalten und haben aus der Sicht einiger unterschiedlicher Charaktere berichtet. Dadurch fiel es mir hier manchmal schwer den Überblick zu behalten. Und ja - hier geht es um unsere Klimakatastrophe - jedoch wurden mir in diesem Zuge teilweise zu viele Themen auf einmal angeschnitten, die damit zwar in Verbindung stehen aber mit dem eigentlichen Fall nicht unbedingt etwas zu tun hatten.
Sehr interessant und facettenreich fand ich die unterschiedlichen Charaktere, zu denen ich im Laufe des Lesens meine Meinung auch mal geändert habe.
Die Erzählung fing für mich super spannend an, ist dann allerdings etwas abgeflacht und hat zum Ende hin aber nochmal an Fahrt aufgenommen mit dem ein oder anderen Aspekt, mit dem ich nicht gerechnet habe.
Alles in allem habe ich mich ganz gut unterhalten gefühlt und bin dazu geneigt ebenso „Probe 12“ zu lesen.

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Klimarettungsappell statt Medizinthriller

7

Gereon Kirchner forscht in Berlin am Milzbranderreger, um hochwirksame Medikamente gegen Krebs herzustellen. Als er eine Reise nach Alaska unternimmt, wo Karibus im Permafrost das entsprechende Bakterium ...

Gereon Kirchner forscht in Berlin am Milzbranderreger, um hochwirksame Medikamente gegen Krebs herzustellen. Als er eine Reise nach Alaska unternimmt, wo Karibus im Permafrost das entsprechende Bakterium in sich tragen, ereignet sich in einem Eistunnel ein Unglück und Gereon verschwindet von der Forschungsstation. Seine Bekannte, Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg, setzt alle Hebel in Bewegung, dass Kirchner gefunden wird und schickt Tom Morell auf die Suche, denn in Berlin gibt es inzwischen Gerüchte, die Gereon mit dem Tod von zwei Obdachlosen in Verbindung bringen.

Dramatische Szenen in Alaska fesseln den Leser schon im Prolog, spannend geht es auch auf den folgenden Seiten weiter, man lernt unterschiedliche Figuren kennen und Wissenswertes über Permafrostböden, Viren und Bakterien und vor allem, wie man diese auf ganz gegensätzliche Weise als Medizin oder als Waffe einsetzen kann. Aber dann, dann wird es schulmeisterlich: mit erhobenem Zeigefinger erklären uns die beiden Autorinnen den Klimawandel, schreiben über Rassismus, soziale Ungerechtigkeit und Verschwörungstheorien, selbst das Gendersternchen findet in einer Passage Eingang ins Geschehen. Schnell beschleicht einen das Gefühl, es geht gar nicht so sehr um einen aufregenden Thriller rund um Anthrax, sondern darum, die Menschen zu belehren. Auch wenn es irgendwann wieder mehr in Richtung der eigentlichen Handlung geht, so bleibt dieser unterschwellige mahnende Ton doch weiterhin vorhanden, nimmt gegen Ende des Buches sogar wieder zu.

Der Schreibstil von Lange und Thiele liest sich angenehm und flüssig, die Figuren sind plastisch und könnten uns durchaus genau so im echten Leben begegnen. Die Szenen wechseln häufig, sodass man neugierig wird, wie sich ein offener Handlungsstrang weiterentwickelt und welche Motivation jede einzelne Person antreibt. Auch die gründlichen Recherchen sind detailliert eingearbeitet und gut verständlich, selbst für Laien auf dem Gebiet der Medizinforschung. Der im Klappentext erwähnte Machtkampf zwischen Tom, Nina und einem unbekannten Gegner fällt jedoch vielen Ergüssen zu gesellschaftspolitischen Themen zum Opfer, als Leser wird man gleichsam überrumpelt von persönlichen Botschaften, welche wie ein Trojanisches Pferd in diesen Medizinthriller verpackt sind.

Die Kurzinformation zum Buch hat anderes erwarten lassen, ich bin vom Ergebnis nicht wirklich überzeugt.

Titel Toxin
Autor Kathrin Lange, Susanne Thiele
ASIN B0BL7MXBSY
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (464 Seiten)
Erscheinungsdatum 28. Juli 2023
Verlag Lübbe

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Veröffentlicht am 07.08.2023

Mit erhobenem Zeigefinger durch den Thriller...

5

Den Thriller Toxin, von Susanne Thiele und Kathrin Lange, durfte ich über die Lesejury lesen. Er erschien am 28.07.2023 im Lübbe Verlag als Taschenbuch sowie E-Book und ist 464 Seiten stark. Meine Rezension ...

Den Thriller Toxin, von Susanne Thiele und Kathrin Lange, durfte ich über die Lesejury lesen. Er erschien am 28.07.2023 im Lübbe Verlag als Taschenbuch sowie E-Book und ist 464 Seiten stark. Meine Rezension kann kleinere Spoiler enthalten. Es handelt sich für mich um ein Rezensionsexemplar, die Bewertung ist aber ehrlich und frei.

Erzählt wird die Geschichte von Nina, Gereon und Tom. Nina arbeitet als Wissenschaftsjournalistin in Berlin und ist mit dem Arzt Gereon liiert, der an der Entwicklung eines neuen Medikaments für die Krebstherapie arbeitet. Das ganze soll mithilfe von Erregern aus dem Permafrost geschehen, die bei einem Unglücksfall 10 Jahre vor Handlungsbeginn in Alaska freigesetzt wurden. Durch eine Überschwemmung in Berlin wurden dann aber alle Proben des Erregers vernichtet und Gereon macht sich auf den Weg nach Alaska, um weitere Proben zu beschaffen. Dort bricht dann jeder Kontakt zu ihm ab und Nina schickt ihren Freund Tom hin, um ihn zu finden. Gleichzeitig sterben in Berlin zwei Obdachlose an eben jenem Erreger und die Polizei nimmt Gereons Firma ins Visier.

Was nach einem tollen Thriller klingt, fängt auch stark mit einem tollen Prolog an, nimmt dann aber leider stark ab. Positiv hervorheben kann ich die Handlungsstränge um Tom in Alaska und einige gute Einfälle im späteren Verlauf des Buches, die ich an dieser Stelle aber nicht spoilern möchte. Der Mittelteil war spannend und gegen Ende waren auch noch positive Überraschungen und Highlight Momente dabei. Ebenfalls positiv waren die Fachkenntnisse auf mikrobiologischer Seite, sowie das Nachwort, wo Fakten und Fiktion noch einmal erklärt wurden.

Der angenehme Lesefluss, innerhalb der einzelnen Abschnitte, kann auch hervorgehoben werden, allerdings finden innerhalb der Kapitel oft mehrere Sprünge zwischen Charakteren und Orten statt und die erscheinen nicht immer sinnhaft. Bedauerlicherweise stört das den Lesefluss. Auch wurden viele Nebencharaktere zu detailliert beschrieben, was die Handlung um die Hauptstory nicht vorangebracht hat und nichts zur Geschichte beitrug.

Das größte Manko war allerdings der erhobene Zeigefinger ... Die beiden Autorinnen wollten hier sämtliche Probleme unserer Zeit in einem Buch unterbringen. Das Tauen des Permafrosts ist natürlich ein Klimathema, aber leider wurden einem außerdem Fake News, das Gendern, die bösen Pharmaunternehmen, soziale Ungerechtigkeit, Politik generell sowie Frühgeburten und Kindstod um die Nase gehauen. Ich könnte das noch fortsetzen, beschränke es aber auf diese. Manch einer mag es einfach realistisch finden, ich fand es vor allem anstrengend und ich habe an vielen Stellen überlegt das Buch abzubrechen.

Meinen Geschmack hat dieser Thriller also leider nicht getroffen, daher kann ich an dieser Stelle keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Insgesamt bewerte ich das Buch mit 2,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 15.08.2023

Klimalastiger Medizinthriller mit Längen und zu vielen Nebenschauplätzen

2

Mit „Toxin“ legt das Autorenduo Kathrin Lange und Susanne Thiele ihren zweiten Medizinthriller vor. Ich habe den Vorgänger „Probe 12“ nicht gelesen, sodass ich mich hier auf meine Eindrücke als „neuer“ ...

Mit „Toxin“ legt das Autorenduo Kathrin Lange und Susanne Thiele ihren zweiten Medizinthriller vor. Ich habe den Vorgänger „Probe 12“ nicht gelesen, sodass ich mich hier auf meine Eindrücke als „neuer“ Leser beschränke.

Um was geht es?
In Alaska gibt es aufgrund des auftauenden Permafrostbodens einen Erdrutsch, bei dem uralte Milzbrandbakterien freigesetzt werden. Zahlreiche Einwohner des Dorfes sterben. Zehn Jahre später sterben zwei Obdachlose in Berlin an Milzbranderregern. Doch woher stammen diese? Etwa aus dem Labor von Gereon Kirchner, der versucht, mit den Alaska-Milzbranderregern eine innovative Krebstherapie zu entwickeln? Doch Gereon ist nicht in Berlin. Er ist in Alaska in einer Forschungsstation im Permafrost und verschwindet auf einmal spurlos. Seine Lebensgefährtin, die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg bittet ihren Freund Tom Morell, sich auf die Suche nach Gereon zu begeben. Und plötzlich taucht eine Leiche im Eistunnel in Alaska auf.

Wir lernen im Verlauf des Buches sehr viele unterschiedliche Haupt- und Nebenpersonen kennen. Da ich den Vorgänger „Probe 12“ nicht kenne, war es für mich sehr hilfreich, mir selbst ein kleines Personenverzeichnis anzulegen. Die Charaktere sind allesamt gut konstruiert, Nina Falkenberg eine sehr sympathische Protagonistin. Lediglich mit Tom Morell und seiner Tochter Sylvie hatte ich meine Probleme. Sylvie ist aktive Klimaaktivistin, Tom sympathisiert ebenfalls sehr mit Klimathemen. Doch er flieht vor seiner Fast-Exfrau nach Kanada, fliegt als Food-Hunter und Reiseblogger um die ganze Welt, fährt SUVs und findet das anscheinend völlig in Ordnung – ebenso wie seine Tochter. Nicht sehr stimmig für mich. Aber das nur am Rande erwähnt.

Ich habe mir beim Lesen des Buches insgesamt extrem schwergetan. Auf Basis der Leseprobe habe ich einen spannenden Medizinthriller erwartet. Doch im ersten Drittel des Buches ist die Haupthandlung komplett in den Hintergrund gerückt worden. Für mich hat es so gewirkt, als hätten die Autorinnen in dieses Buch alle sozial- und umweltpolitischen Themen unserer Zeit gepackt. Frei nach dem Motto: Wir haben eine Bühne, jetzt sprechen wir mal alles an, ob es zur Handlung des Buches passt oder nicht. Das Ganze dazu in meinen Augen relativ einseitig und mit erhobenem Zeigefinger. Hier ein Auszug der Themen: Klimawandel (sehr ausgiebig und in allen möglichen Facetten), bedingungsloses Grundeinkommen, Hartz IV / Bürgergeld, Rassismus / Zwangsadoptionen in Kanada, Pandemie, Social Media / Meinungsmache, Sensationsjournalismus, Lobbyarbeit und noch vieles mehr. Viele der Themen und auch die dort eingeführten Nebencharaktere haben für die Haupthandlung keinerlei Rolle gespielt. Mich hat das im Verlauf des Buches mit jedem neu angesprochenen Thema immer mehr genervt. Deswegen 1 Stern Abzug.

Einen weiteren Stern Abzug, weil ich aus diesen Gründen das Buch am liebsten auf Seite 60 zu lesen abgebrochen hätte. Ich kann mich in meinem Leben erst an eine Handvoll Bücher erinnern, die ich nicht zu Ende gelesen habe und zwei davon waren Schullektüren 😉 Da ich das Buch im Rahmen einer Leserunde lesen durfte, musste ich mich weiter durchkämpfen. Das zweite Drittel des Buches war dann auch wesentlicher spannender, weil die Haupthandlung wieder in den Fokus gerückt wurde, im letzten Drittel des Buches hatte aber auch die Haupthandlung wieder Längen. Und es kamen neue Themen, die ich jetzt nicht erwähnen will, sonst Spoilergefahr.

Fazit:
Ihr seht schon, das Buch hat mich leider überhaupt nicht gefesselt. Zu viele irrelevante Nebenschauplätze, zu viel erhobener Zeigefinger, Längen in der Haupthandlung. Wer einen spannenden Medizinthriller erwartet, wird enttäuscht werden. Klimathemen sind stark im Fokus, aber es ist auch kein richtiger Klimathriller. Vielleicht ist das auch das Hauptproblem – nicht Fisch, nicht Fleisch. Da ich dem Buch aufgrund all der obengenannte Punkte insgesamt nur zwei Sterne gebe, kann ich es keinem Leser wirklich empfehlen. Wer liest, um vom Alltag abzuschalten, sollte auf jeden Fall die Finger weglassen.

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